Raus aus den Schulden: mit fatalen Fehlern

vom 21.10.2010, 15:04 Uhr

@LittleSister
Die meisten Personen kennen ihre Betreuer nun einmal im Vorfeld nicht. Denn Personen wird der Betreuer vorgestellt und fertig. Alle Personen die ich selbst betreut hatte kannten mich auch nicht. Ich war für diese Leute eine fremde Person. Was ist daran nun so ungewöhnlich?

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ganz einfach, ich möchte niemand der beruflich nicht ausgebildet ist in meinen Sachen drin haben. Sprich ich würde nicht wollen, dass ein fremder Mensch, der so was ehrenamtlich macht und dazu nicht ausgebildet ist, zum Beispiel meine Bankgeschäfte macht oder mir sagt, wann ich zum Arzt zu gehen habe.

Ich habe eine ambulante Betreuung. Ich kannte keine meiner Betreuer vorher. Beziehungsweise lernte ich sie dann halt kennen. Aber das waren bisher alles Menschen die halt bei der Organisation angestellt waren und auch die betreffenden Sachen studiert haben. Also alles Sozialpädagogen. Und alle haben das hauptberuflich gemacht. Und fast alle die ich bisher hatte, zumindest als Betreuer, hatten auch mehr als laienhafte Grundkenntnisse über meine Erkrankung. Was in dem Fall erst mal vielleicht nicht wichtig zu sein scheint. Aber mir hat die Erfahrung gezeigt, dass es für alle Beteiligten besser ist. Eine Betreuerin war dabei die mich fragte was Borderline ist. Mal davon abgesehen das sie mir eh unsympathisch war, es ist ihre Aufgabe mit mir umzugehen. Klar ist das ein miteinander, aber es ist nicht meine Aufgabe, ihr grundlegende Punkte zu erklären. Und genauso kann ich mir es absolut nicht vorstellen, dass ein Mensch der keine Ahnung von Kaufsucht hat, jemand beraten kann, wie er mit seiner Erkrankung umgehen soll. Klar sollen Betreuer nicht wirklich therapeutische Aufgaben übernehmen. Aber man sollte mit den Eigenarten, die eine Erkrankung nun mal mit sich bringt, auch umgehen können.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Da ich es ja so sehr ungewöhnlich fand, dass jemand ehrenamtlich gesetzliche Betreuung bei fremden Menschen macht, habe ich mich auch hier mal kundig gemacht. Auskunft bekam ich von einer Sozialarbeiterin, die sowohl mit gesetzlichen Betreuern, wie auch Menschen die gesetzliche Betreuung haben, ständig beruflich Kontakt hat.

Generell ist es theoretisch möglich, dass ehrenamtlich gesetzliche Betreuung gemacht werden kann. Bei uns am Wohnort wird man das aber in der Form, die hier dargestellt wird, nicht machen. Sprich gerade die gesetzliche Betreuung bei Gesundheitsfragen und bei finanziellen Sachen wird man sehr unwahrscheinlich an ehrenamtliche Betreuer übergeben. Zumindest was vollkommen fremde Menschen betrifft. Wenn der Vater die gesetzliche Betreuung für den Sohn macht, oder die Tochter für die Mutter, so was ist generell wohl kein Problem. Allerdings wird die Gemüsefrau um die Ecke kaum für einen wildfremden Mann oder Frau die gesetzliche Betreuung bei so Sachen wie halt Gesundheitsfürsorge und finanziellen Sachen in die Hand nehmen dürfen.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



LittleSister hat geschrieben:Da ich es ja so sehr ungewöhnlich fand, dass jemand ehrenamtlich gesetzliche Betreuung bei fremden Menschen macht, habe ich mich auch hier mal kundig gemacht. Auskunft bekam ich von einer Sozialarbeiterin, die sowohl mit gesetzlichen Betreuern, wie auch Menschen die gesetzliche Betreuung haben, ständig beruflich Kontakt hat.

Generell ist es theoretisch möglich, dass ehrenamtlich gesetzliche Betreuung gemacht werden kann. Bei uns am Wohnort wird man das aber in der Form, die hier dargestellt wird, nicht machen. Sprich gerade die gesetzliche Betreuung bei Gesundheitsfragen und bei finanziellen Sachen wird man sehr unwahrscheinlich an ehrenamtliche Betreuer übergeben. Zumindest was vollkommen fremde Menschen betrifft. Wenn der Vater die gesetzliche Betreuung für den Sohn macht, oder die Tochter für die Mutter, so was ist generell wohl kein Problem. Allerdings wird die Gemüsefrau um die Ecke kaum für einen wildfremden Mann oder Frau die gesetzliche Betreuung bei so Sachen wie halt Gesundheitsfürsorge und finanziellen Sachen in die Hand nehmen dürfen.

Eine Betreuung kann und wird nie die Lösung der Probleme sein, denn man kann dabei nur teilweise Hilfe anbieten. Der Betreute muss in jedem Fall seine Mithilfe bereit stellen, denn ansonsten kann es nicht klappen. Man darf von einem Betreuer auch keine Wunder erwarten, denn die kann er nicht erfüllen.

In der von mir genannten Serie wurde ja nicht einmal der Gedanke über eine solche Lösung in Betracht gezogen. Das ist nämlich der eigentliche und auch schwere Fehler und keine anderen Sachen.

@Little Sister: Ein Betreuer darf schon erst einmal überhaupt nicht die sogenannte Schuldenregulierung übernehmen, denn er darf sie nur durch qualifizierte Schuldnerberater tätigen lassen. Allerdings muss die Arbeitsweise dieser Berater schon stimmig sein und in der Sendereihe ist dies nun einmal nicht so der Fall. Hier werden nämlich leider dem interessierten Zuschauer waghalsige finanzielle Experimente offenbart. Hat alles nicht so richtig mit der Beseitigung von Schulden zu tun oder?

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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