Bin ich zu dick?

Was die Sache mit Süssstoffen und der Insulinausschüttung betrifft, scheiden sich immer noch die Geister. Aber ich denke auch, dass etwas dran ist, da es nicht selten ist, dass man nach einem Süssstoff-Produkt oft nochmal Hunger bekommt.

Wasser pur bekommt man auch nicht immer und vor allem nicht jeder hinunter. Besser ist es dann, sich eine schöne Saftschorle zu mischen und keine gekauften zu sich zu nehmen. Es bedarf nicht allzu viel, um einem Wasser etwas mehr Geschmack zu verleihen.

Das zwischen den Mahlzeiten essen muss nicht aus reinem Appetit sein, sondern weil man Lust auf dieses oder jenes Essen hat oder weil man versucht, mit dem Essen andere Dinge zu kompensieren.
Wenn man übrigens über seinen Kalorienverbrauch auch bei nur 3 Mahlzeiten/ Tag isst, kann es schon geschehen, dass man zunimmt. Hin und wieder analysiere ich mein Essverhalten, wenn mir etwas nicht so ganz koscher vorkommt und lerne dadurch auch meine Fehler kennen.

Aber Alice ist es damit nun auch nicht geholfen, wenn Ihr nun von Euren Abnehmerfolgen berichtet. Das kann nur noch mehr frustrieren. Es ist die Frage, ob sie sich nicht wohlfühlt, weil ihr das immer wieder vermittelt wird, dass man sich "so" nicht wohlfühlen kann oder fühlt sie sich nicht wohl, weil es ihre eigene Meinung ist. Diesen Aspekt sollte man nicht vernachlässigen.

Ich hab mir diese Gedanken hier damals übrigens überhaupt nicht gemacht. Ich war mir meiner falschen Ernährung durchaus bewusst, wusste, dass ich viel zu viel esse und hab dann einfach nur noch gesund gegessen. Ich hab auch auf Cola verzichtet und süße Säfte, hab mir aber dennoch mal Cola light gegönnnt ohne schlechtes Gewissen. Ich hab viel Obstsalate gegessen, und vor allen Dingen viel Gemüsesuppe (mmm die war lecker!), naja und so hab ich eben meine Ernährung umgestellt ohne mir großartig irgendwelche Gedanken um Kalorien zu machen und sowas. Und dazu hab ich viel Sport gemacht und die 10 Kilo hab ich dann tatsächlich innerhalb von 3 Monaten abgenommen, ohne, dass ich wirklich gehundert habe. Dafür hab ich mir für die nächsten 5 Kilo nochmal ein halbes Jahr Zeit gelassen.

Ich habe es bei vielen dicken Freunden von mir erlebt, dass Essen einfach eine extrem zentrale Rolle in ihrem Leben gespielt hat. Ich denke eigentlich nur ans Essen, wenn ich Hunger bekomme, also Morgens, Mittags und meistens nochmal Abends... Aber die dicken Freunde von mir haben schon nach dem Frühstück angefangen, sich aufs Mittagessen zu freuen und haben die ganze Zeit davon geredet und das fand ich irgendwie nicht normal.

Wenn Essen die Hauptrolle im Leben spielt, denke ich schon, dass da etwas nicht stimmt und man eventuell damit etwas kompensieren möchte. Also sollte man sich vielleicht vor dem Abnehmen überlegen, ob einen etwas im Leben stört, ob man vielleicht was grundlegendes ändern möchte oder kann. Das kann vielleicht auch schon zu einem besseren Umgang mit dem Essen beitragen.

Essen ist aber schön. Also ich liebe kochen und essen und ich finde das auch nicht unbedingt krank bei mir, wenn ich mich drauf freue, wenn ich Hunger hab. Bei mir ist das bei Kaffee ähnlich. Dafür würde ich sterben. Das ist der reinste Genuss für mich.

Ich freue mich deshalb auch schon oft nach dem Mittagessen aufs Abendessen, wenn es irgendwas besonderes gibt oder ich ein neues Rezept ausprobiere. Die Frage ist vermutlich eher die Menge.

Ja, kochen ist auch eine schöne Angelegenheit. Essen ebenfalls. Ich würde mich auch nicht als jemanden bezeichnen, der ein gesundes Essverhalten an den Tag legt. Es gab auch mal Zeiten, da habe ich ununterbrochen daran gedacht, was ich noch essen könnte. Inzwischen ist das wesentlich besser geworden, wobei dies auch mit Selbstreflexion zusammenhängt und einige Dinge, die sich in meinem Leben gebessert haben.

Aber darum geht es ja nicht, sondern wirklich darum, ob Alice wirklich zu dick ist (wo liegt da eigentlich der Maßstab?) oder ob sie sich da etwas einbildet. Doch die Frage kann man eben nicht pauschal beantworten, da wir keine Ahnung haben, wie sie aussieht und wie sie sich eben fühlt.

Sie wird sich nichts einbilden, weil ich mir eben ausmalen kann, wie sie aussieht. Und naja, schlank ist eben mit diesen Maßen nicht gerade, sondern schon eher pummelig. Wichtig finde ich immer, dsas man sich selbst wohl fühlt, aber sie sagt ja selbst, dass sie sich fett fühlt. Ich kanns, wie gesagt, nachvollziehen, so gings mir auch. Ich war nicht fett, aber ich war in jedem Fall sehr pummelig und mir ging nach der Diät 20 Mal besser. Und wenn sie selbst unzufrieden ist, wäre es an der Zeit, etwas daran zu ändern. Die Frage, ob sie zu dick ist, wäre ja nämlich nie aufgekommen bei ihr, wenn sie sich darüber noch nie Gedanken gemacht hat.

Ich würde wohl auf meine Ernährung achten und versuchen, weigstens erstmal 2-3 Kilo abzunehmen. Danach kann sie ja sehen wie sie sich fühlt.

Es ist doch vollkommen natürlich, wenn man mit dem erhöhtem Gewicht aufgezogen wird, dass man sich dann zu dick fühlt. Ich denke aber auch, wenn sie ihre Ernährung optimiert und sich mehr bewegt, wird es ihr besser gehen. Und nicht gerade selten geschieht es dann ja auch, dass man dabei abnimmt. So schwer ist es im Grunde nicht. Aber sie hat ja nicht gefragt, wie sie abnehmen kann, sondern ob sie zu dick ist.

Vor allem ist sie ja noch jung. Das mag zwar abgedroschen klingen jetzt, aber es stimmt ja wirklich, dass es eine Art Babyspeck ist, der sich mit der Zeit ja noch verteilt, wenn der Körper sich formt. Oder wie meine Oma so schön sagen würde 'Das verwäschst sich'