Spenden für Japan überflüssig?

vom 16.03.2011, 19:17 Uhr

Ich unterstütze Ärzte ohne Grenzen regelmäßig. Das Projekt und die Idee dahinter sagt mir sehr zu und die Organisation kann selbst entscheiden, was mit dem gespendeten Geld geschieht. Ärzte ohne Grenzen informiert übrigens aktuell selbst auf ihrer Homepage, dass im Spendenbetreff nicht explizit Japan angegeben werden sollte, da dort genügend Einsatzkräfte vorhanden seien.

» TheBigPink » Beiträge: 93 » Talkpoints: 39,29 »



Also ich erinnere mich gehört zu haben, dass Japan aktuell 240 Milliarden Euro benötigt um erfolgreichen Wiederaufbau zu betreiben. Es ist also völliger Quatsch, wenn durch irgendwelche Spendenaktionen ein paar Millionen zusammen kommen. Davon geht sowieso noch ein großer Teil für irgendwelche Wasserkopf-Verwaltungen drauf. Was dann in Japan ankommt ist ein Tropfen auf den heißen Stein.

So traurig das ist, hier hat es überhaut keinen Sinn etwas zu spenden. Dann sollte man lieber weiter für Haiti oder krebskranke Kinder spenden, die haben echt mehr davon, da dort auch kleine Summen ein entsprechendes Grwicht haben.

» eatmyshorts » Beiträge: 187 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich denke nicht, dass Spenden für Japan überflüssig sind. Was wissen wir hier denn schon von den Leistungen, die die Japaner überhaupt bekommen? Ich meine, wenn da eine Krankenversicherung noch nicht einmal als normal gilt (habe ich letztens im Fernsehen gesehen), was wird denn das aus den Menschen werden, die nicht mehr in ihre Häuser zurück können, bzw. die dieses verloren haben?

Allerdings kommen viele Spenden auch nicht unbedingt dort an, wo man sie dann wirklich braucht. Es wäre gut, wenn man in Verbindung steht mit jemanden, der für eine Organisation arbeitet, die vor Ort auch tätig ist, um zu wissen, was mit dem Geld wirklich geschieht.

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich finde auch das das Land stark genug ist um wieder auf die Beine zu kommen. Schließlich reden wir hier von Japan und nicht von einem kleinen Dorf im Urwald. Ich persönlich spende nicht dahin, dann lieber bei uns für andere Zwecke wie Tierheime und Co.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich denke sowieso, mit Geld allein kann man momentan in Japan nichts erreichen. Was soll jemand, der hoch verstrahlt und todkrank ist, zudem noch hungert und obdachlos ist, mit Geld? Es wird dort zur Zeit niemand geben, der ihr Haus im Strahlengebiet wieder aufbaut, Essen wird dort garantiert die nächsten Jahrzente nicht mehr angebaut werden. Was also sollen diese Menschen bitte mit dem ganzen Geld? Egal ob ein Land gut oder schlecht dasteht finanziell, meiner Meinung nach ist es jeder einzelne Mensch wert, Hilfe zu erhalten. Man konnte Helfer zum Wiederaufbau nach Japan schicken, ehrenamtlich, Zivis oder sonstige Freiwillige. Außerdem ist es sinnvoll, Nahrungspakete in die betroffenen Gebiete zu versenden.

» crazykris1 » Beiträge: 605 » Talkpoints: 37,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge


crazykris1 hat geschrieben:Was soll jemand, der hoch verstrahlt und todkrank ist, zudem noch hungert und obdachlos ist, mit Geld?


Geld allein bringt dem Individuum nichts, aber du schreibst schließlich selbst:

crazykris1 hat geschrieben:Man konnte Helfer zum Wiederaufbau nach Japan schicken, ehrenamtlich, Zivis oder sonstige Freiwillige. Außerdem ist es sinnvoll, Nahrungspakete in die betroffenen Gebiete zu versenden.


Glaubst du, dass die Sachen alle kostenlos sind? Die Freiwilligen arbeiten auch nicht ohne Verpflegung, die Nahrungspakete kosten Geld, Maschinen müssen betrieben werden und verursachen dabei Kosten. Ein riesiger Kostenfaktor sind die medizinischen Maßnahmen. In Japan kann man aktuell nicht einfach mal drei Leute fragen, ob sie mal einen halben Nachmittag beim Aufräumen helfen. Die Leute dort werden über einen sehr langen Zeitraum Hilfe benötigen und selbst mit noch so vielen Freiwilligen wird man immer weiter hohe Kosten verursachen - und dafür sind dann die Spenden gedacht. Wenn du nun spenden wolltest, damit die Leute, die nichts mehr haben, wenigstens etwas zu essen bekommen, würdest du doch sicher nicht fünf Dosen Erbsensuppe spenden, oder? Die (seriösen) Hilfseinrichtungen können mit Geldspenden einfach mehr anfangen als mit Sachspenden.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Für mich ist aus dem Beitrag nicht ersichtlich, was du genau mit "für Japan" meinst. Normalerweise spendet man doch erst mal für eine Organisation, die international tätig ist, und bei Katastrophen wie der aktuellen in Japan zum Einsatz kommt.

Wahrscheinlich werden die Gelder, die diese Organisationen im Moment einnehmen, nicht mal für den aktuellen Einsatz verwendet sondern kommen erst bei der nächsten Katastrophe zum Einsatz. Denn solche Organisationen müssen ja schnell handeln können wenn etwas passiert ist und können nicht erst warten bis die Spenden eintrudeln, deshalb werden sie einige Rücklagen für solche Fälle haben.

Die Spendenaufrufe für konkrete Projekte gibt es doch meistens erst dann, wenn das erste Chaos beseitigt ist und wenn an Wiederaufbau zu denken ist.

Ich selber mache Spenden an diverse Organisationen nicht von aktuellen Geschehnissen abhängig. Ich bin in solchen Fällen eher noch vorsichtiger als sonst, denn es gibt viel zu viele schwarze Schafe in der Branche. Wenn ich an eine Organisation, wie zum Beispiel Ärzte ohne Grenzen, spende, dann, weil ich von der Arbeit überzeugt bin und sie unterstützenswert finde.

Bei Spendenaufrufe für konkrete Projekte ist es aber tatsächlich so, dass ich denke, dass eine Schule in Japan schneller wieder aufgebaut sein wird und, dass ein Dorf schneller wieder eine Wasserversorgung haben wird, als das zum Beispiel in einem armen afrikanischen Land der Fall sein wird.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Man kann Spenden immer zweiseitig sehen. Wir schon genannt kommt es auch etwas auf die wirtschaftliche Lage des Landes vor dem "Vorfall" an. Japan ist ja nun ein eher starkes Land was die Wirtschaft betrifft. Ich bin sicher das dieses Land die Folgen des Tsunamis und des Erdbebens gut überstehen werden. Sie werden sich wieder aufrichten und ihr Land wieder zu dem machen was es einmal war. Zu einer Wirtschaftsmacht. Allerdings wird das ganze sehr stark durch den Atomkraftwerkunfall geschmälert. An dieser Stelle werde ich dann doch nachdenklich.

Japan ist ein Land, das stolz auf sich selber ist. Ich habe neulich im Fernsehen einen Bericht gesehen in dem ein Staatsoberhaupt die Hilfe regelrecht ablehnte. Sicher ist es ein Zeichen von Schwäche, was ich aber in dem Fall völlig außen vor lassen würde. Aber die Japaner sind nun mal ein stolzes Volk. Sowas kränkt sie offenbar. Aber es wird ja dennoch kräftig gespendet und das ist schließlich auch gut so. Andere Länder oder Staaten wären froh wenn sie nach einer Naturkatastrophe etwas Hilfe von anderen Ländern bekommen.

Wie ich sehe, spenden doch recht viele Leute. Denen, die nicht spenden, kann man aber auch keinen Vorwurf machen. Ich selber könnte mir eine Spende nicht wirklich leisten. Das hat auch nichts mit herzlos zu tun aber wer nicht kann, der kann halt nicht. Auch wenn schon kleine Summen viel helfen, denn wie heißt es doch so schön ? Kleinvieh macht auch Mist. In diesem Falle eine Menge "Mist".

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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