Trennung: Wie eine Hilfe sein?

vom 24.08.2010, 20:03 Uhr

Meine Schwester steht kurz vor der Trennung mit ihrem Mann und ich würde ihr gern meine Hilfe anbieten. Aber ich bin da auch kein Experte und will keinen Fehler machen.

Was kann man tun um jemanden in der Trennung auch wirklich eine Hilfe zu sein? Wie kann ich sie trösten und ihr gleichzeitig den Start in ein neues Leben erleichtern? Ich hoffe dass ihr mir da helfen könnt oder mir eine Selbsthilfe Seite nennt auf der ich ein paar gute Ratschläge finde, die könnte ich im Moment echt gut brauchen.

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In meinem Freundeskreis haben sich auch schon einige Pärchen getrennt, die ich dann trösten "musste". Ich habe das aber gerne gemacht. Okay, die längste Beziehung meiner Freunde hat 2,5 Jahre gedauert. Wenn deine Schwester verheiratet war, nehme ich jetzt mal an, dass ihre Beziehung eine längere war, aber ich denke, dass das keinen so großen Unterschied bei einer Trennung macht.

Für Leute, die sich gerade von ihrem Partner getrennt haben, ist es in der ersten Zeit oft wichtig, dass man einfach bei ihnen ist. Manche wollen sich dann ausheulen oder stundenlang darüber reden oder auch gar nicht drüber sprechen und lieber abgelenkt werden. Es tut einfach gut, wenn man merkt, dass sich jemand um einen kümmert. Meistens wird auch gar nicht erwartet, dass man großartig Tipps und Ratschläge gibt, besser, man hört einfach zu und lässt den anderen reden. Ab und zu kann man ja sagen, was man davon hält, aber man sollte sich nicht einmischen oder dem anderen vorschreiben, was er tun soll. Sorge einfach dafür, dass deine Schwester sich bei dir wohlfühlt und dir vertraut. Nach einer Trennung fehlt einem nämlich oft eine wichtige Bezugsperson - der Expartner - diese kann aber manchmal durch liebe Freunde und Verwandte "ersetzt" werden.

Ich wünsche dir und deiner Schwester viel Kraft!

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» microonde » Beiträge: 231 » Talkpoints: 0,30 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Es ist schön, dass du deine Schwester bei diesem vielleicht sehr schwierigen Trennungsprozess begleiten willst. Auch wenn du ihr den Schmerz nicht unbedingt nehmen kannst, ist es doch gut, wenn du für sie da bist. Wenn sich deine Schwester bei dir ausheulen kann und mit dir über die Trennung und die damit verbundenen Probleme sprechen kann, ist das sicher schon viel wert. Zudem kannst du ihr auch bei den ganz praktischen Dingen helfen, wie der Suche nach einer neuen, eigenen Wohnung (falls sie nicht in der bisherigen Wohnung oder dem Haus wohnen bleibt) und anderen Formalitäten. Gut ist, wenn du deiner Schwester vermittelst, dass sie sich jederzeit bei dir melden kann, wenn es ihr schlecht geht. Auch wenn sie vielleicht einen "Rückfall" hat, kannst du ihr beistehen und sie darin bestärken, dass die Trennung richtig ist.

Wie geht deine Schwester denn mit der anstehenden Trennung um? Geht die Trennung nur von ihr aus, oder haben eigentlich beide erkannt, dass sie keine gemeinsame Zukunft mehr haben? Liebt deine Schwester ihren Mann noch, oder ist sie eigentlich nur noch aus Gewohnheit mit ihm zusammen? Warum will sie sich trennen? Falls sie selbst schon an dem Punkt ist, dass sie ihren Mann gar nicht mehr liebt und selbst erkannt hat, dass es so nicht weitergehen kann, wird ihr die Trennung sicher viel leichter fallen als wenn es sich um eine reine Vernunfttrennung handelt, bei der die Liebe vielleicht noch voll da ist, andere Faktoren aber einfach nicht mehr passen (zum Beispiel durch Vertrauensbrüche, völlig unterschiedlichen Lebenszielen, etc.).

Wichtig ist, dass deine Schwester jemanden zum Reden hat. Du kannst ihr helfen, indem du ihr die Möglichkeit gibst, sich bei dir auszuheulen und über ihre Trauer zu sprechen. Sofern es deine Wohnung hergibt, kannst du ihr auch anbieten, dass sie für ein paar Tage zu dir kommt. Dann könnt ihr reden und sie ist nicht so allein mit ihrem Schmerz. Zudem könnt ihr dann gemeinsam die weiteren Schritte planen und direkt umsetzen, zum Beispiel die Erledigung der ersten lästigen Formatitäten. Gut ist auch, wenn deine Schwester mal rauskommt und sich ablenken kann. Ihr könnt ja zusammen ins Theater gehen, eine Ausstellung anschauen oder zusammen Sport machen. Dabei kann sie die Trennung auch mal für einen Moment vergessen und sieht, dass das Leben so viele andere schöne Seiten hat - auch ohne ihren Mann.

Von heute auf morgen wird sie (wahrscheinlich) nicht über die Trennung hinwegkommen. Zeit ist also ein wichtiger Faktor und ihr solltet beide nicht davon ausgehen, dass die Trennung innerhalb von wenigen Wochen verarbeitet ist. So etwas kann passieren, gerade wenn man mit der Beziehung eigentlich schon vor der eigentlichen Trennung abgeschlossen hat. Normalerweise dauert es aber und diese Zeit sollte sich deine Schwester auch nehmen - und du solltest sie ihr geben.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Es ist sicherlich sehr schwierig für deine Schwester und ich finde es sehr gut von dir, dass du sie unterstützen willst. Meistens ist es doch so, dass Trennungsopfer erst einmal eine Schulter zum ausweinen brauchen. Deswegen ist es wichtig, dass du einfach für sie da bist und sie so gut es eben geht ablenkst. Besonders in ruhigen Momenten kommen doch meistens die Erinnerungen und deswegen solltest du besonders da auf sie Acht geben und ihr auch anbieten, dass sie immer mit dir reden kann und sich da nicht schämen braucht, egal wie spät es ist.

Ich denke mal, dass es einige Zeit dauert, bis sie wirklich über die Trennung hinweg ist. Deshalb solltest du auch immer für sie da sein, denn das wird das wichtigste sein. Du solltest deine Schwester auch immer unterstützen und ihr keine Vorwürfe machen (wozu viele leider neigen), so dass sie sich eben bestärkt fühlt. Denn noch viel schlimmer als eine Trennung ist doch eine Trennung, bei der man noch Zweifel hat, ob sie wirklich das richtige ist.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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