Nutzen von portable Software statt der Installer Variante

vom 13.04.2011, 09:11 Uhr

Jetzt hatte ich die Ehre, einer Bekannten bei der Neuinstallation ihres (Windows)Rechners zu helfen bzw. die Installation durchzuführen. Ziel war es, möglichst viele Funktionen (nicht einfach die Applikationen, weil die Originalsoftware zum größten Teil nicht vorhanden war!) ihres alten Rechners zu übernehmen. Das war aber eher kein Problem, weil viele gewünschte Funktionen auch durch deutschsprachige und einfach zu bedienende Freeware realisierbar sind.

Bei der Suche nach entsprechender Software (für Windows XP) und deren Download ist mir aber bewusst geworden, dass viele Programme auch als portable Version als Zip Archiv angeboten wurden, welche nicht mal zu installieren sind und einfach entpackt in das Programme Verzeichnis geschoben werden müssen. Die einzige verbleibende Arbeit ist es dann noch, das Startmenü anzupassen und evtl. das Kontextmenü zu erweitern. Zusätzlich (war aber jeweils ein individuelles Bedürfnis) sollten die Programmicons auf dem Desktop platziert werden. Vermutlich hätte ein Installer einem diese Arbeit abgenommen - als Preis dafür aber u.U. das System mit Files und Registry-Einträgen unnötig verändert.

Jetzt meine Frage: wenn man den Mehraufwand bei der Installation bzw. Inbetriebnahme von portabler Software unberücksichtigt lässt, sollten doch bzgl. Betrieb keine Nachteile gegenüber der Installer Version entstehen. Die Software taucht zwar nicht unter Installierte Programme auf und lässt sich darüber nicht deinstallieren. Dafür hat man diesen Schritt vollständig durch einfaches Verzeichnislöschen in der Hand. Wieso sollte man also auf die Installer zurückgreifen? Es geht dabei um verschiedenste kleine Tools, Viewer und Programme (ImgBurn, IrfanView, Thunderbird, Firefox, VLC Player usw. usf.).

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Hallo derpunkt.

Der primäre Verwendungszweck von portablen Programmversionen liegt in der Computerübergreifenden Nutzung, beispielsweise auf einem USB-Stick. In einem solchen Umfeld darf die Anwendung keine (wichtigen) Daten in die Windows Registry speichern, wenn sie auf dem aktuellsten Stand auch überall richtig konfiguriert funktionieren soll.

Für die einmalige Installation auf einem einzelnen Windowsrechner sehe ich aber überhaupt keine Vorteile einer einer Anwendungseinrichtung ohne Installation. Die Programme müssen weder auf mehreren Computern laufen, noch wird das Betriebssystem wiederholt und in kurzen Abschnitten neu installiert. Im Idealfall bleibt ein Programm auf vielen privaten Rechnern also über einen Zeitraum von vielen Monaten bis Jahren installiert. Daher machst du dir durch die Verwendung von portablen Anwendungen wahrscheinlich nur unnütze Arbeit, wobei manche Software durchaus einen Ausnahmefall darstellen kann. Damit meine ich solche Software, dessen Konfiguration länger dauert als die manuelle Einrichtung ohne Setup - Zeit, die man bei jedem neuaufgesetzten Betriebssystem dann einsparen könnte.

Ich verwende teilweise portable Software, allerdings nur aus Bequemlichkeit. Weil ich sowohl meine eigenen Dateien als auch die verwendeten Programme möglichst komfortabel zwischen mehreren Computern und Laptops synchronisieren möchte, bleibt nur der Weg hin zu einer portablen Programminstallation oder einer Anwendungsvirtualisierung (beispielsweise das auf Firmen beschränkte ThinApp von VMWare oder das kostenlose Evalaze) wo dies vom Hersteller/Programmierer nicht angeboten wird. Zu dieser Sammlung von leicht portierbaren Programmen habe ich mir ein kleines Tool im SysTray gebastelt, welches mir alle vorhandenen Anwendungen ähnlich dem (klassischen) Windows Startmenü anzeigt. Schließlich genieße ich damit die Bequemlichkeit einer vollinstallierten Anwendungsumgebung, behalte aber gleichzeitig die hohe Portierbarkeit. Natürlich stecken darin einige Stunden Arbeit, damit sich dieses Vorgehen gelohnt hat.

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» Reaper » Beiträge: 576 » Talkpoints: 1,11 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich verwende nach Möglichkeit auch immer mehr Software, die man auf einen USB-Stick installieren kann und dann auch an einem beliebigen Computer starten und verwenden kann. Natürlich habe ich kein Problem damit, dass ich ein Programm direkt auf meine Festplatte speichere, aber ich mir gefällt es, wenn ich meine Programm auch an fremdem Rechnern dabei habe und diese dann auch genauso eingestellt sind, wie ich es gewohnt bin und wie ich am besten damit arbeiten kann. Bei vielen Programmen müsste man dann erst noch Einstellungen an die persönlichen Präferenzen anpassen oder sich aber durch Menüs quälen, die diese an einem fremden Rechner zum Beispiel nicht so angeordnet sind, dass man sie direkt auswählen kann.

» BrilleWilli » Beiträge: 1810 » Talkpoints: 14,07 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich sehe gar nicht den Zweck, weswegen man portable Software als "Standard" auf seinem PC nutzen sollte. Zwar funktioniert sie einwandfrei, jedoch würden mir dann wichtige Shortcuts im Kontextmenü (etwa bei WinRAR) oder Einträge in "Öffnen mit"-Menü fehlen. Natürlich könnte man auch ohne diese "Komfortfunktionen" überleben, allerdings geht dann auch einiges an Produktivität aus meiner Sicht verloren, wenn man nützliche Funktionen erst mit mehreren Klicks erreicht. Das ist für mich der Hauptkritikpunkt von portabler Software.

Auf einem USB-Stick, wenn man die entsprechenden Daten immer braucht, ist portable Software jedoch unerreicht spitze. Ich kann mich sehr gut daran erinnern, dass es einige Fälle gab, in denen ich nicht die Chance (oder die Rechte) hatte, Programme zu installieren. Dann doch einen Portable Firefox dabei zu haben, ist nicht nur praktisch, sondern auch zeitsparend.

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» Malcolm » Beiträge: 3256 » Talkpoints: -1,99 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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