Wann und wofür Makler Courtage / Provision bezahlen?
Mein Freund sucht gerade eine neue Wohnung, da er angefangen hat zu studieren und nun endlich von zuhause ausziehen möchte. Wir haben uns im Internet schon einige Wohnung angesehen. Fast alle Wohnungen, die auf ebay-Kleinanzeigen angeboten werden, werden jedoch von einem Maklerbüro angeboten. Das heißt man muss für diese Wohnung eine Courtage von ungefähr zwei Monatskaltmieten bezahlen.
Nun stellt sich mir aber die Frage wofür man diese Courtage, also das Gehalt des Maklers bezahlt. Man sucht sich doch die Wohnung im Endeffekt selbst im Internet und der Dienst des Maklers ist es doch eigentlich Wohnungen herauszusuchen, die den Ansprüchen des Kunden genügen. Wenn er die Wohnung einfach ins Internet stellt, arbeitet er doch eigentlich nicht, oder?
Könnte man sich dann nicht genau so gut einfach von vorn herein einen Makler herbeiziehen, der dann Wohnungen sucht und präsentiert? Dann müsste man doch eigentlich auch die Courtage bezahlen und hätte auch die Dienste des Maklers in Anspruch genommen. Oder bekommt ein Makler noch zusätzliches Gehalt zur Courtage hinzu?
Naja der Makler wird ja von den Besitzern der Wohnung beauftragt. Er stellt die Wohnung ins Internet und macht die Besichtigungen. Dafür müssen sie aber nichts bezahlen. Er bekommt seine Provision von den zukünftigen Mietern die die Wohnung dann mieten. In der Regel zwei Kaltmieten. Das ist dann sein Gehalt.
In anderen Ländern müssen die Vermieter den Makler bezahlen. So unterschiedlich ist das.
Monella hat geschrieben:Mein Freund sucht gerade eine neue Wohnung, da er angefangen hat zu studieren und nun endlich von zuhause ausziehen möchte.
Offensichtlich muss er nicht ausziehen und könnte sein Studium auch von Zuhause durchführen. Daher sollte sich die Frage stellen, ob ein Auszug sinnvoll ist. Aber das ist sicher nicht Thema des Threads.
Monella hat geschrieben:Wir haben uns im Internet schon einige Wohnung angesehen. Fast alle Wohnungen, die auf ebay-Kleinanzeigen angeboten werden, werden jedoch von einem Maklerbüro angeboten. Das heißt man muss für diese Wohnung eine Courtage von ungefähr zwei Monatskaltmieten bezahlen.
Das ist auch dann der Fall, wenn ihr euch die bekannten und großen Portale wie Immowelt oder Immobilienscout24 anschaut und hier nach Wohnungen sucht. Der größte Teil der Angebote wird von Maklern gestellt. Und wenn man die Wohnung über einen Makler vermittelt bekommt bzw. wenn die Besitzer die Wohnung über einen Makler vermieten lassen wollen, wird irgendwer den Makler bezahlen müssen. Wenn es mehr Interessenten gibt, als Wohnungen, dann ist es ein leichtes, dieses Geld vom zukünftigen Mieter zu nehmen. Ist die Immobilie hingegen schwer zu vermitteln, wird der Vermieter einspringen, um die wenigen Interessenten nicht noch durch die fällige Provision zu verschrecken.
Monella hat geschrieben:Nun stellt sich mir aber die Frage wofür man diese Courtage, also das Gehalt des Maklers bezahlt. Man sucht sich doch die Wohnung im Endeffekt selbst im Internet und der Dienst des Maklers ist es doch eigentlich Wohnungen herauszusuchen, die den Ansprüchen des Kunden genügen.
Das macht der Makler im Grunde ja schon im Voraus. Wenn jemand eine solche Wohnung sucht, gibt er die Suchkriterien ein und der Makler präsentiert praktisch ein Ergebnis. Genau dafür (wobei - es kommt schon noch die Besichtigung und der Vertragsabschluss hinzu) bezahlt man dann den Makler oder dessen Büro. Es steht euch ja trotzdem frei, den Makler anzurufen und nach weiteren Wohnungen anzufragen. Aber die Frage sollte erlaubt sein: wieso sollte ein Makler, der von Provisionen und Abschlüssen lebt, noch im Geheimen Mietwohnungen halten - statt sie in einem Portal oder über Anzeigen anzupreisen?
Monella hat geschrieben:Wenn er die Wohnung einfach ins Internet stellt, arbeitet er doch eigentlich nicht, oder?
Erst einmal muss er Leute finden, die ihn damit beauftragen, einen Mieter zu finden! Wie würdest Du als Wohnungsbesitzer vor gehen, wenn Du einem Makler suchen würdest, welcher Deine Wohnung anbieten soll?
Hinzu kommt, dass es der Makler ist, der die Besichtigungstermine organisiert und die Besichtigung durchführt. Dann wählt er auch aus den Interessenten aus und macht so für den Vermieter eine Vorauswahl. Ich denke, so ein (guter) Makler macht schon einiges. Wenn auch oftmals überteuert. Das gleicht sich aber u.U. auch dadurch aus, dass er eben nicht täglich 3-5 Wohnungen vermittelt.
Monella hat geschrieben:Könnte man sich dann nicht genau so gut einfach von vorn herein einen Makler herbeiziehen, der dann Wohnungen sucht und präsentiert?
Genau das passiert ja auch in solchen Fällen. Es kann ja sein, dass einem die angebotene Wohnung nicht gefällt. Dann kann man dem Makler die Erlaubnis geben, euch zu informieren, wenn er eine Wohnung rein bekommt, die euren Kriterien eher entspricht. Oder auch, wenn sich der Makler für andere Interessenten entscheidet. Man spricht den Makler an und der nimmt euch in seine Kartei - bis zum Widerruf - auf. Und "arbeitet" praktisch für euch.
Würde aber dennoch auch selber weiter suchen. Denn wenn eure Traumwohnung von einem anderen Makler vermittelt wird, wird euch "euer" Makler kaum informieren. Schließlich müssten dann theoretisch zwei Provisionen bezahlt werden (für euren Makler und den, der das Zielobjekt vermittelt).
Monella hat geschrieben:Dann müsste man doch eigentlich auch die Courtage bezahlen und hätte auch die Dienste des Maklers in Anspruch genommen. Oder bekommt ein Makler noch zusätzliches Gehalt zur Courtage hinzu?
Ihr müsst für die Vermittlung nur eine Provision bezahlen. Dabei ist es egal, ob ihr den Makler auf Grund einer Anzeige kontaktiert oder er euch auf Grund eures Auftrags anruft.
Wäre ich ein Vermieter würde ich die Wohnung selbst in den Internetportalen, an "Biete an" - Wänden in Supermärkten und an Laternenpfählen bewerben um dem Mieter die Courtage zu ersparen - wenn die Wohnung auch mit Courtage genug Interessenten hätte, würde ich die Miete dafür nach oben anpassen. Man hat zwar mehr Arbeit, aber ich denke im Endeffekt ist die Arbeit die ein Maklerbüro mit der Vermittlung einer Wohnung hat keine 2,38 Monatskaltmieten (locker 800-1000 Euro) wert. Naja!
Ich suche auch eine Wohnung, gemeinsam mit einem Kumpel. Einer von uns wird dann den Mietvertrag, der Andere den Untermietvertrag unterschreiben. Kaution und Provision zusammen werden schon ganz schön ins Geld gehen. Zum Glück kann man die Kaution über eine Bankbürgschaft (hoffe das klappt) oder via Ratenzahlung begleichen. Zum Glück gibt es auch provisionsfreie Wohnungen, aber leider nur wenige. Wenn Keine provisionsfreie Wohnung sich anbietet, werde ich versuchen mit dem Makler ebenfalls eine Ratenzahlung für die Provision auszuhandeln (bei 3 Monatsraten a 278 Euro sind da schon humaner), da wir bis zum geplantem Umzug nicht allzu liquide sein, aber Beide über ein festes Nettoeinkommen von knapp über 1000 Euro verfügen werden.
Vielleicht kann dein Freund ja auch eine Wohngemeinschaft mit einem Kumpel oder mit dir in Erwägung ziehen und so die Kosten senken (und Spaß haben )?
Du musst den Makler nicht bezahlen wenn er dir keine Wohnung besorgt hat. Lediglich wenn er ein passendes Objekt gefunden hat bekommt er eine Provision , die dann meist 1 Monatsmiete entspricht.
Makler findest du eigentlich in jeder größeren Stadt und sie sind meist auch sehr hilfsbereit und beantworten eure Fragen gern. Zumindest habe ich nur positive Erlebnisse mit ihn gemacht.
Da ja schon im Vornhinein klar ist, dass er Makler diese Courtage verlangt, ist es eigentlich Schwachsinn, sich im Nachhinein darüber zu beschweren. Sicherlich macht nicht jeder Makler eine gute Arbeit, aber so ist es doch in anderen Dienstleistungsbereichen auch. Da ist man auch nicht immer mit fleißigen Mitarbeitern konfrontiert und Freundlichkeit steht auch nicht überall an erster Stelle, trotzdem zahlt man, was man eben zu zahlen hat.
Der Makler stellt die Wohnung ins Netz, er macht vorher Bilder, er geht mit jedem Kunden durch die Wohnung und erklärt. Das ganze kann den Makler schon mal einige Wochen Zeit kosten und der letztendliche Mieter zahlt diese ganze Vorarbeit natürlich mit, auch wenn er selbst davon nichts hatte. Also wenn du den Makler bezahlst, zahlst du alles, was er im Vornhinein gemacht hat mit. Dabei ist es egal, ob du nun einen Profit davon hattest oder nicht, irgendwie muss der Makler ja auch für seine Leistungen entlohnt werden.
Ob der Makler nur die Courtage vom neuen Mieter bekommt oder zusätzlich noch Geld vom Vermieter, wird sicherlich zwischen Maklerbüro und Vermieter vereinbart sein, so dass man das generell nicht sagen kann. Ich kenne es so, dass der Makler nur die Courtage bekommt und nicht noch etwas zusätzlich.
Du kannst natürlich auch von dir aus einen Makler anrufen und ihm deine Wünsche mitteilen und ihn auffordern, dir passende Angebote zu unterbreiten. Die Frage ist nur, ob der Makler das auch macht. Der Makler will sich natürlich auch wenig Arbeit machen und wenn er in einer Gegend Wohnungen vermittelt, in der es viele Wohnungssuchende gibt und wenig Wohnungen, wird er sicher genug Interessenten haben. Aber eine unverbindliche Anfrage bei einem Makler schadet sicherlich nicht.
Der Makler arbeitet schon etwas für sein Geld. Er bekommt die Wohnungen angeboten, stellt sie ins Internet (mit Beschreibung, Fotos), führt Gespräche mit Mietinteressenten, führt Besichtigungen durch und schließt die Verträge ab. Ob das Geld dafür gerechtfertigt ist, musst du selber entscheiden. Ein Makler bietet eben für den Vermieter die Sicherheit, dass der neue Mieter solvent ist, wenn er die Kaution bezahlen kann.
alkalie1 hat geschrieben:Du musst den Makler nicht bezahlen wenn er dir keine Wohnung besorgt hat.
Lediglich wenn er ein passendes Objekt gefunden hat bekommt er eine Provision , die dann meist 1 Monatsmiete entspricht.
Das ist so eher falsch als richtig. Es ist für den Makler nicht entscheidend, ob er eine Wohnung "besorgt", um die Courtage zu erhalten. Es genügt, wenn der Vermieter ihm die Vermittlung übertragen hat! Dann spielt es keine Rolle, ob man über Anzeigen, Immobilienportale oder Mundpropaganda aus der Nachbarschaft auf die Wohnung aufmerksam wurde. Wenn der Makler kontaktiert werden muss, wird der darauf bestehen, dass man schriftlich versichert, dass der Makler die Wohnung vermittelt hat - um später auch vor jedem deutschen Gericht seine Forderung einklagen zu können.
Und wie Du nun auf die eine Monatsmiete kommst, ist mir auch nicht ganz klar. Die Provision ist gesetzlich an Höchstgrenzen gebunden, welche aber von Bundesland zu Bundesland variieren. So zahlst Du in Berlin bis zu 6% zuzüglich der Mehrwertsteuer von 19%. In Bayern hingegen sind es nur 3,57% inklusive der Mehrwertsteuer. Wobei da immer die Nettokosten zu Grunde gelegt werden. Und das entspricht in meinen Augen regelmäßig signifikant mehr als eine Monatsmiete.
alkalie1 hat geschrieben:Makler findest du eigentlich in jeder größeren Stadt und sie sind meist auch sehr hilfsbereit und beantworten eure Fragen gern. Zumindest habe ich nur positive Erlebnisse mit ihn gemacht.
Da ist es wie mit allem im Leben. Man kann Glück haben und auf einen guten Makler treffen. Man kann aber auch auf Makler treffen, die es nicht nötig haben, auf die Wünsche der potentiellen Kunden einzugehen.
Ich würde mir eine Wohnung ohne Makler suchen. Dann hast du zwar mehr Arbeit, aber du sparst die Maklergebühr. Je nachdem, wo dein Freund wohnt, in welcher Stadt, sollte er mal überprüfen, ob es dort Wohnungsgesellschaften gibt. Vielleicht kann er mal bei der Stadt anrufen, die haben meist auch eine Wohnungsgesellschaft. Wenn alles nichts bringt, gebt ein Wohnungsgesuch in die Zeitung mit Telefonnummer. Internet habt ihr ja schon versucht.
Dass der Makler nicht arbeitet, wenn er die Wohnung „einfach“ ins Internet stellt, stimmt so natürlich nicht. Bevor er die Wohnung inserieren kann, was er in der Regel auf verschiedenen Plattformen macht, muss er sich mit dem Vermieter oder Verkäufer treffen, muss eine Besichtigung durchführen, Fotos machen und eine Grundbeschreibung der Wohnung oder des Hauses anfertigen. Üblicherweise werden alle Informationen, die sich aus dieser Vorarbeit ergeben, außerdem in einem Exposee zusammengefasst, das mal von mehr, mal von weniger Bemühungen seitens des Maklers zeugt, aber es bleibt dennoch ein Arbeitsschritt.
Aber allein damit ist es noch nicht getan, denn diese Vorarbeit ist nur der Anfang der eigentlichen Vermittlung und sozusagen die Werbemaßnahme für den eigentlichen Teil: die Vermittlung. Für diese muss der Makler wiederum Termine mit verschiedenen Interessenten machen, er muss zu den einzelnen Objekten fahren, möglicherweise auch hierfür noch einen separaten Termin mit dem Eigentümer vereinbaren, der manchmal bei einer Besichtigung dabei ist. Er muss das Objekt zeigen, Fragen beantworten, manchmal auch Finanzierungsfragen beantworten. Nicht zuletzt läuft ein Makler gern der Rückmeldung seiner Interessenten hinterher, es ist also auch nach der Besichtigung noch nicht mit der Arbeit getan.
Wenn es sich um ein Vermietungsobjekt handelt, das vermakelt werden soll, ist der Makler nicht zuletzt das Bindeglied zwischen Vermieter und Mietinteressent, hat also auch durch die Gespräche mit dem Eigentümer und die Berichte, die er erstatten muss, noch Arbeit.
Nach meiner Erfahrung hat ein Makler erstmal jede Menge Vorarbeit zu leisten, bis letzten Endes ein Miet- oder Kaufvertrag unterzeichnet wird. Ob es nun fair ist, dass der Interessent die Courtage zu zahlen hat oder ob das lieber der Objekteigentümer übernehmen sollen müsste, ist eine ganz andere Frage.
Könnte man sich dann nicht genau so gut einfach von vorn herein einen Makler herbeiziehen, der dann Wohnungen sucht und präsentiert? Dann müsste man doch eigentlich auch die Courtage bezahlen und hätte auch die Dienste des Maklers in Anspruch genommen. Oder bekommt ein Makler noch zusätzliches Gehalt zur Courtage hinzu?
Wenn Du eine Mietwohnung oder ein Haus suchst, kannst Du Dich natürlich auch gleich an einen Makler wenden und einen Suchauftrag starten. Manchmal haben die Makler schon passende Angebote, die sie bereithalten, manchmal nehmen sie aber auch, wenn sie nichts Passendes im Angebot haben, Deine Daten auf und melden sich bei Dir, wenn sie etwas in Frage kommendes präsentieren können. Die oben genannte Vorarbeit hat er aber dennoch.
Manche Makler bekommen ein kleines Festgehalt, vor allem, wenn sie bei Banken in der Immobilienabteilung arbeiten, ist das üblich. Zusätzlich bekommen sie einen kleinen Prozentsatz der Courtage bei einer erfolgreichen Vermittlung an einen Interessenten. Selbständige Makler beziehen selbstverständlich kein separates Festgehalt, genauso wenig wie rein freiberuflich tätige Makler.
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