Unechte Stellenanzeigen täuschen bei der Jobsuche
Wer gerade nach einer Stelle sucht, dem ist vielleicht auch schon aufgefallen, dass bestimmte Firmen ständig Anzeigen schalten und Leute suchen. Dabei ist dem gar nicht immer so, es sind einfach unechte Stellenanzeigen. Häufig handelt es sich dabei um Firmen, die einfach nur nicht zeigen wollen, dass es ihnen finanziell nicht so gut geht. Also schalten sie regelmäßig großformatige Stellenanzeigen, auch wenn sie eigentlich gar keine Stellen frei haben.
Als ich das gelesen habe, fragte ich mich gleich, ob das nicht zusätzliche Geldverschwendung ist. Gerade Tageszeitungen nehmen für großformatige Anzeigen bis zu 6.000 Euro pro Anzeige. Wenn es einer Firma schon schlecht geht, dann ist so etwas doch wirklich eine hohe Belastung.
Warum wird das gemacht? Warum müssen Firmen nach außen hin zeigen, dass es ihnen gut geht, obwohl es nicht so ist? Was bringt es, das Geld, dass man gerade mal noch hat, durch so etwas hinaus zu werfen? Seid ihr schon einmal auf so eine Anzeige gestoßen oder sogar darauf herein gefallen?
Ich denke, dieses Thema hat viel mit "Imagepflege" zu tun. Um Gerüchten gegenüber Kunden, Lieferern etc. vorzubeugen, schaltet man quasi als letzte Maßnahme eine große Zeitungsanzeige, die signalisieren soll "Wir sind noch da, vertraut uns". Jedoch kann ich mir nur vorstellen, dass es eine Art letzter Strohhalm ist, an den sich da die Firmenbesitzer festklammern, um beispielsweise einen Großauftrag an Land zu ziehen, den sie sonst nicht bekommen hätten.
Vampirin hat geschrieben:Also schalten sie regelmäßig großformatige Stellenanzeigen, auch wenn sie eigentlich gar keine Stellen frei haben.
Es schalten auch Unternehmen solche Stellenanzeigen, obgleich der zuständigen Sachbearbeiterin oder dem Sachbearbeiter klar ist, dass keinesfalls von Außen eine neue Kraft angestellt werden wird. Das kann dann viele Gründe haben. Keinesfalls muss es ein Zeichen dafür sein, dass es dem werbenden Unternehmen "schlecht" geht.
Es kann ja sein, dass das Unternehmen die Ausschreibung aus "unternehmenspolitischen" Gründen schaltet - um dann doch eine interne Kraft zu befördern, nachdem kein externer Kandidat oder keine externe Kandidatin die Anforderungen zu 100% erfüllt.
Oder aber man möchte sein Unternehmen selbst schlicht bewerben. Eine gewöhnliche Werbeanzeige dürfte deutlich teurer sein, als eine solche Anzeige bei den Stellenausschreibungen. Bei gleicher Größe!
Vampirin hat geschrieben:Wenn es einer Firma schon schlecht geht, dann ist so etwas doch wirklich eine hohe Belastung.
Wenn wir hier von großen Unternehmen sprechen, dann wird so ein vierstelliger Betrag mit Sicherheit nicht für den Todesstoß sorgen. Und Firmen, die tatsächlich auf 1000 Euro achten müssen um ihre laufenden Rechnungen begleichen zu können, werden keine entsprechenden Anzeigen mehr schalten. Es ist also in keinem Fall eine Sache, die über die Existenz eines Unternehmens endgültig entscheiden dürfte.
Vampirin hat geschrieben:Warum wird das gemacht? Warum müssen Firmen nach außen hin zeigen, dass es ihnen gut geht, obwohl es nicht so ist?
Ist ein Unternehmen in Schieflage geraten, so droht doch von vielen Seiten Ungemach. So wird kaum mehr eine Bank Kredite vergeben. Lieferanten werden auf Vorkasse pochen und was ganz dramatisch ist: Kunden können abspringen, wenn ihnen langfristig Sicherheit in der Zusammenarbeit wichtig ist. Denn wer will schon Geschäftspartner haben, von dem nicht sicher ist, dass dieser im nächsten Monat noch am Markt ist? Stärke muss also immer nach außen hin gezeigt werden - oder eben wenigstens ein Signal, dass man sich im ruhigen Fahrtwasser befindet!
Vampirin hat geschrieben:Was bringt es, das Geld, dass man gerade mal noch hat, durch so etwas hinaus zu werfen?
Wie schon geschrieben: es ist eben auch Werbung in eigener Sache. Praktisch eine Investition, welche mit dafür sorgen soll, dass Lieferanten und Kunden nicht abgeschreckt werden, von anderslautenden Gerüchten.
Vampirin hat geschrieben:Seid ihr schon einmal auf so eine Anzeige gestoßen oder sogar darauf herein gefallen?
Kein Mensch wird als Außenstehender beurteilen können, ob eine solche Stellenausschreibung echt oder unecht ist. Wer sich auf so eine Ausschreibung bewirbt, bekommt im schlimmsten Fall eine Absage - die sich aber von einer "gewöhnlichen" Absage (weil eben eine andere den Job bekommen hat) nicht unterscheidet.
Letztlich glaube ich aber nicht, dass es eine signifikante Anzahl an gefälschten Anzeigen gibt und der wirklich allergrößte Teil schon mehr oder weniger echt ist.
Ja: Ich kenne das Problem, dass Firmen Anzeigen schalten, in denen sie nach Arbeitskräften suchen. Und Im Endeffekt sorgt es sogar für Verwirrung, wenn man sich dann tatsächlich auf solch eine Anzeige meldet, weil die Anzeige aben gar nicht so gemeint war.
Ich selbst bin nämlich schon einmal auf soetwas hereingefallen: Als Schülerin habe ich mich schon mal bei einem Pizzabäcker, der eine Anzeige geschaltet hatte, beworben. Es kam für mich kein Job dabei heraus.
Allerdings bin ich daraufhin zu einer Filiale der Pizzafirma gefahren, um mich nach Ferienjobs zu erkundigen und das hat prima geklappt!
Diese Stellenanzeigen sind keineswegs ein Zeichen, das es dem Unternehmen schlecht geht. Vielmehr will man sich damit einen Bewerberpool aufbauen, auf den man schnell zurückgreifen kann, wenn eine Stelle neue zu besetzen ist. Man hat dadurch mehr Zeit die Unterlagen zu sichten, als wenn die Stelle wirklich schnell wieder besetzt werden muss.
Deswegen haben auch sehr viele Firmen ein Bewerbungsformular auf ihren Webseiten, auch wenn sie gar keine Stellen zu besetzen haben. Die Lufthansa hat dieses Prinzip vor zwei oder drei Jahren mal in einer Sendung erklärt, wo es um Bewerbungsverfahren ging.
Solche fiktiven Stellenanzeigen gibt es doch relativ häufig. Ich denke einmal dass damit versucht wird ein florierendes Geschäft vorzugaukeln, außerdem ist das fast kostenlose Werbung und Gläubiger können dann auch eher vermuten dass ein großer Auftrag an Land gezogen wurde und ihr Geld doch noch nicht verloren ist. An den Pool von geeigneten Mitarbeiter den man sich schaffen will und auf die man dann eventuell zurückgreifen kann glaube ich nicht so recht. Gute Bewerber die es bis in die Endrunde schaffen haben auch noch andere Eisen im Feuer und sind nicht noch nach einem halben Jahr noch auf Abruf verfügbar. Außerdem kosten solche Bewerberrunden auch einem Unternehmen Geld, neben den Kosten für die Anzeigen muss die unnütze Arbeitszeit für die Sichtung und eventuelle Gespräche oder auch für eventuelle Rücksendungen der Bewerbungsunterlagen einkalkuliert werden. Möglich natürlich dass die auch völlig unbearbeitet später in die Tonne wandern.
Wir hatten bei uns hier mal in der wilden Nachwendezeit einen solchen Vertreter der ein Möbelhaus betrieb und durch äußerst dubiose Geschäftspraktiken aufgefallen ist. Zeitgleich wurde mir aus mehreren sicheren Quellen bekannt dass kaum Rechnungen an die Lieferanten bezahlt wurden und dass durch ständige Umfirmierungen versucht wurde Zeit zu gewinnen. Durch ihre Geschäftspraktiken war natürlich das Image auch schnell ruiniert so dass dort auch kaum einer etwas Kaufen wollte weil man sich ständig betrogen fühlte. Die haben doch tatsächlich eine riesige Stellenanzeige geschaltet dass sie über 100 Fahrer, Lageristen und Verkaufspersonal suchten um den riesigen Andrang bewältigen zu können. Das passierte in einer Gegend wo eine Arbeitslosenquote von fast 30 Prozent herrschte, jeder kann sich vorstellen was dort dann los war. Zufällig wusste ich aber auch dass ein Insolvenzverfahren gerade eröffnet wurde. Diese Stellenanzeige war also nichts weiter als gut kalkulierte Taktik ohne jeden weiteren tiefen Sinn.
Ich finde so ein Verhalten einfach verwerflich. Es wird den Leuten unnötig Hoffnung auf eine Job gemacht, sie haben Kosten durch die Bewerbungsunterlagen oder sogar durch Vorstellungsgespräche und alles ist umsonst.
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