Gebrochene Federn durch Schlaglöcher...
A hat ein Auto, das diese Woche zum TÜV geht. Vorher wird das Auto natürlich noch in der Werkstatt repariert, da ein paar Sachen kaputt sind. Unter anderem hat der Besitzer der Werkstatt bei einer ersten Durchsicht eine gebrochene Feder an der Heckachse festgestellt, so dass beide Federn an den Hinterrädern getauscht werden. In der Stadt von A sind sehr viele Schlaglöcher. Zum Teil gibt es auch einzelne, aber mehrere Zentimeter tiefe Schlaglöcher, die nicht gesondert angezeigt werden. Hier gibt es dann auch kein Tempolimit. An anderen Stellen gilt seit dem Winter ein Tempolimit von 10 km/h, was aber immer noch zu viel ist für die extremen Löcher-Teppiche in den betroffenen drei oder vier Straßen.
Grundsätzlich ist es ja nicht unrealistisch, dass Federbrüche durch solche stark beschädigten Straßen begünstigt werden. Einen Bericht dazu gab es letztens auch im ADAC-Heft. Müssen die Städte ihre Schlaglöcher nicht in einem angemessenen Zeitraum beheben oder zumindest dafür sorgen, dass ein Warnschild aufgestellt wird? Auf manchen Straßen sind die Schlaglöcher schon seit Monaten vorhanden, ohne dass die Stadt davor warnt. Könnte A es darauf ankommen lassen und sich bei der Stadt beschweren, auch mit dem Hinweis auf die defekte Feder? Vermutlich wird A nicht viel erreichen können, aber zumindest könnte doch auf diese Weise erreicht werden, dass die Stadt den Fokus auch mal auf die Straßen richtet. Wie seht ihr das?
Ich denke mal das du hier sehr schlechte Karten haben wirst, deine Werkstattkosten bei der Stadt geltend zu machen, da Stoßdämpfer zu Verschleißteilen gehören. Uns ist nach diesem Winter das selbe passiert. 2 Wochen nach dem TÜV, ging unser linker hinterer Stoßdämpfer kaputt, kosten 300 Euro. Wir hatten uns auch mit der Werkstadt unterhalten, ob dies durch die Schlaglöcher verursacht wurde, diese haben uns aber leider mitgeteilt das dies gar nicht so leicht beweisbar ist.
Beweisbar ist es nur, wenn du über die Straße fährst und in dem Moment die Teile brechen und ein Gutachter sagt, dass die Federn auch wirklich gerade erst gebrochen sind. Da musst du aber in dem Moment, wo die Federn gebrochen sind anhalten und die Stadt anrufen. Ansonsten kann so ein Federbruch auch entstehen, wenn du ständig den Bürgersteig hoch und runter bretterst oder meinst, eine Geländerallaye fahren zu müssen. Es ist also sonst nicht nachweisbar, dass es wirklich durch die Schlaglöcher passiert ist,
Diamante hat geschrieben:Ansonsten kann so ein Federbruch auch entstehen, wenn du ständig den Bürgersteig hoch und runter bretterst oder meinst, eine Geländerallaye fahren zu müssen. Es ist also sonst nicht nachweisbar, dass es wirklich durch die Schlaglöcher passiert ist,
Nun gut, das machen ja eigentlich nur Volltrottel oder solche, die keinen Wert auf ihr Auto legen. Mit Niederquerschnittsreifen kann man das zudem überhaupt nicht machen, weil sonst die Felge direkt kaputt ist. Mit einem Sportwagen fährt man auch keine Geländerallye, so dass diese Option entfällt.
Cologneboy2009 hat geschrieben:Diamante hat geschrieben:Ansonsten kann so ein Federbruch auch entstehen, wenn du ständig den Bürgersteig hoch und runter bretterst oder meinst, eine Geländerallaye fahren zu müssen. Es ist also sonst nicht nachweisbar, dass es wirklich durch die Schlaglöcher passiert ist,
Nun gut, das machen ja eigentlich nur Volltrottel oder solche, die keinen Wert auf ihr Auto legen. Mit Niederquerschnittsreifen kann man das zudem überhaupt nicht machen, weil sonst die Felge direkt kaputt ist. Mit einem Sportwagen fährt man auch keine Geländerallye, so dass diese Option entfällt.
Sicher. aber wenn du in der Beweislast bist, ob es wirklich durch die Schlaglöcher passiert ist, wird die Gegenseite so argumentieren und zu beweisen, dass du nicht ständig die Bürgersteigkante hochgefahren bist oder ob du nicht schneller durch die Schlaglöcher gefahren bist als erlaubt und ob es gerade auf dieser Straße passiert ist, die keine Geschwindigkeitsbegrenzung hat wird eben schwer werden.
Die Gegenseite wird damit argumentieren, dass es in anderen Gemeinden auch Schlaglöcher gibt und A sich das Auto auch dort hat ruinieren können. Die Gegenseite wird argumentieren, dass A auch ein Fahrer ist, der eben sonst keinen Wert auf sein Auto legt und eben seinem Auto mehr abverlangt, als es kann. Das Gegenteil zu beweisen ist schwer. Die Federn oder Stoßdämpfer können überall kaputt gegangen sein oder einfach auch verschlissen sein.
Ja, natürlich, ich würde ja selbst auch so argumentieren an Stelle der Gemeinde. Dennoch schadet es nicht, die Stadt auf einen Missstand hinzuweisen. Viel ändern wird sich natürlich nichts, da auch in As Stadt lieber viel Geld in überflüssigen Schrott investiert wird als in die vernünftige Beseitigung der Schlaglöcher und generell in Dinge, die auch mal den Autofahrern zugute kommen würden.
Um auf so eine Situation aufmerksam zu machen, benötigt man keinen konkreten Schadensfall. Ist eine Situation in den Augen einer Bürgerin oder eines Bürgers nicht mehr erträglich oder auch verbesserungswürdig, so kann man sich jederzeit bei den entsprechenden Stellen melden. Und natürlich wird einem auch Gehör geschenkt! Ein Versuch, hier einen gewissen Druck zu erzeugen, weil schon ein vermeintlicher Sachschaden zu beklangen ist, dürfte hingegen eher das Gegenteil von dem bewirken, was die ursprüngliche Motivation darstellt.
Sachbearbeiter können sich hier locker auf stur stellen, und wenn es dann auf dem Klageweg darauf ankommt, mehrere Gutachter zu finden, welche bestätigen, dass die vorher einwandfreie Federgabel ausschließlich auf Grund der Beanspruchung auf der Straße gebrochen ist - und das bei angepasster Geschwindigkeit - dürfte es eben eng gegen die Kommune werden.
Wohingegen ein paar gewöhnliche Hinweise oder auch Beschwerden schon genügen dürften, dass entweder die Löcher notdürftig geflickt werden oder aber zumindest zeitnah Schilder aufgestellt werden (was natürlich das Problem auch nicht lösen sollte).
Ich habe das gleiche Problem mit meinen Auto. Im Winter war die Feder vorne Links gebrochen. Natürlich ging so nichts mehr. Eine teure Reparatur war fällig und die Nerven lagen blank. Und jetzt letzte Woche wieder das gleiche. Diesmal war es aber eine Feder hinten. Die Feder wird nächste Woche ausgetauscht. Allerdings muss man hierzu sagen, dass mein Auto aus dem Jahre 1998 stammt und schon über 130 000 Kilometer runter hat. Man könnte es also auch durchaus mit auf den Verschleiß zurückführen.
Ich bin aber der Meinung, dass die abartigen Schlaglöcher hier in meiner Region einen Anteil an dem Schaden haben. Man versucht ja schon den Löchern auszuweichen aber tut man das, fährt man direkt in ein anderes rein. Man könnte sich also das Ausweichen eigentlich an dieser Stelle sparen. Oft denke ich mir, nachdem ich durch ein Loch gefahren bin und es mehr als ordentlich gerummst hat: "Oh jetz ist was kaputt". Und den Gedanken habe ich leider oft. An dem Punkt kann man eigentlich nichts machen. Man kann andere Straßen nutzen aber das mach in den meisten Fällen überhaupt keinen Sinn und verursacht nur große Umwege, die dann zum Teil genauso schlecht sind.
Zum Rechtlichen: Ich habe gehört, dass man solche Schäden wohl von der Steuer absetzten kann. Direkt nach dem Vorfall ein Foto schießen und einreichen. Ob es stimmt kann ich nicht sagen. Wäre aber eine dreiste Möglichkeit für einige noch etwas Geld herauszuholen. Schließlich muss nicht immer das eine böse Schlagloch auf dem Weg zur Arbeit der Schuldige sein.
Ich fahre jeden Tag zwei mal durch eine Strasse, in der sich 20cm tiefe Schlaglöscher befinden. Da ich mit meinem Elektroroller, der sehr kleine Räder hat im Vergleich zu anderen Rollern, darüber fahre, wackelt immer der ganze Roller. Ich denke das ist auch sehr schlecht für meinen Roller, jedoch wird dort seid zwei Jahren ein Haus gebaut. Deshalb verbessert die Stadt, diese Strasse, erst nach dem Bau, was noch ein paar Jahre dauern kann.
Diamante hat geschrieben:Beweisbar ist es nur, wenn du über die Straße fährst und in dem Moment die Teile brechen und ein Gutachter sagt, dass die Federn auch wirklich gerade erst gebrochen sind.
Gut damit kannst du vielleicht beweisen, dass die Schlaglöcher Schuld am Federbruch sind, aber damit kriegst du noch lange keine Kostenübernahme durch die Stadt durch. Keine Gemeinde oder Stadt ist dazu verpflichtet zügig alle Schlaglöcher zu beheben oder alle Stellen sofort zu kennzeichnen. Nur Hauptverkehrsstraßen müssen in einem guten Zustand sein oder wenigstens über Kennzeichnungen verfügen. Für Nebenstraßen gilt das so nicht mehr. Hier muss der Autofahrer einfach mit schlechteren Straßenverhältnissen rechnen und gerade in der Nachwinterzeit heißt das eben auch, dass es dort viele große Schlaglöcher geben kann, die nicht gekennzeichnet sind. Man muss also seine Fahrweise dementsprechend anpassen und entweder gleich etwas langsamer fahren oder zumindest soweit aufpassen, dass man die Straße soweit im Blick hat, dass man Schlaglöcher früh erkennt.
Beschweren kann man sich darüber natürlich. Dass ist ja dein gutes Bürgerrecht und je nach Zustand der Straße kann einem da durchaus Gehör geschenkt werden und Abhilfe geschaffen werden. Dass aber eine Stadt Reparaturkosten übernimmt dürfte eher abwegig sein. Aber man kann damit ja vielleicht Folgekosten für die nächste Feder vermeiden.
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