Eine himmlische Familie
Zu meinem großen Schrecken musste ich heute feststellen, dass "Eine himmlische Familie" seit kurzem wieder auf Vox läuft. Diese Serie fand ich schon immer ganz schrecklich, weil ich die ganze Bigotterie, Selbstgerechtkeit und religiöse Beschränktheit, die dort propagiert wird, einfach zum Würgen finde. Die Handlung strotzt nur so vor Klischees und bescheuerten Moralkeulen, dass einem schlecht wird.
Die Serie dreht sich um das Leben der Pfarrerehepaars Camden und ihrer sieben Kinder. Zunächst sind es nur fünf, später kommt noch ein Zwillingspärchen hinzu. Eigentlich soll es wohl um das Familienleben, die Probleme von heranwachsenden Kindern und in der Beziehung gehen. Im Wesentlichen geht es aber darum, was für ach so wundervolle Menschen alle Familienmitglieder sind. Auch sie machen mal Fehler, stehen aber immer dazu und machen sie wieder gut. Niemand nimmt Drogen, hat vorehelichen Sex oder ist irgendwie bewusst gemein zu seinen Mitmenschen. Und selbstverständlich sind alle vom guten patriotischen Geist geprägt. Manchmal dauert es etwas länger, aber irgendwann kommt die Erkenntnis und am Ende macht man alles richtig.
Natürlich gibt es auch Leute in der Gemeinde, die derartiges Fehlverhalten an den Tag legen, aber bei denen wird dann stets an ihr Gewissen appelliert und auch sie zum Gutmenschentum bekehrt. Auch auf aktuelle Ereignisse wie die Präsidentschaftswahlen in den USA oder den Irakkrieg wird in den entsprechenden Staffeln eingegangen. Trotzdem wirkt der Plot sehr realitätsfremd und die Dialoge sind jenseits von normaler Kommunikation. Dort wird ein idyllisches Bild gezeichnet, wie es die Produzenten vielleicht gerne hätten, was aber mit dem echten Leben absolut nichts zu tun hat. Außerdem werden dort Werte transportiert, die zum Teil sicher sehr wünschenswert sind, wie Familienzusammenhalt, Hilfsbereitschaft und Ehrlichkeit. Einiges finde ich aber eben auch extrem fragwürdig wie etwa die Einstellung zu vorehelichem Sex(von dem man übrigens meist direkt schwanger wird, jedenfalls geht das vielen Akteuren der Serie so), der quasi als das personifizierte Böse dargestellt wird.
Die Serie scheint sich ja auch hier recht großer Beliebtheit zu erfreuen, sonst würde sie ja wohl nicht andauernd wiederholt. Warum das so ist, kann ich persönlich absolut nicht nachvollziehen, weil ich mich jedes Mal ärgere, wenn ich hin einschalte, ob des Blödsinns, der sich dort teilweise abspielt. Wie findet ihr diese Sendung? Gibt es hier Fans? Wenn ja, was gefällt euch daran? Oder wenn ihr die Serie, wie ich, ablehnt, was nervt euch besonders?
Oh mein Gott. Die Serie wird ja anscheinend in Dauerschleife gezeigt. Am meisten daran nervt, dass am Ende immer heraus kommt, das in absolut jedem Menschen irgendetwas Gutes steckt und man denjenigen nur auf den richtigen Pfad (das ist natürlich der Pfad Gottes) bringen muss, damit er sein Leben von Grund auf ändert. Und damit zusammenhängend nervt auch, dass es in der Serie so dargestellt wird, als ob man nie mit schlimmen Konsequenzen rechnen müsste, wenn man sich nur zu Gott bekennt und brav in die Kirche rennt.
Ich finde die Serie ist einfach nur typisch amerikanisch. Es ist halt leichte Kost, man muss beim Zuschauen nicht nachdenken und man kann sich sicher sein, dass hinterher immer alles wieder in Ordnung kommt. Hätte ich Kinder, würde ich denen strikt verbieten so etwas zu schauen. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass viele solche Serien gerne mögen, weil sie selbst nicht in so einer heilen Welt Leben und keine Familie haben, in der alle so ein gutes Verhältnis zueinander haben und füreinander da sind. Fernsehen im allgemeinen ersetzt den Leuten das, was sie im realen Leben nicht besitzen und solche Serien erfüllen genau diesen Zweck und das auch noch sehr erfolgreich.
Seitdem Vox von RTL übernommen wurde, kann man von diesem Sender allerdings genauso wenig Gutes mehr erwarten wie von allen anderen Sendern. Vor fünf bis zehn Jahren liefen noch ein paar echt gute Serien auf Vox, aber ich denke so etwas wollen vor allem die jüngeren Zuschauer nicht mehr sehen.
Hallo.
Also ich mag "Eine himmlische Familie". Ich gucke die Serei schon seit Jahren und als ich den einen Tag früher Schluss hatte, habe ich die Serie auch geschaut. Natürlich sind die Handlungen ehr unrealistisch und alles wendet sich immer zum Guten, aber genau dies finde ich so schön. Wer würde nicht gern in einer heilen, schönen Welt leben?
Jedoch muss ich sagen, dass ich die neueren Folgen nicht so gut finde. Irgendwie wird einem doch alles zu viel. Die alten Folgen wo die Kinder noch jünger waren, finde ich super. Ich bin zwar nicht religiös, aber irgendwie finde ich den religiösen Teil der Serie interesant. Das sich in solch einer Serie immer alles zum Guten wendet, ist meiner Meinung nach auch logisch. Es soll ja gezeigtz werden, wie alles sein könnte und von daher, mag ich es auch. Ich mag es auch, dass man auf eine Art miterlebt, wie die Kinder Erwachsen werden. Also für mich gehört die Serie zu meinen Lieblingen. Ich gucke sie schon seit Jahren und kenne eigentlich jede Folge. Ich kann sie mir immer wieder angucken ohne, dass mir langweilig wird.
Hallo,
also früher als ich noch jünger war habe ich "Eine himmlische Familie" eigentlich schon ganz gerne geschaut. Das waren allerdings die Folgen in der die fünf bzw. dann sieben Kinder der Camdens noch jünger waren. Das finde ich irgendwie interessanter als die Folgen in der schon fast alle erwachsen sind und immer neue Leute von ausserhalb dazukommen. Ich finde die Serie zeigt auch einige positive Charakterzüge wie zum Beispiel Hilfsbereitschaft, Nächstenliebe oder das man an sich selbst glauben soll.
Ich muss allerdings auch sagen, dass mir diese "Moralvorstellungen" der Serie teilweise zu weit gehen und auf mich sehr unrealistisch wirken. Es ist kaum vorstellbar dass jeder Mensch nach einer Predigt von Pastor Eric Camden seine "Fehler" erkennt und wieder ein guter Christ wird so wie der Pastor sich das vorstellt. Meines Wissens nach ist die Serie in den USA sehr beliebt, deshalb gibt es wohl auch soviele Staffeln.
Sorcya hat geschrieben:Niemand nimmt Drogen, hat vorehelichen Sex oder ist irgendwie bewußt gemein zu seinen Mitmenschen.
Also das stimmt nicht ganz. Simon hatte definitiv vorehelichen Sex. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube entweder Simon oder die älteste Tochter hatten mal Drogen probiert und Roothie die jüngste Tochter kann manchmal richtig fies zu ihren Mitmenschen sein.
Sicherlich wird Religion in dieser Serie sehr groß geschrieben, doch ich persönlich sehe eigentlich nicht die Religion, sondern den Zusammenhalt und ob nun religiös oder nicht, es werden Werte angeführt und besprochen, die einen Zuschauer auch mal zum nachdenken anregen können. Ich bin nicht einmal ansatzweise religiös und dennoch schaue ich mir sehr gerne an wie sich der Camden-Clan so schlägt.
Eine Folge hat mich mal besonders beeindruckt, das war die Folge zum Thema Wahlen. Alle haben ihre Meinung zu diesem Thema geäußert und auch gebeichtet, das sie mal nicht wählen waren, doch besonders spannend wie sich die Schüler und Kinder über dieses Thema unterhielten und das die ganze Sendung eigentlich ein sehr schön verpackter Aufruf zum Wählen war. hier wurde dann gesagt das man als wahlberechtigter Mensch nciht nur daran denken soll, das man für sich selbst wählt, sondern auch für die Kinder, besonders die eigenen, die noch nicht auf diese Weise für sich sprechen können.
Außerdem kann ich auch nicht ganz verstehen, warum du meinst die Camdens würden keine Schwierigkeiten haben. Mir fallen hier so einige ein. Sie sind zwar eine sehr liebevolle Familie in der sich vieles zum Guten wendet, aber es gibt auch Dinge die hier schief gehen. So hat zum Beispiel Mary die älteste Tochter später ihren Ehemann sitzen gelassen un ihr gemeinsames Kind bei ihm. Sie hat sich einfach von ihnen abgewandt, nennst du das alles bilderbuch? Sicherlich wenden sich hier viele Dinge zum Guten, du darfst aber auch nciht vergessen, das das auch daran liegt, eben weil alle zusammenhalten und sich gegenseitig unterstützen und helfen. In wie vielen Familien ist das schon der Fall?
Ich halte diese Family teilweise sogar für sehr normal. Die Mädchen haben mal gelogen um sich mit Jungen zu treffen und die Eltern fanden das gar nicht toll. Die Kleinen haben den Hund ins Bett geschmuggelt und stifteten Unfug an. Simon flog aus dem Wohnheim weil er ein Mädchen auf dme Zimmer hatt, auch wenn er ihr nur helfen wollte. das haus der Camdons gehört ihnen nicht, sondern der Kirche und es kaufen, können sie sich finanziell nicht leisten. Irgendwie sind sie eine normale Familie, die sehr religiös ist, Probleme bewältigt und zueinander hält.
Ich mag diese Serie sehr und ich sehe sie auch immer als einen Auruf an mich selber, das man über manache Dinge mal nachdenken sollte und nicht alles als selbstverständlich zu nehmen ist, außerdem ist sie echt lustig. Besonders Lucy mochte ich von Anfang an am liebsten, da sie entweder mist baut, sich wieder viel zu schnell aufregt und sorgt oder irgendetwas anderes, so oder so ist ihre ganze Art klasse.
Als "leichte Kost" kann ich die Serie überhaupt nicht bezeichnen, da ich regelmäßig Würgekrämpfe bekomme, wenn ich sie mir mal ansehe. Die Themen und Dialoge sind ebenfalls schwer verdaulich und einfach total unglaubwürdig. Jedes noch so kleine Problemchen wird genüsslich ausgeweidet und selbst aus den belanglosesten Themen wird ein Riesenstaatsakt gemacht.
Die Familienmitglieder scheinen regelmäßig Debattierclubs zu besuchen, anders kann man sich die rhetorische Gewandtheit und perfekt geschliffenen Dialoge kaum erklären. Selbst die Kleinsten platzen schon mit der Antwort heraus, bevor die Frage überhaupt zu Ende gestellt wurde. Außerdem sind die Sätze teilweise so schnell, lang und verschachtelt, dass ich kaum Zeit habe, sie auf die Schnelle zu verinnerlichen, weil ja prompt die nächste Dialogwelle anrollt, sodass man sich zuweilen vorkommt, wie in einem Pingpong-Spiel.
Am Anfang der Staffel hatten die kleinen Camden-Kinder ja noch ein gewisses Niedlichkeitspotential, aber mit zunehmendem Alter ging mir diese frühreife, altkluge und belehrende Art, mit der sie miteinander kommunizierten einfach nur noch auf die Nerven. Besonders überzogen fand ich immer die Darstellung der Zwillinge, die scheinbar irgendwie miteinander verkabelt waren, da sie permanent im Kollektiv geantwortet haben.
pichimaus hat geschrieben:Eine Folge hat mich mal besonders beeindruckt, das war die Folge zum Thema Wahlen.
Vor Kurzem habe ich ebenfalls mal die Folge gesehen, in der es um die Präsidentschaftswahlen ging. Leider empfand ich die Botschaft als viel zu dick aufgetragen. Ich frage mich ernsthaft, ob die US-Regierung da nicht ihre Finger im Spiel hatte, denn die ganze Folge schien tatsächlich nur darauf abzuzielen, seiner Wahlpflicht als mündiger US-Bürger auch ja nachzukommen.
Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, gab es kurz vor dem Abspann dann ein patriotisches Plädoyer, in dem sich eine Reihe Schüler unterschiedlicher Herkunft in direkter Kameraeinstellung für eine bessere Welt einsetzten. Der wie ein politischer Werbespot anmutende Appell war dabei an Penetranz und unfreiwilliger Komik kaum noch zu übertreffen.
Hallo zusammen!
Ich bin auch absolut kein Fan von der Serie „Eine himmlische Familie. Ich finde, wie einige andere hier, dass vieles einfach zu übertrieben und unglaubwürdig und einfach viel zu realitätsfern wirkt. Zwar haben die verschiedenen Familienmitglieder durchaus ihre Probleme, aber diese sind erstens meist nicht sonderlich dramatisch und werden nur furchtbar aufgebauscht und außerdem lösen sie sich meist doch fast wie von selbst, einfach nur, weil die entsprechende Person ihren Fehler einsieht, sich entschuldigt und außerdem ja immer alle zusammen halten.
Abgesehen davon finde ich die Schauspieler größtenteils wirklich unerträglich. Einerseits wegen ihrer Schauspielkunst und das wird wohl noch verstärkt durch ihre unausstehlich schlecht konstruierten Charaktere. Alle sind recht profillos und ähnlich. Außer vielleicht der ältesten Tochter, die allerdings prompt aus der Serie gestrichen wurde…
Außerdem finde ich es furchtbar, wenn eine Serie keine zehn Minuten ohne eine Moral und den erhobenen Zeigefinger auskommt. Gerade wenn es um vorehelichen Sex geht, kennt der gute Pfarrer kein Pardon und das ist einfach wirklich nicht mehr zeitgemäß. Klar kann jeder mit dem Geschlechtsverkehr so lange warten wie er will, aber nur weil man Christ ist, heißt das noch lange nicht, dass man damit warten muss bis man verheiratet ist – wer hält sich schon noch daran!?
Ich jedenfalls finde, dass die Serie oft übertrieben ist und, während sie wohl versucht irgendwie die Moral hochzuhalten und Beistand zu geben wenn es darum geht wichtige Entscheidungen zu treffen, viel zu realitätsfern ist um eine andere Schlussfolgerung zuzulassen als der, dass es besser ist sich einen guten Film anzuschauen, der weniger überheblich und selbstgerecht ist – was wohl kaum schwer zu finden sein wird.
Zwar ist der Thread schon etwas älter und ich muss sagen, dass ich "Eine himmlische Familie" schon sehr gemocht habe. Sie gehörte nun nicht zu meinen absoluten Lieblingsserien, aber ich habe sie hin und wieder sehr gern geschaut. Ich fand die meisten der Darsteller einfach sympathisch und das Bild einer glücklichen Familie war doch recht schön zum Abschalten. Wobei die Familie nicht immer glücklich gewesen ist und es einige Schoten der Kinder gab, die sie sich erlaubt haben.
Aber ich finde nun nicht, dass eine Serie oder ein Film unbedingt realitätsnah sein muss. Warum auch? Das Leben ist hart genug und wenn ich Realität sehen will, schaue ich Nachrichten und das den lieben langen Tag. Da brauche ich dann doch mal etwas anderes, einfach um auch mal abschalten zu können.
Doch ich muss zugeben, dass zum Ende hin die Serie immer etwas abgebaut hatte. Irgendann hatte ich auch die Nase voll von dieser Familie gehabt, und auch hatte ich keine Zeit gehabt, um die Serie weiterhin zu verfolgen.
Ich denke nun auch nicht, dass die Serie noch einmal ausgestrahlt wird. Und wenn, ich wüsste nicht, ob ich noch einmal einschalten sollte. Ich fand sie wie gesagt ganz okay und nett, aber nun nicht so überragend. Es gibt jedoch schlimmere Serien, die ich nicht verfolge. Und so hat eben jeder seinen Geschmack.
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