Hartz IV Empfänger dürfen in NRW kein Lotto mehr spielen

Ich habe mir da in den letzten Tagen ein paar Gedanken zu gemacht und bin mir immer noch nicht sicher was ich von dieser Reglung halten soll.

Natürlich haben auch Hartz IV Empfänger ein "Recht" darauf Lotto zu spielen oder sich ab und zu ein Rubbellos zu kaufen, dass finde ich auch weiter gar nicht schlimm. Wenn mir danach ist kaufe ich mir aus der Laune heraus auch einen Lottoschein oder so ein Los.

Allerdings, wenn jemand seine Hartz IV Unterstützung beispielsweise im Lotto verspielt und anschließend auf die Tafel oder ähnliches angewiesen ist, weil er eben kein Geld mehr für Grundnahrungsmittel hat, sehe ich dass ganze etwas problematisch. Ob dies jetzt durch eine Krankheit begünstigt wird oder einfach nur die Hoffnung auf einen anderen Lebensstandart ist möchte ich vorerst ausklammern. Fakt ist, diese Menschen, wenn auch wohl sehr, sehr wenige, bekommen eine staatliche Unterstützung. Dieses Geld zu verspielen und sich dann noch mehr Unterstützung im Sinne von Lebensmitteln zu holen finde ich falsch.

Generell würde ich aber auch keine Hartz IV Empfänger das Lotto spielen verbieten, da wird meiner Meinung nach bei den Meisten am falschen Ende angesetzt.

Über manche Dinge kann man nur den Kopf schütteln. Immerhin schon seit 2008 gibt es den Glücksspielstaatsvertrag, der unter anderem beinhaltet, dass bestimmte Personengruppen vor Glücksspiel geschützt werden müssen. Und dazu gehören neben Minderjährigen nun mal auch Glücksspielsüchtige und Menschen mit geringen Einkünften. Dass nun gerichtlich darüber entschieden wurde und noch mal in einer einstweiligen Verfügung entschieden wurde, gerade Beziehern von Leistungen zur Grundsicherung die Teilnahme an solchen Glücksspielen zu verbieten oder wenigstens zu erschweren, ist doch nur eine Folge dieses Staatsvertrages, den man bei Bedarf mal genauer unter die Lupe nehmen sollte.

Ich selbst finde so gesehen den Glücksspielstaatsvertrag schon fragewürdig. Wieso muss man denn eigentlich Glücksspielsüchtige vor dem Glücksspiel schützen, wieso nicht auch Alkoholsüchtige vor dem Alkohol. Meines Wissens gibt es da nämlich keine ähnliche Regelung. Ähnlich sehe ich es bei den Menschen mit geringen Einkommen. Selbst wenn es Transferleistungen vom Staat sind, mit denen man sein Leben bestreitet, sollte man doch entscheiden können, was man damit tut. Ich selbst habe auch mal einige Monate Wohngeld bezogen und habe da nicht mal einen Gedanken daran verschwendet, ob ich unter Umständen mein Geld mit Glücksspiel vermehren sollte. Meines Erachtens ist Glücksspiel langfristig doch nur zum Geld verbrennen geeignet, denn langfristig verliert man Geld. Dass muss man doch nicht noch implizit in einem Vertrag niederschreiben und noch dazu so schwammig.

Überhaupt frage ich mich, ob es denn Verordnungen zum Glücksspielstaatsvertrag gibt, wie man denn die vorgeschriebenen Einschränkung des Personenkreises kontrollieren will. Denn es ist doch nur eine Frage der Zeit, bis dann der nächste Mitbewerber klagt und es die nächste fragwürdige gerichtliche Entscheidung gibt.

Ich bin der Meinung, dass sie das Glücksspiel für Hartz IV Empfänger eher einschränken sollten. Ganz verbieten halte ich für Quatsch. Hartz IV ist ja so eingerichtet, dass es zum Leben reicht und dass man die Rechnungen bezahlen kann. Da sollte meiner Meinung nach dann schon ein Lottoschein pro Monat drin sein.

Endlich wurde etwas Gutes getan. Hartz IV Empfänger haben sowieso zu wenig Geld und müssen es gerade bei Glücksspielen ausgeben, was vollkommen nicht zu verstehen ist. Anstatt sich Klamotten oder etwas zu essen zu kaufen werfen sie einfach ihr Geld aus dem Fenster. Hartz IV Empfänger bekommen gerade deswegen Hilfe vom Staat um sich ernähren zu können und dass sie mit dem Geld auskommen können. Jedoch wenn sehr viele Hartz IV Empfänger Glücksspiele spielen sollte das sehr schnell verboten werden.