Was darf eine Wohnung kosten?
Hallo ihr lieben,
eine kleine Frage, was darf eine Wohnung inkl. Nebenkosten monatlich kosten wenn man zum Beispiel ein Gehalt von 1800 Euro netto hat? Heißt es nicht immer 1/3 Wohnung und der Rest zur freien Verfügung? Ich möchte mich so langsam wieder auf die Suche nach etwas eigenem begeben, wenn auch unfreiwillig, daher benötige ich eine ungefähre Richtlinie die mir sagt was vernünftig ist.
Das mit den 1/3 habe ich auch schon gehört, aber man muss natürlich noch seine Ausgaben berücksichtigen. Es bringt ja nix wenn du von den anderen 2/3 Rechnungen bezahlen musst und dann bleibt dir nix mehr zum Leben.
Die 1/3 Rechnung kannst du dir ja im Hinterkopf behalten. Als erstes würde ich ersteinmal deine monatlichen Ausgaben wie vielleicht Autokredit, Telefonkosten, Steuern und Versicherungen vom Gehalt abziehen und dann deine monatlichen kosten für Kleidung und verpflegung. Dann hast du in etwa einen Spielraum worin du sich bewegen kannst und was auch sinnvoll wäre.
Natürlich solltest du nicht dein ganzes Geld in eine Wohnung stecken, auch wenn du sage ich mal nur 200 Euro feste kosten hast und somit mehr Spielraum als 1/3. Ich denke mal halt an diesem Wert fest und berücksichtige deine Ausgaben und dann wirds schon klappen.
Alkalie1 hat dir da schon einen klugen Rat gegeben. Ich würde auch die feststehenden monatlichen Belastungen addieren und schauen welche Differenz dann übrig bleibt. Eine objektive Hilfe sind dabei deine Kontoauszüge. Auf grobe Schätzungen deines persönlichen Bedarfs würde ich da nicht vertrauen weil sie doch oft subjektiv sind. Addiere einfach deine monatlichen Barabhebungen und natürlich auch die Überweisungen für die diversen Versandhäuser dazu damit du auf einen objektiven Betrag kommst.
Allerdings würde ich auch nicht zu knapp kalkulieren, Nebenkosten können in einer neuen Wohnung plötzlich explodieren weil sie am Anfang nur auf den Vormieter ausgelegt wurden. Du müsstest auch noch dir überlegen ob eine neue Wohnung noch zusätzliche oder wegfallende Kosten mit sich bringt. Ich denke da an ein dann erforderliches Auto oder ein Monatsticket für die öffentlichen Verkehrsmitteln.
Ich finde eine solch allgemeine Richtlinie total schwachsinnig und überhaupt nicht hilfreich. Es ist nun einmal einfach bei jedem Menschen unterschiedlich, wie viel Geld er zum Leben braucht und wie viel Geld er für seine Wohnung ausgeben kann. Die einzige Möglichkeit wie du dein persönliches Limit herausfinden kannst wird wohl ein Haushaltsplan sein. Auf einem solchen Haushaltsplan listest du alle Einnahmen und alle Ausgaben auf. Am Ende wirst du dann genau sehen können wie viel Geld dir für eine Wohnung übrig bleiben wird.
Ich würde bei der Höhe der Wohnungsmiete auch nicht von einem Drittel pauschal ausgehen, weil es ja noch andere Kosten gibt, die du zu zahlen hast. Als ich mich damit befassen musste, ob ich mir eine Wohnung alleine leisten kann, habe ich mir eine Aufstellung gemacht. Darin enthalten war mein monatliches Einkommen und dann alle Ausgaben, die monatlich kommen. Dann wusste ich schon einmal wie es jeden Monat aussieht. Ich habe dann noch die Kosten aufgeführt, die im Jahr sonst so anfallen und jeweils berechnet, ob das Geld mir reicht. So konnte ich sehen, welche Miete ich mir leisten kann. Vielleicht wäre das auch bei dir eine gute Idee.
Eine pauschale Rechnung, wieviele Teile eines Gehaltes für die Wohnungsmiete abgehen kann, kann ich Dir auch nicht so präsentieren. Zwar kenne ich es auch, dass etwa ein Viertel bis ein Drittel des Gehaltes für die Wohnung und Nebenkosten berechnet wird, aber ich denke, es ist von vielen anderen Faktoren abhängig.
Jemand, der nicht viel zum Leben benötigt und auch keine teuren Hobbies hat, wird sicherlich mehr für eine Wohnungsmiete bezahlen können, als jemand, der jedes Wochenende auf der Piste unterwegs geht, regelmässige Shoppingtouren veranstaltet oder sonstiges.
Daher finde ich den Vorschlag von Vampirin ganz gut, zu schauen, wie hoch das Einkommen ist und welche Fixkosten auf jeden Fall im Monat oder im ganzen Jahr abgehen. Mit dieser Rechnung ist es dann einfacher, eine realistische Berechnung zwecks Monatsmiete aufzustellen.
Naja für ne Singlewohnung tuts auch sicher was Kleineres als die 3 - Zimmer Wohnung, insofern würde ich was Kleines mit Balkon unter dem Mietpreisspiegel suchen, was aber vom Zustand her gut ist. Mietpreisspiegel? Der Mietpreisspiegel zeigt dir, wieviel andere Wohnungen in der Gegend pro Quadratmeter Wohnfläche kosten. Den Mietpreisspiegel deiner Wohnung kannst du dir einfach ausrechnen mit Monatskaltmiete / Quadratmeter Wohnfläche, den durchschnittlichen Mietpreisspiegel kannst du dir zum Beispiel auf immobilienscout24.de angucken.
Wichtig zu beachten sind natürlich noch die Nebenkosten. Wie hoch sind diese. Ist die Heizung enthalten? Wenn nein: Wie modernisiert ist die Wohnung, also wie hoch sind die zu erwartenden Heizkosten? Grundsätzlich gilt ja diese 30 Prozent - Regel. Tatsächlich halte ich die für Quatsch. Du hast ein relativ hohes Nettogehalt für eine Person. Wenn du dich wirklich an diese Regel hälst, wirst du sicher nicht enttäuscht werden, aber ich würde eher weniger ausgeben (außer du wohnst vielleicht in München oder so, dann wirds schwierig). Oder zieh doch in eine Wohngemeinschaft wenn dir das liegt?
Das kommt ganz darauf an was du suchst und was du brauchst um dich daheim zu fühlen. Manchen Menschen reicht eine Wohnung für 400€ aus mit 50 Quadratmetern und ohne Licht. Manche Menschen wollen halt eben das Freistehende Einfamilienhaus mit Garten und 150 Quadratmetern Wohnfläche haben. Da solltest du dir erstmal klar werden was du haben magst. Grundsätzlich kann man das leider nicht sagen da ja auch jeder Mensch ein anderes Gehalt am Ende des Monats auf dem Konto hat.
Ein Mensch der nur 1200€ Netto hat für den sind 650€ schon mehr als die Hälfte von seinem Gehalt, verdienst du 2000€ netto sieht die Welt da schon wieder anders aus und man kann sich entweder eine teurere Wohnung / Haus suchen oder aber eben eine günstige und hat dann für andere Dingen eben mehr Geld zur Verfügung. Das kommt halt ganz darauf an. Aber ich sag mal so mit 500-700€ sollte man schon rechnen wenn man nicht besonders hohe Ansprüche hat und je höher die Ansprüche desto höher die Miete.
Hallo,
diese Richtlinie mit dem 1/3 des Nettolohnes für die Wohnungskosten habe ich auch schon einige Male gehört, aber ich finde sie nicht immer einhaltbar, denn man muss ja auch seine eigenen Ausgaben und seinen Lebensstil damit berücksichtigen.
An deiner Stelle würde ich einfach mal eine Liste aufstellen, wo du dann genau ersehen kannst, was du so im Monat alles für Unkosten hast und was du so für deine Freizeitaktivitäten oder Hobbys ausgibst. Dann kannst du auch gleichzeitig sehen, wobei du evtl noch einsparen könntest und was dir dann am Ende übrig bleiben würde.
Den Betrag kannst du dann ja für deine Miete und die Nebenkosten einplanen, denn du möchtest ja nur wegen einer eigenen Wohnung sicher nicht auf deinen gewohnten Lebensstil verzichten oder? Klar ist es mit Sicherheit etwas anders, aber man muss sich ja nicht komplett einschränken, nur weil man eine eigene Wohnung hat.
Also ganz ehrlich, finde ich diese 1/3 Regelung ziemlich unsinnig. Sicher mag das nicht schlecht sein, wenn man 2/3 vom Lohn über hat für alles andere. Aber man muss es ja auch vom absoluten Betrag abhängig machen. Wenn man nur einen geringen Lohn hat sind ja auch die 2/3 teilweise nicht viel und teilweise ist es auch gar nicht realisierbar nur 1/3 für die Miete auszugeben. Genauso wie es ja bei einem hohen Nettolohn nicht unbedingt notwendig ist 1/3 auszugeben.
Wenn man bei den hier angesetzten 1800 Euro nimmt, dann kommt man bei 1/3 auf 600 Euro. Nun kommt es sicher darauf an wo man wohnt, aber dass ist in machen Wohngegenden ja eine 4-Raum-Wohnung oder ein kleines Reihenhäuschen mit Garten. Der eine Single mag das brauchen, der andere weiß gar nicht was er da reinstellen soll und würde dann 2 Räume nur als Deko nutzen. Von daher solltest du zum einen mal durchrechnen, was du ausgeben kannst, wenn du alle festen Kosten abziehst, die im Monat anfallen und auch ein kleines Polster lässt, falls mal unerwartete Ausgaben kommen und auf der anderen Seite dann schauen wieviel Wohnraum du überhaupt benötigst.
Und dann kannst du ja immernoch schauen, wo du Abzüge machen kannst, wenn es notwendig ist. Entweder dann halt weniger Wohnraum oder bei deinen Ausgaben schauen. Aber so völlig pauschal würde ich einen Mietanteil beim Monatslohn nie ansetzen. Es gibt ja auch Berufe da verdient man noch deutlich mehr als die 1800 Euro Netto und deswegen braucht man ja nicht gleich zwangsläufig eine größere Wohnung.
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