Tupperware & Co. - Bisphenol A in Plastik
Ich habe eine Dokumentation gesehen, die sich mit Giftstoffen in unserer Nahrung bzw. sämtlichen damit zusammenhängenden Faktoren, beschäftigt. Da wurde unter anderem auch erwähnt, wie schädlich der Stoff Bisphenol A ist, der in unzähligen Plastik-Artikeln enthalten ist. In der Dokumentation wurde besonderes Augenmerk auf Bisphenol A und die Wirkung auf den menschlichen Körper gelegt. Die Ergebnisse haben mich sehr erschreckt.
Es wurde wissenschaftlich dargelegt, dass Bisphenol A auf den Hormonhaushalt des Körpers einwirkt und massive Schäden bis hin zu Krebs hervorrufen kann. Dabei wurde eben auch deutlich gemacht, dass diese sogenannten Grenzwerte keine Sicherheit bieten, da bei hormonellen Wirkungen Grenzwerte wohl nicht aussagekräftig sind. Auch in kleinsten Mengen stören sie den Hormonhaushalt des Menschen (gleiches gilt für Tiere). In Versuchen wurde deutlich, dass schon geringste Mengen (weit unter den festgelegten Grenzwerten) starke hormonelle Auswirkungen auf Ratten und ihre Fortpflanzungsorgane hatten. Es wird daher empfohlen besonders in der Schwangerschaft diese Stoffe zu meiden und auch Babys sollten keinesfalls aus Flaschen trinken, die diesen Stoff enthalten.
Nun frage ich mich persönlich immer mehr, ob nun zum Beispiel meine Tupper-Sammlung komplett in den Müll gehört, wenn man es mal überspitzt ausdrücken will. In den USA hat Tupper wohl umgesetzt, dass Bisphenol A nicht mehr in den Produkten enthalten ist. In Deutschland finde ich dazu nichts, da wird wohl mit zweierlei Maß gemessen. In Kanada sind übrigens Plastikflaschen für Babys verboten, die Bisphenol A enthalten hier bei uns nicht.
Ich wüsste gern, ob es eine Liste gibt, die zeigt, welche Tupper-Produkte davon betroffen sind. Bisher konnte ich dazu nichts finden, ich arbeite auch nicht mehr als Tupper-Beraterin, denn diese bekommen wohl Einsicht in solche Listen. Weiß jemand von solchen Listen? Und könnte mir eventuell einen Link dazu posten.
Davon mal abgesehen, wie sehr ihr das Ganze? Versucht ihr darauf zu verzichten? Wie seht ihr das mit den Grenzwerten? Hier ein Link zu der Doku, die im Übrigen auf "Arte" lief, wenn ihr ein Stück herunter scrollt, kommt auch ein Video-Ausschnitt zum Thema "Plastik und BPA". Klick
Nachdem ich gehört habe, dass in PET-Flaschen krankmachende Materialien sich verstecken, habe ich mich auch gefragt, wie es eigentlich mit Produkten von Tupperware aussieht. Und siehe da, nun weiss man es, dass auch in diesen Produkten ein gefährlicher Stoff vorhanden ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass viele Tupperware-Freunde sich aber nicht davon beeindrucken lassen und die Dinge weiterhin verwenden.
Ich finde es traurig, dass hier mit zweierlei Maß gemessen wird und in Deutschland diese Produkte mit Bisphenol A weiterhin verkauft werden. Es wäre besser, wenn zumindest Tupperware weltweit die gleichen Materialien nutzen würden oder zumindest die Konsumenten darüber aufzuklären und Listen an die Nutzer von Tupperware-Produkten weitergeben. Ich sehe da auch schon eine Verantwortung seitens dieser Firma oder auch von anderen Firmen, die Kunststoffgeschirr herstellen.
Ob Du nun Deine Tupperware-Sachen weggeben sollst, weiss ich nicht. Du musst sie ja nun nicht unbedingt für Lebensmittel verwenden, wenn Dir nicht danach ist. Zumindest die Aufbewahrungsboxen kann man gut für andere Dinge nutzen, die nicht mit Lebensmittel in Berührung kommen.
Ich persönlich nutze zwar keine Tupperware-Produkte, aber andere Produkte aus Kunststoff. Zwar bin ich da nun schon seit etwas längerem vorsichtiger geworden, aber so ganz ohne Plastikgeschirr komme ich leider nicht aus. Ich gehe jedoch stark davon aus, dass auch andere Hersteller mit diesen Stoffen arbeiten. Ein Grund mehr, um also auf Metallschüsseln und Glasgeschirr umzusteigen.
Ob Bisphenol A in Babyflaschen verboten ist, weiß ich nicht. Mittlerweile werben aber die meisten Hersteller von Babyfläschchen und Schnullern auf den Verpackungen damit, dass ihre Produkte diese Substanz nicht enthalten. Im Zweifelsfall sollten also junge Eltern besser die Fläschchen austauschen, Schnuller wechselt man ja sowieso alle paar Wochen aus.
Was die Tupperwareschüsseln angeht, würde ich entweder eine Tuppervertreterin anrufen oder gleich einen Brief an Tupperware Deutschland schreiben. Da Tupper ja ja eine 30-jährige Garantie hat, könnte man Glück haben und möglicherweise mit Kulanz rechnen. Allerdings würde ich mich da vorher erst mal informieren, wie lange Plastik das BPA abgibt. Wenn nach einigen Reinigungen im Geschirrspüler die Absonderung der Substanz unter den Grenzwerten liegt, weil das meiste ausgewaschen ist, dann sehe ich erst mal keinen Grund hektisch zu werden. Wie das genau funktioniert, dazu könntest Du ja mal direkt bei Verbraucherschutzorganisationen oder bei der Zeitschrift Ökotest nachfragen.
trüffelsucher hat geschrieben:Ob Bisphenol A in Babyflaschen verboten ist, weiß ich nicht.
In Deutschland ist das nach wie vor erlaubt. In Kanada wurde es verboten. Deutschland hängt da mal wieder meilenweit hinterher. Obwohl ich vor Kurzem irgendwo gelesen habe, dass die EU Bisphenol A in Babyflaschen wohl auch verbieten lassen will. Ich habe mich jetzt auch mal schlau gemacht und weiß jetzt woran man erkennen kann, dass Bisphenol A enthalten ist, nämlich wenn auf den Produkten unter dem aufgedruckten Dreieck die Abkürzung "PC" steht. Das sind in der Regel durchsichtige feste Plastikflaschen. Hier noch ein interessanter Link zu Babys und Bisphenol A Klick
trüffelsucher hat geschrieben: Allerdings würde ich mich da vorher erst mal informieren, wie lange Plastik das BPA abgibt. Wenn nach einigen Reinigungen im Geschirrspüler die Absonderung der Substanz unter den Grenzwerten liegt, weil das meiste ausgewaschen ist, dann sehe ich erst mal keinen Grund hektisch zu werden. Wie das genau funktioniert, dazu könntest Du ja mal direkt bei Verbraucherschutzorganisationen oder bei der Zeitschrift Ökotest nachfragen.
Die Forscher hatten heraus gefunden, dass diese sogenannten Grenzwerte nichts taugen, bei den Versuchen wurden Mengen verwendet, die weit unter den Grenzwerten lagen und trotzdem massive Auswirkungen hatten. Somit kann man sich darauf leider nicht verlassen. Das Problem ist wie gesagt, dass es auf den Hormonhaushalt einwirkt und da genügen schon die kleinsten Dosen, so dass man dahingehend gar keine Mengen angeben kann, von denen man ansatzweise behaupten könnte, dass sie nicht schädlich sind. Einfach so heraus waschen kann man den Stoff wohl leider auch nicht.
Ich kann wirklich nur empfehlen, sich die Doku bzw. den kleinen Ausschnitt (unter meinem Link) mal anzusehen, da wird das gut erklärt. Ich lasse jedenfalls so etwas wenn möglich nicht mehr in meinen Haushalt, es gibt ja zum Glück Alternativen. Nur um das ganze Tupper-Zeugs muss ich mich noch "kümmern". Leider sind die Produkte nicht ausreichend gekennzeichnet. Ich denke, ich werde mich da wirklich mal direkt an Tupperware wenden und hoffe ich bekomme eine ehrliche Antwort. Alle Produkte, die dann bedenklich sind, kommen dann halt weg.
Ganz grundsätzlich will ich mal sagen, dass es mir so scheint, als wäre Bisphenol A mittlerweile das neue H5N1, um es mal provokativ auszudrücken. Es gibt alle Nase lang Berichte, durchaus auch fundierte, über die Inhaltsstoffe irgendwelcher Verbrauchsgüter, denen wir aber kaum entkommen können, es sei denn, wir sind Krösus oder informieren uns wirklich über jedes und alles, was wir so konsumieren.
Momentan ist also Bisphenol A der Stoff, der die Gemüter erhitzt und mit dem sich gutes Geld im Rahmen diverser Berichterstattungen verdienen lässt. So kam erst neulich irgendwo ein Bericht, in dem davon erzählt wurde, dass Bisphenol A in Kassenzetteln enthalten ist und auch darüber aufgeklärt wurde, wie schlimm Bisphenol A nun genau ist und wie es sich auswirkt. Irgendwie wundert mich deshalb nicht, dass auch andere Berichtschmieden sich des Themas „Bisphenol A“ angenommen haben, denn da ist sicherlich noch mehr Geld rauszuholen, wenn nun noch herauskommt, dass es auch in anderen Gegenständen des täglichen Gebrauchs enthalten ist als nur in Kassenzetteln.
Und genau so scheint es mir hier. Es ist doch genaugenommen so, dass in fast allem, womit wir es zu tun haben, irgendwelche schädlichen Inhaltsstoffe sind und vor allem auch schon immer waren. Es ist dabei völlig egal, ob man Haarshampoo analysiert, Waschmittel, auch wenn es als besonders biologisch wertvoll und noch so verträglich bezeichnet und beworben wird: in jedem Trum findet sich irgendetwas Schädliches, so ist es doch. Nicht zuletzt in Kleidung, und zwar nicht nur in der billigen, sondern durchaus auch in teurer angebotenen Stöffchen finden sich krebserregende Stoffe.
Deshalb fällt meine Einschätzung auch eher allgemein aus: Ich denke, ich werde mich nicht von diesem Bericht und der Tatsache verunsichern oder verrückt machen lassen, dass nun auch in Tupperware Bisphenol A gefunden wurde, denn ich weiß, dass ich mich auf vielfältige Weise jeden Tag mit krebserregenden Stoffen umgebe. Das ist von mir gar nicht ignorant gemeint, ich hab da eher resigniert.
Ich meine, dass wir kaum etwas von dem ganzen Großen kennen, das uns insgesamt jeden Tag unseres Lebens irgendwelchen Schaden zufügt, der sich längerfristig auswirkt. Natürlich ist es wichtig, solche Themen anzusprechen und ihnen auch Beachtung zu schenken, aber man darf sich auch nicht von allem verrückt machen lassen, sondern sollte ebenso in seine Überlegungen einfließen lassen, dass innerhalb der letzten Jahrzehnte doch schon so einiges neu geregelt und vom Markt genommen oder zur Verwendung verboten wurde, weil es sich als krebserregend herausgestellt hat.
So wird es hoffentlich auch im Falle des Bisphenol A laufen und irgendwann werden vielleicht auch keine krebserregenden Stoffe mehr in Haarshampoo zu finden sein, nicht mehr in Kassenzetteln oder in der Kleidung. Und vielleicht werden auch irgendwann bildgebende Verfahren entwickelt, die keine krebserregende Strahlung aussenden, Autos gebaut, die keine Schadstoffe abgeben und all das. Aber bis dahin werden wir ständig von schädlichen Dingen beeinflusst und können wohl nur versuchen, und so gesund zu erhalten, wie es eben in unseren Möglichkeiten liegt: beispielsweise, indem wir verstärkt Stoffe konsumieren, die als Krebskiller (Sulforaphan!) bekannt sind.
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