Mann in Sessel eingewachsen

vom 31.03.2011, 15:22 Uhr

Als ich dieses Thema gelesen habe, wurde mir erst mal richtig übel. Ich verstehe es immer noch nicht ganz, wie es passieren kann, dass ein Mann Jahre lang ununterbrochen auf den Sesel gesessen hatte und gar nix gemacht haben soll? Ich stelle es mir auf jeden Fall sehr grausam und vor allem qualvoll vor. Was aber noch schlimmer sein müsste, ist doch der extreme Gestank und außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass der Mann die ganze Zeit nur gesessen haben soll. Der musste ja unerträgliche Schmerzen am ganzen Körper gehabt haben. Hoffentlich ist es nicht zu spät gewesen den Krankenwagen zurufen. Wenn der Mann noch irgendwelche Einschränkungen oder sonstiges nach der Operation haben sollte sage ich nur dass er es selber schuld ist. Es ist einfach nur widerlich, wie man so etwas machen kann. Ich bin auch der Meinung, dass der Mann psychisch krank ist und dringend eine Therapie besuchen muss.

» GI KA » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 62,28 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Oh Mann, sowas kann auch wirklich nur in Amerika, dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten passieren! Allein die Vorstellung, daß der Mann in seinen eigenen Ausscheidungen auf diesem Sessel saß ist gruselig bis grausig. Wenn ihn seine Tochter verpflegt hat, wird sie doch gemerkt haben, daß der Mann den Sessel nicht verläßt, nicht um sich zu waschen, nicht um zur Toilette zu gehen. Und selbst, wenn sie es nicht gesehen hat, so muß sie es doch gerochen haben! Sowas müssen selbst Nachbarn gerochen haben! Ich kann mir gar nicht vorstellen, daß Haut bzw. ein Körper mit Urin, Kot und Fäkalien mit einem Gegenstand eine solche Verbindung eingehen kann.

Daß der Mann um sein Leben kämpft, ist verständlich. Durch dieses permanente Sitzen in seinen Hinterlassenschaften - das wird wohl einige Zeit gedauert haben, wenn da schon Maden waren und der Körper mit dem Sessel eins war - muß seine Körperunterseite ja total entzündet, vereitert und voller Dreck und Bakterien sein. Hoffentlich shafft der offensichtlich geschwächte Körper es, diesen Entzündungsherd zu besiegen. Aber daß da mal wieder keiner was gemerkt hat, ist schon erstaunlich.

» Thaddäus » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 22,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich lese hier zum ersten Mal von diesem Fall und musste erst einmal danach googeln, da die Story an sich einfach ungeheuerlich klingt. Ich konnte kaum glauben, dass so etwas wirklich passiert sein soll. Im Grunde genommen verstehe ich zwar, dass die Mobilität mit steigendem Gewicht abnimmt und man sich ab einem bestimmten Umfang auch nicht mehr wirklich bewegen kann. Irgendwann können sich sehr dicke Leute (damit meine ich wirklich Leute mit 250, 300 Kilo und mehr) auch nur noch mit Hilfe von anderen fortbewegen oder gar den ganzen Tag im Bett liegen. Dass jemand aber vollkommen verwahrlost und jahrelang in seinen eigenen Exkrementen sitzt, kann ich nur schwer verstehen. Ohne fremde Hilfe wäre das ja auch nicht möglich gewesen.

Dieser Mann hat einen Mitbewohner und seine Freundin, die ihn unterstützt und ihm Essen und Trinken beschafft haben. Ehrlich gesagt kann ich nicht nachvollziehen, dass die beiden das mitgemacht haben. Das hat auch nichts mehr mit Hilfsbereitschaft zu tun. Wenn die beiden für ihren Freund das Beste gewollt hätten, hätten sie ihn in ein Krankenhaus oder eine andere Pflegeeinrichtung bringen müssen. Spätestens als sie gemerkt haben, dass er nicht einmal mehr aufsteht, um zur Toilette zu gehen, hätte doch Schluss sein müssen. Wenn der Mann nicht mehr in der Lage war, eigenständig zur Toilette zu gehen, wäre es besser gewesen, wenn er immerhin im Bett gelegen hätte. Dort hätte er sich mit Hilfe anderer auch mal umdrehen können und entweder eine Bettpfanne oder Windeln nutzen können. Auch zum schlafen wäre das besser gewesen.

Mich wundert es wirklich, dass diese Leute (alle drei) diesen Zustand über so einen langen Zeitraum ausgehalten haben. In so einer stinkenden Wohnung hätte ich nicht wohnen können und wäre an Stelle des Mitbewohners schnell ausgezogen. Auch die Freundin kann ich nicht verstehen. Dieser Mann war ja wohl alles andere als ein "Traumpartner". Dass jeder mal eine schlechte Zeit durchmachen kann, ist ja okay. Allerdings muss eine Beziehung doch auch eine Perspektive haben - und das war hier sicher nicht gegeben. Dass der Mann vorher keine Hilfe gesucht hat, kann ich auch nicht verstehen. Vermutlich hatte er sich schon lange aufgegeben. Anders kann ich mir diese Geschichte nicht erklären.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ach du meine Güte, da wird mir ja schon beim Lesen total schlecht! Das ist ja fast nicht zu glauben, das so etwas wirklich passiert sein soll. Allein der Geruch hätte ja schon in einem Umkreis von ein paar Metern so störend sein müssen, dass es gar nicht einfach so hätte "übersehen" werden können. Wie kann man das nicht gemerkt haben (wollen) oder allein deswegen schon handeln müssen. Das hätte doch sicher niemand ertragen, der auch nur in die Nähe des Zimmers gekommen wäre.

Das kann ja wirklich nur passieren, wenn die Leute um ihn herum allesamt sehr ignorant gewesen sind, sonst hätte doch jeder normale Mensch zugesehen, dass der Mann medizinische Hilfe bekommt. Das ist einfach nur unglaublich und irgendwie auch sehr traurig, dass einem Menschen so etwas passieren "musste". Selbst wenn es frei gewählt schien, hätte man sich darüber hinweg setzen müssen. Ich mag mir im Übrigen auch gar nicht vorstellen, was das für die Ärzte für ein Anblick gewesen sein muss.

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» Yazz » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 10,38 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hui, das ist ja schon ganz schön heftig! Sowas habe ich ja noch nie gehört. In einem Sessel festwachsen? Wie soll das denn gehen? Ich meine selbst wenn man im Kot sitzt wird er doch nicht so fest, schließlich ist es kein Zement! Und der Geruch müsste doch extrem gewesen sein, schließlich riechen Nachbarn auch Leichen wenn diese anfangen zu zerfallen.

Aber die viel wichtigere Frage ist: Wie konnte er sich versorgen? Man kann ja schlecht kochen, wenn man vierundzwanzig Stunden am Tag in einem Sessel hockt. Und selbst beim Lieferservice hätte er zur Tür gehen müssen. Aber ich muss auch zugeben ich hätte bei dem Geruch auch keinen wirklichen Hunger!

Hier wurde auch gesagt, dass die Tochter ihn gefüttert hat...Was wäre das denn für eine Tochter, wenn sie ihren Vater in diesem menschenunwürdigen Zustand sieht und seine Qual vielleicht sogar noch vergrößert, indem sie ihn noch weiter Essen gibt! Wenn sie mit der Situation nicht klarkommt, dann kann sich doch Ärtze anrufen und Hilfe verlangen!

» Aarok » Beiträge: 44 » Talkpoints: 17,39 »


Wie schön, das es doch immer wieder solche brisanten Themen gibt. Ich finde es ganz erschreckend, das solche Zustände tatsächlich herrschen können.

Auch wenn es mir reichlich schwer fällt zu glauben, dass das tatsächlich so geschehen sein soll, tut mir diese Person einfach nur unglaublich leid. Nicht alleine nur der Anblick und der Gestank dessen, sondern auch das zu fühlen und zu spüren. Es muss ein schreckliches Gefühl sein. Ob dieser Mensch sich wirklich garnicht mehr bewegen konnte? Ich weiß es nicht. Aber er tut mir einfach nur leid. Was müssen das für Qualen sein.

Das sein Umfeld nicht drauf reagiert hat ist in gewisser Hinsicht verständlich und auch wiederum nicht. Ich könnte mir gut vorstellen, das bei den anwesenden Problemen es aus Scham oder vielleicht Ekel, versucht wurde zu ignorieren.

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» fleissigesbienchen » Beiträge: 339 » Talkpoints: 35,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Das ist so ziemlich das widerlichste, was ich mir vorstellen kann. Lebend zu vergammeln. Das muss ja auch furchtbar gestunken haben, zudem wird er wohl septisch geworden sein, Eins von Beidem muss dann der Grund sein, warum er eingeliefert wurde.

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, warum der Mann nicht schon früher Selbstmord begannen hat. Wenn ich nicht aus dem Sessel aufstehen (könnte), dann würde ich zuerst versuchen mir helfen zu lassen und wenn das nicht klappt, dann würde ich mich umbringen. Naja, man weiß ja nie, was die Menschen so machen.

"Glück", dass er noch rechtzeitig gerettet werden konnte. Uaaah aber so dermaßen widerlich.

» TuDios » Beiträge: 1475 » Talkpoints: 4,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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