Heiraten - Ja oder Nein?
@ Mareikel
Dein Pro und Dein Contra widersprechen sich teilweise und unter den Contra-Punkten hast Du zwei, die sich eigentlich decken (siehe erster und vierter Aufzählungspunkt). Widersprechen tun sich meiner Meinung nach der letzte Pro- und der letzte Contra-Punkt.
Nicht ganz richtig finde ich außerdem, dass Du in Deinen Contra-Punkten aufgezählt hast, dass eine Ehe unbedingt funktionieren muss. Ach, ich sehe gerade, dass das wiederum dem vorletzten Pro-Punkt widerspricht.
Also, dann erstmal grundlegend: Eine Pro-und-Contra-Liste ist ja schön und gut, macht aber wenig Sinn, wenn sich die einzelnen gegenübergestellten Punkte gegenseitig widersprechen. Du suchst ja Gründe, die für eine Beziehung sprechen, aus Deiner eigenen Sicht, oder? Und wiederum Punkte, die dagegen sprechen, das sollten dann aber entsprechend andere Gründe sein. Oder ist Deine Auflistung eher sowas wie eine Auflistung des Gesprächs zweier Personen, von denen eine (Pro) dafür ist und die andere (Contra) gegen das Heiraten argumentiert?
Ich persönlich halte das Heiraten aus verschiedenen Gründen für sinnvoll und finde, dass es im alltäglichen Leben vieles vereinfacht, vor allem eben alles, was mit Behörden und dem Gesetz zu tun hat. Nicht zuletzt ist das Heiraten auch nichts anderes als ein gesetzlicher Akt, so unromantisch das auch klingt. Und so unromantisch ist das Heiraten auch sicherlich als Schritt nicht gedacht, jedenfalls in den wenigsten Fällen.
Der Bruder einer Freundin von mir hat übrigens nur geheiratet, um für den gemeinsamen Sohn genauso sorgeberechtigt zu sein wie seine Freundin bzw. jetzige Frau. Das scheint nämlich auch ein Punkt zu sein, der berücksichtigt werden sollte, wenn es um die Grundfrage geht, ob Heiraten sinnvoll ist oder nicht. Eben wieder ein Aspekt mit gesetzlichem Hintergrund, wie so ziemlich alles, das mit dem Thema zu tun hat.
Ich denke, zuguterletzt entscheidet man sich fürs Heiraten, weil man meint, den Partner gefunden zu haben, mit dem man sein Leben für den Rest seiner Zeit teilen will. Das sollte wohl der vorherrschende Grund für diesen Schritt sein, ansonsten dürfte die Ehe nicht besonders erfolgversprechende Aussichten haben. Dass man sich für diese Entscheidung länger kennen sollte und schon einiges erlebt haben müsste, sehe ich auch als wichtig an, denn das man am Anfang einer Beziehung eigentlich immer denkt, den oder die Richtige(n) gefunden zu haben, ist auch klar. Das rückt sich im Laufe der Zeit in der Regel aber wieder gerade.
Und so bleibt das Heiraten eine freie eigene Entscheidung, das ist doch das Wichtigste. Eine Allgemeinlösung oder allgemeingültige Antwort, ob ja oder nein, wird es wohl nicht geben, die Entscheidung obliegt jedem selbst, ob er möchte oder nicht und wenn ja, mit wem. Ich für mich kann nur sagen, dass es in meine persönliche Vorstellung von einer glücklichen Beziehung definitiv mit rein gehört, zu heiraten, weil ich darauf meine weitere Lebensplanung in Bezug auf Familie und all diese Dinge begründe.
Mareikel hat geschrieben:Wie seht ihr das?
Ich denke, das man in der heutigen Zeit, nicht mehr unbedingt heiraten muss. Früher war es ja so, das man es noch musste, wenn z.B. die Frau schwanger war oder so und damit sie nicht schlecht da stand, wurde halt geheiratet. Heute gibt es doch schon soviele Paare, die auch ohne diesen Trauschein, glücklich miteinander sind und heiraten ist ja auch keine Garantie dafür, das es für immer hält.
Bei mir im Bekanntenkreis gab es ein Paar, welches 15 Jahre unverheiratet zusammen gelebt hatte und sich dann entschieden, zu heiraten. Die Ehe hat ganze 14 Monate gehalten und nun leben sie in Scheidung. Hätten sie evtl. nicht geheiratet, wären sie vieleicht heute noch glücklich zusammen?
Vor einem Jahr haben mein Mann und ich noch felsenfest behauptet, dass wir niemals heiraten werden. Da waren wir uns einig und uns konnte da nichts erschüttern oder umstimmen.
Leider gab es dann letztes Jahr im Sommer einen tragischen Todesfall in der Familie und kurz darauf hat mein Mann mich gefragt, ob ich ihn nicht doch heiraten möchte. Ich habe natürlich Ja gesagt, denn wir hatten eh vor, unseren Lebensabend gemeinsam zu verbringen. Also stört uns da der Trauschein auch nicht mehr
Wirkliche steuerliche Vorteile gibt es glaube ich nicht mehr. Bei uns ist es so, dass wir beide Steuerklasse 4 haben, aber 3 und 5 wäre bei uns absolut unsinnig, da wir beide ähnlich verdienen. Und was die Sache mit den Kindern angeht, so stellt sich uns die Frage nun wirklich nicht, denn wir möchten keine. Aber diese Entscheidung steht wirklich fest
Heiraten, ja, nein, das ist eine schwierige Frage für mich. Eigentlich wollte ich schon immer heiraten. Ich wollte wie jedes Mädchen ein weißes Kleid, einen Schleier, ich wollte eine Kirche, eine Kutsche, zwei Ringe, eine kleine Feier, einen Brautstrauß, ich wollte in die Flitterwochen fahren. Ich habe aus Spaß sogar schon oft nach Brautkleidern im Internet gesucht und mir schöne Modelle herausgesucht, um MEIN Kleid in meinem Kopf zu entwerfen.
Aber nun bin ich mir gar nicht mehr so sicher. Ich weiß nicht mehr, ob ich noch an die große Liebe und deren Ewigkeit glauben kann. Es klingt vielleicht blöd, aber ich hatte in den letzten Jahren immer großen "Erfolg" bei Männern - gerade gestern wurde mir 5 mal hinterhergehupt während meines Spaziergangs und man hat bis auf meine Arme kein Stückchen Haut gesehen. Aber trotzdem ist nie einer dabei, der es wirklich ernst meint. Es sind immer alle Feuer und Flamme, aber alle wollen nur das Eine und das läuft natürlich nicht. Also bin ich alleine und suche und suche.
Und selbst wenn ich jemanden gefunden habe, weiß ich nicht, ob ich ihm wahres Interesse an mir und nicht nur an meinem Hintern oder meinen Klamotten abkaufen kann. Ich bin sehr skeptisch geworden, sehr misstrauisch. Was, wenn sich ein Mann immer nur für mein Aussehen interessiert und meinen Charakter einfach nur mitnimmt - so jemanden will ich nicht und von so jemandem kann man sicher auch keine lebenslange Treue erwarten. Und Treue ist das Wichtigste in einer Beziehung. In einer Ehe sowieso.
Ich glaube, dass es Menschen gibt, die anderen lange Zeit nur etwas vorspielen können. Bisher habe ich es immer rechtzeitig gemerkt, aber was, wenn ich mal so blind vor Liebe bin, dass ich ihn heirate und er mich dann bald sitzen lässt? Wie kann ich dann erst heiraten?
Also nach dem derzeitigen Stand möchte ich nicht heiraten. Ich traue momentan keinem Mann über den Weg. Es ist schon schlimm genug, wenn man unverheiratet enttäuscht wird, aber wie steht man als Geschiedene da. Hochzeit ist etwas überdimensional Großartiges finde ich, da lege ich alles hinein, wirklich alles, und demnach würde ich auch alles verlieren, wenn die Ehe in die Brüche geht. Und das will ich nicht riskieren. Ich war sonst immer für Risiko und Wagnis, weil ich ein sehr emotionaler Mensch bin und jemandem, den ich liebe, mit größter Hingabe begegne - aber ich muss mich einfach schützen.
Mittlerweile habe ich so viele Erfahrungen gemacht und bis auf die Geschichte mit einem Mann, einem viel, viel älteren, mit dem ich nicht offiziell zusammen sein kann und wir daher uns auf tiefste und innigste Freundschaft geeinigt haben, bis auf diese "Beziehung" waren es immer nur negative. Mein Männerbild ist ruiniert und so schnell kriegt mich keiner vor den Traualtar bzw. so schnell kriegt überhaupt keiner mehr mein vollstes Vertrauen.
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