Können Pflanzen die Menschheit ausrotten?

vom 21.03.2011, 14:42 Uhr

Letztens stieß ich im Programmvorschau auf einen Film auf Pro7, den ich mir unbedingt anschauen musste, denn die kurze Inhaltsangabe war mehr als vielversprechend: Pflanzen sorgen durch Ausschüttung von Toxinen für Tausende tote Menschen!

Es geht im Film, dessen Namen ich leider vergessen habe, um einen Biologielehrer, der im Westen der USA unterrichtet. Dort geschehen in letzter Zeit merkwürdige Dinge: Es sterben urplötzlich unzählige Bienen aus, die normalerweise zu dieser Jahreszeit überall zu sehen sein müssten. Gleichzeitig begehen Menschen auf offener Straße auf eine mysteriöse Art und Weise Suizid. Die Regierung hält das Ganze erstmal für einen landesweiten Terroranschlag per Giftgas, der sich beim Menschen folgendermaßen auszeichnet: Sprachprobleme, Orientierungslosigkeit und Suizid. Als jedoch sämtliche Terrorgruppen ausgeschlossen werden können und auch sonst keinerlei Anzeichen für eine Terrororganisation zu finden sind, rätseln Wissenschaftler und Experten, wer hinter diesen Geschehnissen stecken könnte.

Mittlerweile haben sich der Biologielehrer und seine Frau mit mehreren Menschen auf den Weg Richtung Osten gemacht, wo das Problem anscheinend nicht aufgetreten ist. Doch bis sie über die Grenze kommen, verbreiten sich die Ereignisse im ganzen Westen. Auf ihrem Weg treffen sie auf einen Gärtner, der dem Lehrer erzählt, dass Pflanzen auf die wachsende Bevölkerung negativ reagieren und zum Schutze ihrer Art Toxine ausschütten, die das zentrale Nervensystem des Menschen angreift und ihn binnen Minuten praktisch tötet. Der Lehrer glaubt ihm vorerst nicht und hält ihn für einen Irren, doch im Laufe der Handlung begreift er, dass Pflanzen (Bäume, Wiese, Blumen, etc.) auf mechanische Reize reagieren und daraufhin tatsächlich giftähnliche Substanzen freisetzen, die dann vom Wind weitergetragen werden. Das Gift verliert aber in der Luft seine Wirkung, weshalb es nicht über längere Strecken wirken kann. Außerdem greifen die Pflanzen wohl Menschengruppen an, weshalb die einstige, große Gruppe samt Lehrer nun nicht mehr Bestand hat und der Lehrer mit seiner Frau am Ende alleine zurückbleibt (mit der Tochter eines Kollegen, die ihnen anvertraut wurde). In der letzten Filmsequenz sieht man, dass jene Behauptung des Gärtners anscheinend korrekt war und ein Wissenschaftler eben diesen Vorgang im TV erläutert und meint, dass das Ende der Menschheit gekommen sei. Im Anschluss daran ereignen sich dieselben Suizide auch in Europa (Paris), in einem viel besuchten Park, wo die Probleme zuvor nur auf die USA beschränkt waren.

Leider fehlt mir gerade der Name, der Film lief aber vor wenigen Tagen auf Pro7. Die Hauptmessage hat mich echt beeindruckt, muss ich sagen, und ich persönlich kann mir durchaus vorstellen, dass die Pflanzenwelt eine ähnliche Reaktion auf die wachsende, menschliche Bevölkerung zeigen kann. Wenn ihr den Film kennt bzw. auch gesehen habt: Wie findet ihr den Film und vor allem den eigentlichen Sinn? Meint ihr, dass so etwas möglich ist oder ist es eher SciFi-Niveau?

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» getku » Beiträge: 883 » Talkpoints: 11,06 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich denke, dass in diesem speziellen Fall der Science-Fiction-Gehalt sehr hoch ist, auch wenn ich nicht direkt ausschließen will, dass es Pflanzen gibt, die giftig für den Menschen werden können.

Ich kann allerdings verstehen, wieso du das Thema insgesamt so interessant findest. Ich hätte den Film sehr gerne gesehen und werde mich mal darüber informieren, wie er hieß. Wenn er zumindest ein bisschen professionell gemacht wurde, kann man ihn sich bestimmt anschauen, allerdings würde ich ihn niemals auf die wissenschaftliche Waagschale legen. Dazu ist das Thema "Natur gegen Mensch", das in verschiedensten Variationen besteht, zu beliebt bei Filmmachern.

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» Malcolm » Beiträge: 3256 » Talkpoints: -1,99 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Spontane Evoluition einer oder mehrerer Populationen (in dem Fall hunderte Pflanzenarten) ist ausgeschlossen. Das nicht-kultivierte Pflanzen als Reaktion auf dem Menschen langsam größere Mengen Gift produzieren, wäre möglich, würde aber bestimmt früher oder später zur Ausrottung der Pflanze führen (Wenn hier schon Herkulesstauden vernichtet werden), weil der Mensch sich nicht bedrohen lässt, wenn er etwas dagegen tun kann.

Ich würde mir also keine Sorgen darum machen, dass die Pflanzen uns töten, sondern darum, dass wir die Pflanzen töten. Für unseren Planeten ist der Raubbau bestimmt nicht gut. In Europa aber sind die Waldbestände nicht mehr rückläufig, in Deutschland wird sogar wieder aufgeforstet.

» TuDios » Beiträge: 1475 » Talkpoints: 4,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Deiner Beschreibung nach geht es wohl um "The Happening", leider habe ich ihn im Fernsehen verpasst, allerdings schon vor einiger Zeit gesehen. In dem Film wird die Natur ja als unsichtbares Gift dargestellt, so dass man eigentlich noch nicht einmal vor ihr flüchten kann. Einzig wenn der Wind günstig steht, besteht eine Chance auf Entkommen. Dieser ganze Spuk war aber glaube ich schon nach kurzer Zeit vorbei und die drei Überlebenden haben sich darauf hin ein neuen Leben aufgebaut, ob es noch andere Überlebende gibt wird glaube ich nicht gezeigt.

Realistisch betrachtet ist das für mich nur Fantasy. Das hat meiner Meinung nach nicht mit der Zukunft, wenn auch ferner Zukunft zu tun. Es kann natürlich möglich sein, dass Pflanzen in irgendeiner Weise den menschlichen Organismus beeinflussen können, auch durch die Atemwege, allerdings glaube ich nicht ein ein Aussterben der Menschheit oder zumindest einem Großteil davon. Auch so einen plötzlichem Umschwung gibt es meiner Meinung nach schlichtweg nicht. Keine Pflanze dieser Welt kann sich schließlich mit allen anderen absprechen und mal eben soviel Gift produzieren um es in die Luft um sich zu stoßen. Nein, niemals.

Allerdings finde ich diesen Film als Denkanstoß ganz interessant. Seit Jahren versuchen wir ja schon zum Umdenken zu bewegen und mehr auf die Natur zu achten. Ich denke, irgendwann wird sich diese auch rächen, in welcher Form auch immer. Wenn man es aber genauer betrachtet rächst sich die Natur ja schon, zumindest für unseren zeitlichen Abschnitt auf dem Planeten. Es wird wohl imemr größere, sehr verehrende Katastrophen geben, welche durch die Menschen selber verschuldet sind. Die wirklichen Naturkatastrophen beschränken sich derzeit ja aber noch auf einem relativ kleinen Teil der Erde. Natürlich ist es mehr als "nur" schlimm wenn zig tausend Menschen umkommen, aber ein Aussterben sehe ich hier nicht.

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» beere » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 0,93 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Für unsere Ausrottung werden wir schon selber sorgen, dafür benötigen wir doch keine Pflanzen. Es dürfte wohl in der Menschheitsgeschichte nicht einen Beweis für menschenjagende Pflanzen oder so etwas geben, insofern würde ich mir da keine Gedanken machen. Umgekehrt gibt es aber täglich Beweise, dass wir wieder ein Stück Flora oder Fauna ausgerottet haben.

Dass die Natur sich gegen uns wendet, resultiert doch eigentlich auch immer daraus, dass wir uns eigentlich gegen die Natur wenden. Sei es das Begradigen von Flüssen oder das Bauen am Rande der Wüste, nur um mal zwei an den Haaren herbeigezogene Beispiele zu nennen.

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» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


@beere

Genau, "The Happening" hieß der Film, Danke :) Kam vor gut 2 Wochen auf Pro7, habe ihn aber auch zufälligerweise in der Programmvorschau gesehen und dann geguckt. Die Ereignisse im Film werden aber dermaßen logisch und nachvollziehbar dargestellt, dass solch ein Szenario gar nicht mal undenkbar wäre, wenn man sich das Ganze durch den Kopf gehen lässt. Sicherlich spielen da auch Themen wie "Natur gegen Mensch" eine große Rolle - wie Malcolm bereits erwähnte-, um ein möglichst großes Publikum anzusprechen, weil bei solchen Sachen der Neugiereffekt einfach groß ist. Aber die zentrale Aussage finde ich dennoch irgendwo gut vermittelt und auch nachvollziehbar.

Soweit ich weiss gibt es jedoch bis heute keinerlei Studien o.ä., die besagen, dass sich Pflanzen gegen Menschen mit Toxinen o.ä. wehren können. Aber ich denke mir: Was beispielsweise Schlangen bzw. für den Menschen giftige Tiere können, könn(t)en Pflanzen wohl auch, oder?

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» getku » Beiträge: 883 » Talkpoints: 11,06 » Auszeichnung für 500 Beiträge


getku hat geschrieben:Die Hauptmessage hat mich echt beeindruckt, muss ich sagen, und ich persönlich kann mir durchaus vorstellen, dass die Pflanzenwelt eine ähnliche Reaktion auf die wachsende, menschliche Bevölkerung zeigen kann. Wenn ihr den Film kennt bzw. auch gesehen habt: Wie findet ihr den Film und vor allem den eigentlichen Sinn? Meint ihr, dass so etwas möglich ist oder ist es eher SciFi-Niveau?


Ich habe ''The Happening'' schon vor einer ganzen Weile gesehen und ich war zu Beginn auch ziemlich beeindruckt von diesem Film, besonders von der Idee, da das hier zur Abwechslung mal kein Weltuntergang Verschnitt der billigen Art war, sondern eine recht neue Idee und Umsetzung, die es in dieser Form noch nicht gab. Ich habe den Film also trotz recht blutiger und ekelig gewalttätiger Szenen genossen und gerne gesehen.

Was aber nun den Inhalt angeht, ich denke dass es zwar eine sehr gute und irgendwo auch nachvollziehbare Idee ist, allerdings ist sie nicht realistisch und zu einer Katastrophe dieses Ausmaßes wird es vermeintlich niemals kommen. Einerseits stimmt es natürlich schon, dass die Pflanzen eigene Verteidigungsmechanismen entwickeln, mit denen sie sich vor ihrer Umwelt und besonders vor Feinden wie Insekten schützen, sei es mittels kleiner Härrchen, Stacheln oder giftigen Substanzen. Allerdings sind dies keine Verteidigungsmechanismen, die ihre Umwelt gleich ausrotten und töten oder? Und daher wäre es doch sehr verwunderlich, wenn Pflanzen auf einmal Toxide entwickeln würden, die uns alle zum Selbstmordführen, da es schließlich nicht direkt wir sind, die diese Pflanzen töten, sondern eben eher das, was wir mit unserer Umwelt machen, also Abgase etc. Würde sich die vermeintliche ''Wut'' der Pflanzen gegen die Lebewesen selbst richten, die sie vernichten, wäre es dann nicht schon längst passiert, dass sie sich wehren?

Immerhin gibt es Tiere, die schon seit Jahrtausenden Pflanzen essen, sei es Gras oder Blätter und wenn sich die Pflanzen dadurch bedroht fühlen würden, dann würden sie doch schon längst Gegenmittel gegen Kühe, Schafe, Giraffen, Pferde, Koalas und so weiter entwickelt haben, aber das haben sie nun mal nicht und daher ist es meiner Meinung nach recht unwahrscheinlich, dass die Pflanzen mit einem mal den Zusammenhang verstehen und erkennen, dass es wir sind, die ihre Ozonschicht zerstören und die Umwelt verpesten und dann gezielt gegen uns vorgehen oder etwa nicht? An sich ist die Idee gut und auch nicht so abwegig aber eben doch unrealistisch, zum Glück wie ich sagen würde.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Hallo,

also ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, das Pflanzen daran schuld sein sollten, das die Menschheit irgendwann mal ausgerottet wird, denke eher, das wir Menschen das schon ganz alleine hinbekommen werden. Ich denke eher, das wir Menschen die Pflanzen ausrotten und somit dann auch langsam aber sicher unser Leben, weil wir ja die Natur auch zum Überleben brauchen.

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» Chrissiger » Beiträge: 1296 » Talkpoints: -2,34 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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