Wie versichern bei Minijob?

vom 04.02.2011, 09:30 Uhr

Ich habe in meinem anderen Beitrag ja schon geschrieben, dass ich wohl aus der Familienversicherung raus muss, weil ich schon 23 bin und mein Studium jetzt abgeschlossen habe. Da werde ich daher wohl nicht drumrum kommen. Jetzt wollte ich einmal abschätzen, was ich da so zu zahlen habe, wenn ich im Monat 400€ verdiene.

Eine Bekannte meiner Mutter arbeitet bei einer Versicherung und meinte, das wäre verhältnismäßig teuer, weil ich sehr viel selber tragen müsste, erst wenn des monatliche Brutto-Einkommen die 400€-Grenze überschreitet (und sei es nur um einen Cent) würde der Arbeitgeber ein größeren Teil der Kosten übernehmen.

Ich bin bei der Techniker Krankenkasse versichert und dort gibt es einen Beitragsrechner. Als ich dort meine Angaben eingegeben hatte, kam statt einem Betrag die Information, bei einem Minijob sei ich nicht verpflichtet mich zuversichern, könne dies aber freiwillig tun. Habe ich das so richtig verstanden? Kann ich also wirklich NICHT versichert sein solange ich einen 400€-Job habe? Ich dachte es gäbe eine generelle Versicherungspflicht?

Von euch hat doch bestimmt auch jemand einen 400€-Job oder Minijob. Wie läuft das bei euch? Seid ihr versichert? Wieviel kostet so eine freiwillige Versicherung? Ich bin irgendwie verwirrt und die Aussage des Beraters am Telefon war letztes Mal noch verwirrender. Ich werde dort einfach noch mal anrufen müssen und bei allem noch mal ganz genau nachfragen. Ich freue mich aber trotzdem über Erfahrungsberichte und Tipps.

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» dassi87 » Beiträge: 279 » Talkpoints: -1,74 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich kann dir nur schreiben wie es bei mir vor einigen Jahren gewesen ist. Innerhalb von 3 Monaten musste ich diese freiwillige Versicherung abschließen, weil die Krankenversicherung, bei der ich zuvor gewesen bin, meinen Antrag sonst hätte ablehnen dürfen. Mittlerweile hat sich da etwas geändert und die Zeitspanne ist länger. Diese Versicherungspflicht besteht soweit ich weiß seit 2007. Du kannst dir also nicht einfach das Geld sparen, weil du die letzten Jahre Glück hattest und nie beim Arzt gewesen bist.

Die Zeit seit Versicherungsende und -wiedereintritt musste damals natürlich nachgezahlt werden. Völlig egal ob man in der Zeit Leistungen (Arztbesuch) in Anspruch genommen hat oder nicht. Der Rückstand war sofort fällig. Der Versicherungsbeitrag selber wurde nicht exakt auf die Einkünfte angepasst bzw vom Bruttoverdienst aus berechnet. Es gab einen Pauschalpreis, den man zahlen musste. Da wird sich glaube ich auch nichts dran geändert haben. Ich wurde automatisch in die Kategorie "Verdienst ab 801€" eingeteilt, obwohl ich auch nur mit einem Minijob eingetragen war. Monatlich waren dann 140€ für Kranken- und Rentenversicherung fällig.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


So viel ich weiß, bezieht sich die freiwillige Versicherung eher auf Renten- oder andere Sozialversicherung. Aber um eine Krankenkassenversicherung kommst Du nicht drum herum. Du läufst unter "freiwillig gesetzlich krankenversichert". Sonty hat da Recht, es gibt einen Mindestsatz, den Du zahlen musst, auch, wenn Du keinerlei Einkünfte hättest. Bei mir betrug die Gesamtsumme auch um die 130 bis 140 Euro, übrigens auch zu der Zeit, als ich keinerlei Einkommen hatte und auch zur Zeit meiner Tätigkeit als Tagesmutter.

Ich stand letztes Jahr vor einem ähnlichen Problem, weil ich die Stelle als Tagesmutter nicht mehr hatte und mir schnellstmöglich etwas neues gesucht habe. Dadurch bin ich ja bei diesem Zeitungsverlag gelandet. Normalerweise laufen dort die Jobs auch auf 400 Euro-Basis und entsprechend hätte ich mich auch so versichern müssen. Das hätte sich also gar nicht für mich rentiert, wenn ich nicht noch einen Zuschuß vom Arbeitgeber bekommen hätte und wenn ich nur die Tageszeitung gehabt hätte.

Hast Du denn nun eine Stelle in Aussicht? Wenn Du vielleicht mit Deinem Arbeitgeber über einen sogenannten Midijob, also einem Verdienst ab 400, 01 Eur Brutto verhandeln könntest, wäre es auf jeden Fall eine bessere Ausgangslage für Dich und die Abgaben sind im Allgemeinen dann nicht mehr so hoch. Du würdest so also besser dastehen, als wenn Du wirklich einen Minijob hättest.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Vielen Dank für eure Informationen. Es hat sich jetzt zum Glück ohnehin erübrigt, da ich einen festen Job gefunden habe und mich dann jetzt auch natürlich direkt selbst versichern muss. Da ich nun auch mehr als 400€ oder diese 801€ verdiene, ist die Frage für mich jetzt hinfällig. Komische finde ich die Formulierung der freiwilligen Krankenversicherung aber immer noch, wenn man sich ja sowieso versichern muss. Komische Sache, aber mir solls Recht sein.

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» dassi87 » Beiträge: 279 » Talkpoints: -1,74 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich hatte damals gar kein Einkommen nach der Lehre und musste trotzdem 140 Euro jeden Monat an die Krankenkasse zahlen. Du wirst nicht drum rum kommen, oder redest mit deinem Chef das du ein paar Euro mehr verdienen kannst. Eine andere Möglichkeit wäre auch, das du schnell heiratest, und dich dann bei deiner Frau familienversichern lässt 8) .

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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