Haus kaufen, Kredit nehmen wie hoch?

Yalcinator hat geschrieben:ein befreundetes Pärchen würde sich gerne in der nächsten Zeit ein schönes kleines Häuschen kaufen.

Das ist eine Entscheidung, die wohldurchdacht sein sollte. Vor allem, wenn man sich hinsichtlich des Hauses durch die Finanzierung auch noch langfristig bindet. Man kettet sich praktisch nicht nur an das Haus, sondern auch an den Partner! Jedenfalls dann, wenn beide bzgl. der Finanzierung aber dann auch wg. des Grundbucheintrags in der Pflicht stehen. Einer Bank ist die jeweils persönliche Situation auch nach einer Scheidung bzw. Trennung egal!

Yalcinator hat geschrieben:Jetzt würden die beiden gerne wissen wie viel Kredit sie bekommen können von den Banken und bei welcher Bank es dahingehend am sichersten für sie wäre.

Was die Bank bereit ist auszugeben, hängt ja von vielen Faktoren ab. So muss natürlich die Bonität da sein. Aber auch das Haus muss einen entsprechenden "realen" Gegenwert haben (nach Einschätzung der Bank!). Wie risikobereit die Berater dann sind, hängt auch von der persönlichen Vorsprache der Kreditsuchenden ab.

Was aber sollten sie unter "am sichersten" verstehen? Eine Sicherheit, dass diese oder jene Bank einen Kreditantrag nicht ablehnen würde, gibt es aus verständlichen Gründen nicht. Alles andere an "Sicherheit" ist eigentlich nicht relevant für den Kreditnehmer. Denn ein abgeschlossener Vertrag ist einzuhalten. Auch Seitens der Bank. Solange die Kreditnehmer nicht in Verzug geraten, gelten die Vertragsbedingungen bis zum Ende der Laufzeit. Punkt - ein mehr an Sicherheit kann es nicht geben!

Yalcinator hat geschrieben:Leider konnten sie wohl im Internet nichts dazu finden.

Das ist sehr verwunderlich, weil eigentlich jede Bank auf der eigenen Startseite einen Link zu einer entsprechenden Unterseite bzgl. Finanzierung von Wohneigentum anbietet. Dabei kann man recht schnell einen groben Überblick gewinnen, wie hoch der eigene Spielraum wäre. Das sind dann zwar keine verbindlichen und abschließenden Zahlen. Aber sofern man nicht um 50% mit den eigenen Vorstellungen daneben liegt, können diese Werte die Grundlage für erste Anfragen sein.

Ebenso hilfreich können die neutralen Vermittler sein, welche kostenfrei auch ihre Hilfe im Netz anpreisen. Um nur die zwei bekanntesten bzw. die größten unter ihnen zu nennen: Dr. Klein und Interhyp.

Yalcinator hat geschrieben:Vielleicht kurz mal zu dem Pärchen ein paar Erläuterungen.

Das ist - so glaube ich - neben dem finaziellen Hintergrund sicher eine entscheidende Hürde, die bei der Antragstellung zu nehmen ist! Schließlich muss der Berater auch noch einschätzen, wie vertrauenswürdig das Pärchen ist, welches sich einen u.U. sehr hohen Kredit zumutet.

Yalcinator hat geschrieben:Beide sind fest eingestellt im Bürobereich und haben auch unbefristete Verträge in der Tasche.

Hier wäre sicher auch wichtig, wie lange die Anstellungen schon laufen! Wenn man denn dann konkreter wird, benötigt man wohl auch Einkommensnachweise. Dies lediglich als Hinweis.

Yalcinator hat geschrieben:Jedoch verdienen beide nur 1300 Euro netto und haben bis dato keine an gesparten Reserven was wohl die meisten Banken nicht allzu gerne sehen, ist das richtig?

Wenn beide Netto 1300 Euro haben, ist das zusammen schon mal 2600 Euro. Das ist schon etwas und wenn die Bank die Lebenshaltungskosten für ein Paar nimmt, dann ist eine Finanzierung sicher denkbar. Aber die Frage nach der weiteren Lebensplanung wird kommen. Wenn nämlich ein Partner ausfällt sieht die Belastung ja schon ganz anders aus. Und man muss darlegen können, wie es mit einer Familienplanung aussieht.

Vorbereiten sollte man auch - um Eindruck zu machen - eine möglichst genaue und realistische Aufstellung seiner Lebenshaltungskosten. Schließlich wird den Berater auch interessieren, wieso keine Ersparnisse aufgelaufen sind. Es ist jedenfalls anzunehmen, dass die Kreditbelastung (Zinsen und Tilgung) bei einer hohen Finanzierungsquote (deutlich) über der aktuellen Mietzahlung liegen wird. Und wenn aber das bisherige Einkommen gerade so gereicht hat, wird es schwer, sicher kommende Mehrkosten abzudecken.

Yalcinator hat geschrieben:Das Haus soll sich so im Bereich 120.000 - 180.000 Euro bewegen,

Auch hier muss man sich fragen lassen, wie es mit Rücklagen für das Haus aussieht und wie das Ansparen der selbigen gedacht ist. Außerdem ist damit zu rechnen, dass für Häuser in der Preisklasse noch Kosten für Sanierungen nachlaufen. Diese müssen auch schulterbar sein!

Yalcinator hat geschrieben:wisst ihr ob es möglich ist mit den Parametern soviel Geld von den Banken zu bekommen?

Aktuell ist es denkbar (bzw. realistisch), für einen Betrag von 500 Euro monatlich
gut 100'000 Euro zu finanzieren. Mit einer monatlichen Belastung von 700-900 Euro sollte daher der gesteckte Preisrahmen finanziert werden können. Entscheidend ist also nur noch, eine Bank davon zu überzeugen, dass man es ernst meint und die dann vermutlich notwendige 100%-Finanzierung erhält!