Der Bildungschip: Vorteile / Nachteile

Das es schon genug solcher Systeme mit Chipkarte gibt, dürften da gar nicht so viele Kosten für eine Entwicklung anfallen. Da es nur um die Anpassung schon auf dem Markt verfügbarer Software handelt. Und schon vor Jahren wurden Kundenkarten mit Passbild direkt gemacht. Das waren wenige Minuten und der Materialaufwand gering.

Und ich kann mir schon vorstellen, das Anbieter von Nachhilfe, Freizeitangeboten etc. wo man eben diese Karte einsetzen kann, sehr wohl bereit sind, die entsprechende Technik auch anzuschaffen. Immerhin wäre damit gewährleistet, das auch die Leistung sofort bezahlt ist. Und somit wären Probleme, wie Mahnungen verschicken etc. auch gleich mit aus der Welt.

Wenn aber ein Teil der Nachhilfeschüler ( von mir aus auch Kinder die Sportvereine besuchen und so weiter) überweist, wie es meistens üblich ist und ein Teil eben mit der Karte bezahlt, findet wieder eine Stigmatisierung statt. Denn dann wird wieder darauf hingewiesen, ach da sind die mit der Karte, die bekommen das ja vom Staat bezahlt. Außerdem ist auch wieder eine doppelte Buchführung nötig, was mehr Personalaufwand etc. bedeutet.

Und auch die Anschaffung eines solchen Systems, auch wenn es bereits auf dem Markt ist, kostet den Staat erst mal Geld. Und mit Personalaufwand und Materialkosten wird eine solche Karte mindestens 2 Euro rum kosten. Und es geht hier nicht um 10 oder 100 Kinder. Und die Maschinen müssten wie gesagt auch erst mal angeschafft werden. Und dann nicht nur eine für Deutschland, sondern quasi jedes Amt bräuchte ein solches Gerät um die Karten machen zu können. Alleine bis das Programm starten könnte, würden die Kosten ins unermessliche steigen.

Nur wie wollte man die erwähnten zweihundert Euro denn sonst verteilen, um auch sicher zu gehen, das es die Kinder bekommen? Sollen die Vereine, Institute etc. die Rechnung an die Ämter schicken? Das wäre die einzigste Variante, wo man das noch garantieren könnte.

Selbst die so angebotene Nachhilfe muss einen Sinn ergeben, denn ansonsten ist es steuerlich verbratenes Geld. Beispielsweise sollte ein relativ schlechter Schüler lieber noch einmal die Klasse wiederholen, bevor er speziell hier Nachhilfeunterricht nimmt.

Wenn sich nämlich mit dem Bildungschip kein meßbarer Nutzen einstellt oder zeigt hat man auch nichts gekonnt. Hier sollte man auf jeden Fall mit Augenmaß an die Sache gehen.

Ich halte nichts davon, nur die Hartz4-Kinder zu bevorteilen. Schließlich gibt es viele andere Menschen, die für ihren Familienunterhalt schuften, gerade so die nötigen Cents erhalten, um die Familie oder die Kinder zu ernähren. Wo bleibt dann die Fairness für solche Menschen? Die Müssen sich ja dann vollkommen verarscht fühlen. Nein, meiner Meinung nach müsste man solche Menschen gleichstellen, also nicht nur nach Hartz4 oder Arbeiter, sondern auch nach Einkommen.

Sonst fragen sich auch garantiert viele, warum sie denn noch arbeiten, wenn es doch eigentlich viel günstiger wäre, zu Hause zu bleiben und dafür auch noch Vergünstigungen und Gutscheine zu erhalten. Für Nachhilfe (wenn diese denn berechtigt ist) oder ähnliche Bildungsmaßnahmen sehe ich ja ein, dass Hilfe finanzieller Seite benötigt ist. Aber fragwürdig ist und bleibt für mich, ob man denn wirklich für Schwimmbad und Kino auf Staatskosten Vergünstigungen für Kinder haben muss.

Ich bin noch in der Ausbildung (VOLLZEIT!) und verdiene weniger als ein Hartz 4-Empfänger, muss noch meine Tiere ernähren und meine Wohnung usw. finanzieren und ich kriege es auch hin. Man muss sich eben Prioritäten setzen. Und warum sollten Kinder mehr wert sein als ein erwachsener Mensch? Diese Benachteiligung finde ich nicht in Ordnung.