Gesetzliche Richtlinien bei Games

vom 16.04.2011, 18:35 Uhr

Ich war letzte Woche auf einer Klassenfahrt in Spanien. Dort sind wir in einen Elektronikgeschäft gegangen und als wir bei den Spielen angekommen sind sehen wir dann schon was es schönes zum anspielen gibt. Da standen dann schön Konsolen auf denen Homefront lief oder Crysis 2.Alle Spiele waren für jeden Spielbar, in Deutschland unvorstellbar. dort verkaufen sie auch Spiele ab 18 an alle.

Soweit der Vorrede. Das war nur ein Beispiel für nicht gesetzliche Richtlinien bei Spielen. In den meisten Ländern der EU gilt die PEGI und diese ist wiederum in meisten Ländern nicht gesetzlich verpflichtend. Sie ist nur eine Empfehlung. Also kann dort entspannt ein 10 Jähriger in den Laden marschieren und sich das neuste Call of Duty zulegen, ganz legal. In Deutschland gilt ja bekannter Weise die USK und die ist ja verpflichtend. Welches System findet ihr besser? Das wo nur Empfehlungen auf den Packungen stehen oder das bei dem man Spiele ab 18 auch nur mit 18 Jahren kaufen kann.

Ich persönlich finde das System in den Ländern wo nur Empfehlungen auf den Packungen stehen deutlich besser. Ich finde nämlich, dass strikte Richtlinien nichts an der Situation ändern. Die Kinder bekommen ihre Spiele auch so. Ein weiteres Problem das ich in Deutschland sehe ist, dass Spiele indiziert werden von der BPjM, Meiner Meinung nach sollte sich Deutschland an Europa anpassen und ebenfalls die PEGI einführen und die Indizierungswürdigkeit von Spielen aufheben. Damit würde Geld gespart werden und es würden einheitliche Regelungen entstehen.

» animus128 » Beiträge: 522 » Talkpoints: 0,54 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich bin in Österreich mit einem vergleichsweise sanften Jugendschutzgesetz aufgewachsen und habe keine bleibenden Schäden davongetragen. Daher sehe ich auch überhaupt keinen Grund für eine Änderung der aktuellen Gesetzeslage, weil das Fehlen von Verboten nicht nur in meinem Heimatland sondern auch anderswo gut funktioniert.

Hier in Österreich gibt es zwar auf Landesebene kleine Unterschiede zwischen den Bundesländern, diese betreffen aber bei den Computerspielen ausschließlich Kennzeichnungspflichten. Soweit ich weiss, gibt es nur in drei von neun Bundesländern eine Pflicht, Spiele mit der deutschen USK-Bewertung (Salzburg und Kärnten) oder der PEGI-Einstufung (Wien) zu kennzeichnen. Darüber hinaus gibt es aber keine weiteren Einschränkungen beim Besitz oder Kauf von Software und Spielen, auch wenn diese ab 16 beziehungsweise ab 18 gekennzeichnet ist. Umgekehrt gibt es allerdings eine grüne Liste mit empfehlenswerten Titeln, welche vom Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend gewartet wird. Dieser Dienst ist unter der Adresse BuPP.at (Bundesstelle für die Positivprädikatisierung von Computer- und Konsolenspielen) erreichbar und führt eine durchsuchbare und filterbare Liste von fast 500 Titeln.

Diese positive Herangehensweise an den ständig wachsenden Spielemarkt bevorzuge ich in jedem Fall der strengen deutschen Herangehensweise. Wir Bürger sind nicht so unmündig, dass man für unsere Sicherheit dutzende von Spieleveröffentlichungen indizieren muss. Über ein Verkaufsverbot von Spielen ohne Altersfreigabe beziehungsweise ab 16/18 kann man aber gerne streiten.

Letztlich sehe ich aber sowieso nicht den Staat in auch nur der geringsten Verantwortung was dieses Thema betrifft, denn die Erziehung eines Kindes oder Jugendlichen haben immer noch die Eltern zu verantworten. Die Regierung darf dies durch ein entsprechend hartes Jugendschutzgesetz zwar durchaus unterstützen, allerdings kommt mir die in Deutschland vorhandene Regelung für den mündigen erwachsenen Bürger viel zu einschneidend vor.

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» Reaper » Beiträge: 576 » Talkpoints: 1,11 » Auszeichnung für 500 Beiträge


animus128 hat geschrieben:Ich persönlich finde das System in den Ländern wo nur Empfehlungen auf den Packungen stehen deutlich besser. Ich finde nämlich, dass strikte Richtlinien nichts an der Situation ändern. Die Kinder bekommen ihre Spiele auch so. Ein weiteres Problem das ich in Deutschland sehe ist, dass Spiele indiziert werden von der BPjM, Meiner Meinung nach sollte sich Deutschland an Europa anpassen und ebenfalls die PEGI einführen und die Indizierungswürdigkeit von Spielen aufheben. Damit würde Geld gespart werden und es würden einheitliche Regelungen entstehen.


Dein Wort in Gottes Ohr! Deutschland hat beim Jugendschutz schon immer ein eigenes Süppchen gekocht und deswegen glaube ich nicht daran, dass jemals in Deutschland ein an Europa angelehntes Jugendschutzsystem durchgesetzt werden kann. Und das obwohl die deutsche USK sogar maßgeblich für die Einführung der PEGI-Klassifizierung in Europa verantwortlich war! Aber das hat viel mit der Mentalität der Deutschen zu tun, Dinge, die sie nicht verstehen (wollen) zu verteufeln.

Ich bin ja inzwischen so weit mit der deutschen Zensurwut, dass ich keinerlei Spiele mehr in Deutschland kaufe, sobald sie zensiert wurden. Ich möchte Spiele so spielen, wie sie vom Entwickler gedacht sind und nicht, wie sie ein Gesetzgeber, der keine Ahnung von Videospielen hat, sie haben möchte. Jugendschutz ok, aber als Erwachsener möchte ich auch so behandelt werden.

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» Malcolm » Beiträge: 3256 » Talkpoints: -1,99 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich finde das System mit der USK besser. Denn es ist schon angebracht, dass sich die Minderjährigen keine Spiele ab 18 Jahren kaufen sollten. In manchen Läden in Deutschland ist man sogar noch verpflichtet seinen Personalausweis zu zeigen, wenn man ein Spiel ab 18 kauft, egal wie alt die Person ist. Aber nicht in allen Ländern ist dies gleich und man kann sich dort ungestört seine Spiele ab 18 Jahren kaufen, ohne erwischt zu werden. Ich finde den Jugendschutz vollkommen berechtigt und bin auch der Meinung, dass dies auch weiterhin konsequent weiter geführt werden sollte.

» GI KA » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 62,28 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Es geht sich ja nicht nur um die USK, sondern auch darum, dass Spiele für Erwachsene zensiert werden müssen, um in Deutschland auf den Markt kommen zu dürfen. Den Jugendschutz finde ich auch gut, wenn er denn konsequenter wäre. Was ich allerdings nicht haben möchte, was aber auch alltägliche Praxis der USK ist, ist die Tatsache, dass man zusätzlich zum Jugendschutz noch "Erwachsenenschutz" durch die Zensuren versucht. Das finde ich unmöglich.

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» Malcolm » Beiträge: 3256 » Talkpoints: -1,99 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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