Ist stehlen akzeptabel, wenn es um das Überleben geht?

vom 17.07.2008, 09:58 Uhr

Hallo,

also es ist schon echt übel, das eine Mutter so tief gesunken ist, das sie keinen anderen Weg gefunden hat, als die Sachen für ihr Kind zu stehlen, aber ich denke, das es nicht korrekt war, vom Richter, das er sie freigeprochen hat. Der Grund, das sie es zum Wohl des Kindes gemacht hat, mag vieleicht mildernd sein, aber dennoch hat sie eine Straftat begangen und diese sollte auch bestraft werden.

Sie hätte bestimmt auch anderweitig Hilfe bekommen oder auch in der Nachbarschaft mal fragen können, ob man ihr helfen kann, denn ich denke, wenn sie ihre Lage geschildert hätte, hätte man sie, allein dem Kind zulieben, nicht abgewiesen.

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» Chrissiger » Beiträge: 1296 » Talkpoints: -2,34 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Nein, stehlen ist nicht akzeptabel. Die junge Mutter kann nicht einfach hingehen und Windeln stehlen und Babynahrung. Sie war davon unterrichtet, dass sie kein Geld mehr auf dem Konto hatte. Und wenn es ihr erst zu Hause auffiel, dass sie keine Nahrung für ihr Baby mehr hatte, dann muß sie ja wohl irgendwo gewesen sein, wo sie sich Geld leihen konnte. Aber es zeugt doch davon, dass sie nicht an das Baby gedacht und vorgesorgt hatte.

Wenn der Freund sie verlassen hatte, muß er trotzdem zahlen. Ansonsten hätte sie die Eltern des Kindesvaters aufsuchen können und dort um Hilfe bitten. Auch in anderen Ländern wird Kindern geholfen, aber dafür muß man die entsprechenden Stellen ansprechen. Einfach stehlen ist keine Lösung. Vor allem brauchte sie keine Windeln zu stehlen. Das hätte sie auch anders hingekriegt.

Sie kann letztendlich nicht erwarten, dass ein Supermarkt für ihr Baby aufkommt. Eine wirkliche Notsituation sehe ich hier nicht. Wenn es die gewesen wäre, hätte sie nur Babynahrung mitnehmen können.

Den Richter kann ich nicht verstehen. Es war Diebstahl, und Diebstahl ist eine Straftat, die bestraft werden muß. Es gibt viele Möglichkeiten, eine milde Strafe auszusprechen, denn die Mutter sollte ja auch weiterhin den Säugling versorgen. Aber den Diebstahl gutzuheißen, nur weil die gestohlene Ware für das Baby war, ist falsch.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Hallo :)

Ich finde auch, dass es andere Möglichkeiten gibt, als zu stehlen. Egal, wie schlimm die Situation auch gerade sein mag. Ganz davon abgesehen, wacht man ja nicht irgendwie morgens auf und es sind keine Windeln und kein Babyessen mehr da. Da sind bei mir schon mal paar Fragezeichen aufgetaucht.

Erst mal würde ich Freunde fragen, ob sie mir helfen können. Wenn ich keine Freunde hätte, würde ich versuchen, über die Caritas oder Kirchen rauszufinden, wer mir da auf die Schnelle mal helfen könnte. Menschlich betrachtet, kann ich es verstehen, finde es aber nicht gut.

» MaSha62 » Beiträge: 4 » Talkpoints: 1,57 »



Ich finde es in erster Linie erstmal ganz schön traurig, dass es in den Augen der Frau tatsächlich keinen anderen Ausweg mehr gab, als sich die benötigten Produkte zu stehlen. Das muss wirklich eine unheimlich schwierige Zeit für sie gewesen sein. Aber im Ernst, man hätte das Problem auch ziemlich einfach umgehen können.

Was ich an der Geschichte seltsam finde, ist, dass die Frau erst viel zu spät mitbekommen hat, dass die Windeln und die Babynahrung überhaupt nicht mehr vorhanden sind. Hätte sie nicht auch ganz einfach jeden Tag, wann immer sie in den Schrank gesehen hat, feststellen können, dass mal wieder eingekauft werden muss? Wirklich seltsam. Aber gut, ich weiß ja nicht, wie die Geschichte erzählt worden ist - in der Praxis kann es ja auch wirklich so gewesen sein, dass sie schon ein paar Tage bevor ihre Vorräte aufgebraucht waren, gestohlen hat (beziehungsweise stehlen wollte) .

Ach ja, was mir auch gerade noch auffällt - die Vorräte an Babynahrung und den Windeln waren wohl beide gleichzeitig aufgebraucht? Nicht, dass ich das für unmöglich halte; es kann ja durchaus sein. Aber zugegeben, der Zufall macht mich misstrauisch. Wer weiß, vielleicht musste das Kind ja schon länger ohne Windeln rumrennen und die Mutter beschloss lediglich, als sie feststellte, dass keine Babynahrung mehr vorhanden war, auch gleich noch Windeln mitzubringen?! Kann ja auch möglich sein.

Naja, ich finde es seit einem erst kürzlich stattgefundenen Vorfall bei mir auf der Universität generell unter aller Sau und einfach nur unfair und feige, Sachen zu stehlen - aber in diesem Fall liegt die Sachlage anders, klar. Schließlich ging es ja wirklich nur um das Wohl des Kindes. In so einem Fall würde ich schon mal ein Auge zudrücken, solange es nicht öfter vorkommt.

Aber, wie schon gesagt, das Problem hätte sich auch anders lösen lassen können: Die Frau hätte auch ganz einfach zunächst einmal ihre Familie und ihre Freunde um Rat fragen können. Wenn da nicht irgendein spezieller Fall vorliegt, kann ich mir nicht vorstellen, warum da nicht mal die Mutter hätte aushelfen und der Tochter hätte Geld leihen können. Gut, es hätte auch sein können, dass die Familie der Frau schon tot ist oder dass sie keine Freunde hat. Beides zusammen ist zwar auch schon mal recht unwahrscheinlich, aber was solls. Auch in einem solchen Fall würde man sicher irgendwo Hilfe finden, zum Beispiel bei der Kirche...

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» porcelain » Beiträge: 1071 » Talkpoints: 5,47 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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