Gegen Nuscheln helfen keine Ermahnungen

vom 17.11.2007, 00:28 Uhr

Wer sich an der undeutlichen Aussprache seines Kindes stört, weil es etwa nuschelt, sollte sich vor Augen halten, dass Ermahnungen kaum bis gar nicht helfen. Kinder schaffen sich ihren Zugang zur Welt über das Spiel oder durch Imitation – also sollte statt einem mahnenden Wort lieber dazu tendiert werden, den Kindern spielend eine bessere Aussprache beizubringen. Hier helfen zum Beispiel Begriffe wie „wauwau“ und andere Tierlaute weiter, die helfen, die Aussprache zu trainieren. Zudem sollte man stets geduldig sein und seine Kinder nicht ermahnen, sondern bitten, beispielsweise etwas deutlicher und besser zu wiederholen.

Da Kinder neben dem Spiel auch durch Imitation lernen, sollte man als Elternteil vor allem in der Frühphase einen sehr großen Wert auf eine langsame und deutliche Aussprache legen, um so die Sprachfähigkeit des Kindes zu verbessern.

Diese genannten Mittel, welche nur wenige Beispiele darstellen, sollten allerdings nur bis zum 3. oder 4. Lebensjahr berücksichtigt werden, denn falls das Kind danach noch nicht ordentlich sprechen kann, sollte man einen Logopäden oder einen Sprachheillehrer zu Rate ziehen, der eine genaue Diagnostik und Förderung anbieten kann.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Insgesamt helfen Ermahnungen und offensichtliche Verbeserungen Kindern nicht bei Sprechschwierigkeiten, unabhängig davon welcher Natur sie sind. Hier ist es besser ein korrektives Feedback zu geben.
Wenn ein Kind nuschelt oder undeutlich spricht, würde ich auch erst mal einen Hörtest machen lassen. Probleme beim Sprechen können auch auf Hörprobleme deuten.
Ab wann man ein Problem dem Logopäden oder Sprachheiltherapeuten vorstellt, sollte man auch vom Kind abhängig machen. Lieber etwas eher entsprechende Fachleute aufsuchen und sich dort nochmal fachlichen Rat zu holen, als das dann später viel nachgeolt werden muss.
Wir haben beispielsweise einen Logopäden aufgesucht, obwohl bei dem Problem meines Sohnes erst mit 6 Jahren von einer wirklichen Sprachentwicklungsverzögerung die Rede ist. Da er aber schon seit mindestens einem Jahr (da wurde es diagnostiziert) einen Entwicklungsvorsprung hat, führte das Wissen, das er etwas falsch ausspricht (bei uns sind das die SCH-Laute) schon jetzt zu Wut, Traurigkeit und letzten Endes zu teilweiser Sprachverweigerung.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Es kommt doch eher darauf an, wo das eigentliche Problem liegt. Eine Tochter von mir hatte mit etwa drei Jahren das Problem, das sie schneller dachte, als sie reden konnte. Daher verschluckte sie ganze Wortteile und man verstand sehr schlecht, was sie eigentlich mitteilen will.

Es blieb da aber nur der Weg über die Ermahnung, das sie langsamer sprechen soll. Und das habe ich auch im Kindergarten mitgeteilt, das man darauf achten solle, das sie eben langsamer redet. Geschadet hat es meinem Kind nicht, das sie über einige Wochen immer wieder ermahnt wurde, das sie langsamer reden soll.

Im Gegenteil, sie hat sich an eine vernünftige Redegeschwindigkeit gewöhnt und selbst bemerkt, das ihr Umfeld sie dadurch besser verstehen konnte. Das gab ihr dann auch entsprechendes Selbstbewusstsein, weil sie sich einfacher mit anderen Menschen besser verständigen konnte.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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