Mit 40 noch zu Hause wohnen

vom 21.03.2011, 07:11 Uhr

Dass die Beziehung von vorneherein keine Chance hat, sehe ich auch nicht so. Es gibt genügend Beziehungen, in denen sich Eltern oder besonders gern die Mütter einmischen, auch wenn die erwachsenen Kinder schon eine eigene Wohnung bezogen haben. Da ist es dann egal, ob das Kind 20, 40 oder 40 Jahre alt ist, man möchte ja schliesslich doch nur "das Beste" für sein Kind, obwohl man der Meinung ist, jeder muss seine eigenen Erfahrungen machen.

Da der Mann von der Mutter nach wie vor verwöhnt wird, scheint nicht nur das Finanzielle eine Rolle zu spielen, sondern auch die Bequemlichkeit, die dahintersteckt. Auch das Argument, sich andere Dinge leisten zu können, finde ich etwas befremdlich. Ebenso, dass die Eltern es nicht in Angriff genommen haben, ihren Sohn zu Selbständigkeit zu erziehen und ihn in Bezug auf eine eigene Wohnung nicht unterstützt zu haben.

Sollte aber dem guten Mann die mögliche Beziehung etwas bedeuten, ist es schon wichtig, dass er sich Grenzen verschafft, am besten persönliche, als auch räumliche. Eine Drei-Zimmer-Wohnung zusammen mit den Eltern ist alles andere als eine Grenze und ist die Wohnung auch noch so gross, besteht immer die Gefahr, dass eine definitive Einmischung efolgt.

Vielleicht ist es etwas drastisch ausgedrückt, aber was passiert mit dem Mann, wenn die Eltern verstorben sind? So etwas liegt nun mal im Laufe der Natur. Und ich weiss nicht, inwieweit Deine Bekannte, Punktedieb, ein Gespräch über dieses Thema führen kann. Aber es ist nicht ausser acht zu lassen. Dann kann Deine Bekannte schauen, ob es etwas bringt, weiterhin mit diesem Mann Kontakt zu halten.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Nachdem was da Samstag mit seinem besten Freund gelaufen ist, das er halt meine Bekannte sehr schlecht geredet hat, hat das ganze keine Zukunft mehr. Das Vertrauen ist weg, zumal sich der Freund eben nun auch ungefragt eingemischt und nur Vorwürfe von sich gegeben hat. Das nicht nur meine Bekannte eine Schuld haben kann, ist komplett ignoriert worden.

Und ich habe heute mal aus reinem Interesse nachgeschaut. Eine Zweiraumwohnung mit etwas über 40 Quadratmetern kostet hier inklusive der Wohnnebenkosten keine 150 Euro. Da kann mir jemand sonstwas erzählen, das man sich das nicht leisten könne. Zumal er Vollzeit arbeiten geht und somit auch ein geregeltes Einkommen hat.

Die Wohnung, wo er mit seinen Eltern lebt, haben knapp 70 Quadratmeter. Wie groß sein Zimmer dabei ist, kann man sich lebhaft vorstellen. Und selbst wenn die beiden sich wieder zusammenraufen würden, steht da noch der beste Freund dazwischen, der immer wieder ein Streitpunkt werden wird. Also müsste meine Bekannte ständig gegen die Mutter und den Freund ankämpfen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich hatte auch schon einen Freund auf den diese Beschreibung gut treffen könnte. Er ist mittlerweile 25 und wohnt immer noch bei seiner Mutter Zuhause. Diese ist dazu noch krank und er möchte sie dann nicht alleine lassen, obwohl sie auch ganz gut alleine könnte. Nachts weckt sie ihn auf, damit er ihr eine Zigarette stopft und auch mit der Arbeit klappt es bei ihm wegen ihr nicht so gut. Sie macht totales Theater, wenn er morgens arbeiten geht und nachmittags seine Zeit mit mir verbringt. Sie hat ihm dann etwas vor geweint, dass sie doch so krank wäre und er sich gar nicht um sie kümmert, so dass er dann einfach morgens Zuhause geblieben ist und sich um seine Mutter gekümmert hat, während er den Nachmittag mit mir hatte. Mir wurde das alles zu viel und ich kann mit so einem nicht, deswegen habe ich die Beziehung vor kurzem beendet. Wir waren gerade einmal vier Monate zusammen und länger hätte ich das auch nicht ausgehalten.

Es kommt natürlich immer darauf an, wie das Wohnverhältnis so ist. Wir haben ein großes Haus und ich werde hier irgendwann mal eine ganze Wohnung bekommen. So wohne ich dann auch noch eine Ewigkeit bei Mami und Papi, aber das ist so in Ordnung für mich. In diesem Fall klingt es echt so, als wäre der Mann total von seiner Mutter abhängig. Solche Typen gibt es leider immer wieder und ich hätte da ehrlich gesagt keine Lust darauf. Es wird am Ende nur stressig und blöd enden, denn gegen die Eltern lehnen sich nur wenige Kinder auf und da kann es für deine Freundin eigentlich nur übel ausgehen. Es mag zwar blöd klingen, aber sie sollte sich davor bewahren und schnell das Weite suchen.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Wenn man mit 40 Jahren als Mann noch im Hause oder der Wohnung seiner Eltern lebt, hat das zwangsläufig verschiedene weniger positive Auswirkungen auf die eigene Entwicklung, meine ich. Ich kenne persönlich niemanden, der in diesem Alter noch wirklich mit seinen Eltern zusammenwohnt und kann da nur auf meine "Bildung" zurückgreifen, die ich von den einschlägigen Medien bezogen habe. Allerdings finde ich es nicht unlogisch, dass Männer häufiger als Frauen zur Unselbständigkeit neigen und Männer demnach, die in höherem Lebensalter noch mit ihrer Mutter zusammenleben, zu dem Schlag Menschen gehören müssen, die sich gern umsorgen, pflegen, bemuttern und betüddeln lassen.

Ein Bekannter von mir ist fast 40 und wohnt auch "noch zuhause", was in seinem Fall aber etwas anders aussieht und auch durchaus Sinn macht, wie ich finde und schon desöfteren erfahren habe. Er wohnt nämlich nur im selben Haus wie seine Mutter, aber in eigener Wohnung und mit sämtlicher Privatsphäre. Dieses Modell kann funktionieren, wenn man der anderen Partei jeweils ihre Privatsphäre lässt und sich da nicht ständig reinsteckt. Und ich denke, dass genau dieser Punkt wegfällt, wenn man wirklich in derselben Wohnung oder demselben Haus ohne eigene Wohnungstür mit seinen Eltern lebt.

Dass die Beziehung, von der Du sprichst, irgendwie schon belastet ist, bevor sie richtig angefangen hat, sehe ich auch so, allerdings wohl hauptsächlich wegen der negativen Einstellung seiner Eltern ihr gegenüber und weil er es schwer haben wird, aus dem Einflussbereich seiner Eltern herauszukommen, wenn er sich selbst schon so von ihnen abhängig macht. Es bleibt also wohl abzuwarten, ob er selbständig und selbstbestimmend genug ist, dass er sein Leben selbst lebt und seinen Eltern weniger Mitbestimmung einräumt, wenn er feststellt, dass er sein Leben gern mit ihr teilen möchte und nicht mit seinen Eltern.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich habe über dieses Thema schon häufiger mit Freunden gesprochen. Ich selbst bin recht früh von zu Hause ausgezogen und konnte mir schon sehr bald danach nicht mehr vorstellen, mit jemandem eine ernsthafte Beziehung anzufangen, der noch zu Hause wohnt. Und zu diesem Zeitpunkt gab es noch sehr viele Männer in meinem Alter auf die das zutraf.

Der physische Auszug aus dem Elternhaus ist in meinen Augen ein entscheidender Schritt in der Entwicklung eines Menschen. Natürlich können Erwachsene, die noch mit ihren Eltern zusammenwohnen trotzdem wunderbare Menschen sein, die in vielen Bereichen ihres Lebens selbstständig handeln, aber es ist einfach trotzdem etwas anderes.

Bei dem Partner deiner Freundin kommt nun erschwerend hinzu, dass er ja nun auch kein ganz junger Erwachsener ist und anscheinend auch keine Anstalten macht, seine Wohnsituation zu ändern. Für mich käme eine Beziehung mit so einem Mann niemals in Frage. Wer sich nie physisch von seinem Elternhaus gelöst hat, hat diesen Schritt auch psychisch nicht vollständig vollzogen.

» channale » Beiträge: 1371 » Talkpoints: 37,37 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich bin an sich der klaren Meinung, dass es nicht die Frage der Eltern ist, ob aus der Beziehung etwas wird oder nicht und wenn meine Eltern meinen Freund ablehnen würde, dann würde das doch weder mich, noch ihn davon abhalten, diese Beziehung aufrecht zu erhalten oder sehe ich da jetzt was falsch. Ich schätze du vermutest einfach, dass die Beziehung nicht halten kann, weil der Mann scheinbar unter großem Einfluss seiner Eltern steht und wenn diese seine Bekannte ablehnen, dann werden sie ihn nach und nach auf ihre Seite ziehen. Also ich muss ganz ehrlich sagen, dass mir ein Mann, der mit vierzig Jahren noch bei seinen Eltern wohnt eh ziemlich unheimlich würde, so dass ich da vermeintlich gar keine großen Versuche unternehmen würde, mit ihm zusammen zu sein.

Es wäre mir wirklich sehr unangenehm einen solchen Partner zu haben, denn irgendwas kann da nicht stimmen. Entweder sind die Eltern schuld, weil sie zu anhänglich sind und ihr Kind nicht loslassen wollen, oder es sind die Menschen selbst, die einfach nicht gehen und sich im Hotel Mama ausruhen wollen. Letztendlich sind aber immer beide Schuld, denn schließlich lässt der eine Part das mit sich machen. Eltern die derart klammern, sind sich nicht im klaren darüber, wie unselbstständig und ziellos sie ihre Kinder damit machen und wie sehr sie ihnen letztendlich damit die Zukunft vermasseln. Und Menschen, die es tatsächlich fertig bringen, in dem Alter noch bei ihren Eltern zu leben, dass ist eine starke Sache und ich kann und will diese Personen auch gar nicht verstehen. Oftmals kommen diese einem dann mit Ausreden wie etwa ''da hab ich meine eigene kleine Wohnung'', als was sie dann ihr Zimmer bezeichnen oder eben die Ausrede mit dem Urlaub in diesem Beispiel.

Ich selbst würde mit einer solchen Person nichts zu tun haben wollen. Es ist nicht so, dass ich ihnen irgendwie feindlich gegenüber stehen würde oder so, aber es ist meiner Meinung nach eben einfach nicht mehr normal, es zeugt von Unselbstständigkeit. Und einen solchen Partner würde ich nicht haben wollen und ich will mir an sich auch gar nicht die Probleme vorstellen, die dann damit verbunden sind, wenn dieser Mensch sich endlich dazu überwindet auszuziehen. Vermutlich ist er nicht nur total aufgeschmissen, was rechtliche und organisatorische Dinge angeht, die es dann zu erledigen gilt, sondern wird auch in Sachen Haushalt, Putzen und Kochen hilflos und unerfahren sein, weil er so lange Zeit im Hotel Mama gelebt und sich da ausgeruht hat. Ich will dann nicht die Aufgabe übernehmen und einem solchen Menschen zu Selbstständigkeit verhelfen, dabei wäre mir total unwohl und in gewisser Weise wäre mir eine solche Situation auch peinlich.

Vermutlich wird es für einen Mann wie diesen hier schwer sein, eine Partnerin zu finden, allein wegen der Tatsache schon, dass er noch bei seinen Eltern lebt, aber auch der Einfluss seiner Eltern auf die Partnerwahl, wie in diesem Beispiel wird da eine gewisse Rolle spielen und ich schätze, dass der Mann da doch noch recht viel Wert auf die Meinungen und vermeintlichen Ratschläge seiner Eltern legen wird. Das ist aber kein Grund Mitleid oder so mit ihm zu haben, wenn er noch von seinen Eltern abhängig ist und ihre Meinungen übernimmt, dann muss man mit dieser Person auch nichts zu tun haben, dass ist meine Meinung. Ich würde ihn ganz klar vor die Wahl stellen, auch wenn ich mir da ehrlich gesagt keine große Mühe und Hoffnungen machen würde, aber wenn deiner Bekannten wirklich was an dem Mann liegt, dann sollte die ihn zur Entscheidung bringen oder es sein lassen, alles andere würde nur zu Problemen führen.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Diamante hat geschrieben:Wie lebt er denn zuhause? Hat er im Haus der Eltern nur ein Zimmer? Bewohnt er eine Einliegerwohnung in dem Haus?

Die Frage habe ich mir bei der Überschrift auch gestellt. Gerade in ländlicheren Gegenden ist es doch fast normal, dass ein größeres Haus vorhanden ist. Da kann ich es dann schon verstehen, wenn jemand im Elternhaus seine eigenen Räume hat und dort wohnen bleibt. Denn die Alternative wäre ja wahrscheinlich, dass er sich zwei Straßen weiter eine ähnlich große Wohnung mietet, die gerade frei geworden ist, weil ein Kind irgendwo anders einen Job gefunden hat.

Von daher mache ich die Bewertung einer Person nicht davon abhängig, ob sie bei den Eltern wohnt, sondern, wie das Verhältnis zu den Eltern aussieht. Denn es ist ja auch nicht gesagt, dass jemand mit eigener Wohnung selbständig ist. Ich erinnere mich da an einen Kommilitonen, der jedes Wochenende nach Hause gefahren ist. An sich nicht weiter schlimm, aber als es dann mal darum ging am Samstag eine Ausstellung zu eröffnen und anschließend eine Party abzuhalten, meinte er allen Ernstes, dass seine Mutter nicht möchte, dass er übers Wochenende in der Stadt bleibt und er ist dann auch tatsächlich nicht zur Ausstellung gekommen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Wie schon erwähnt ist es ein kleines Zimmer in der elterlichen Wohnung. Bei den Neubauwohnungen in der Gegend kann man im Internet freie Angebote mit Grundriss einsehen und daher sind das höchstens acht Quadratmeter, welche ihm da zu Verfügung stehen.

Gründe waren eben das teure Hobby mit dem jährlichen Urlaub in Norwegen. Weiterhin hat er es meiner Bekannten damit begründet, das er auch die Bequemlichkeit gern mitnimmt und dann wäre noch was gewesen mit Hartz IV bei seiner Mutter. Damals hatte er wohl schonmal den Willen bekundet sich eine Wohnung zu suchen. Aber dann hätten angeblich seine Eltern sich auch etwas kleineres suchen müssen. Wobei diese Wohnungen insgesamt um die 60 Quadratmeter liegen.

Das Fass zum Überlaufen und damit das Ende der Beziehung hat eigentlich die Mutter zu verantworten. Sie hatten neulich telefoniert und sie kam einfach in sein Zimmer geplatzt und machte eine Ansprache, das er das Telefon schon seit zwei Stunden blockieren würde. Nur das der Anschluss auf seinen Namen läuft und er auch die Rechnungen dazu bezahlt. Das meine Bekannte das hören konnte, was dann zwischen den beiden abging, war der Mutter scheinbar egal.

Kurz darauf hatte seine Mutter gebeten, das der Sohn sie doch mal zum Bauernmarkt fahren könnte. Das ist eine internationale Veranstaltung und meine Bekannte wurde eingeladen mitzukommen. Soweit so gut, sie wurde von Mutter und Sohn per PKW abgeholt und sagte beim Einsteigen auch "Hallo". Danach bekam meine Bekannte gleich die Moralpredigt von der Frau Mama, das heute niemand mehr ordentlich grüßen könne, das würde ja wohl "Guten Tag" heißen.

Und sowas muss sich eine Frau von Mitte 30 wohl kaum bieten lassen, die mit beiden Beinen fest im Leben steht und vor allem unanhängig ist. Sie hat noch am selben Tag die Beziehung beendet, da sie keine Lust auf einen Nervenkrieg mit der Schwiegermutter in Spe hat, welche ihren Sohn unter dem Pantoffel hält.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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