Partner hat Depression, Selbsthilfe und Ansprechpartner?

Mein Freund leidet unter Depressionen und ist deswegen auch schon in Behandlung. Er ist regelmäßig alle 14 Tage beim Psychologen und die Depressionen werden zusätzlich noch durch leichte Antidepressiva behandelt.
Er bekommt also eigentlich alle Hilfe, die zur Zeit möglich ist. Ich fühle mich mit der ganzen Situation jedoch überfordert. Immer höre ich mir seine Sorgen an und muss in vielen Dingen sogar Rücksicht auf ihn nehmen.
Ich selber komme dabei immer mehr zu kurz und seine depressiven Phasen ziehen mich auch immer wieder
mit runter.

Wenn ich meinen Freund drauf anspreche fällt er wieder in ein Loch und ich weiß nicht mehr was ich machen kann und soll, meine Kraft ist erschöpft. Gibt es eigentlich auch eine Anlaufstelle in Form einer Selbsthilfegrupppe oder ähnliches für die Angehörigen von Depressiven? Im Telefonbuch habe ich noch nichts gefunden, merke aber das ich wirklich langsam selber Hilfe brauche.

Wenn du selbst auch Hilfe benötigst um mit der Situation klar zu kommen, solltest du dich auch in Behandlung begeben. Dort kann man dich gut beraten und du lernst mit der Situation um zu gehen. Dein Freund muss davon nicht unbedingt etwas wissen, denn je nach dem wie labil er ist, sollte er vielleicht den Eindruck haben, das du ihn gut unterstützen kannst.

Ich würde an deiner Stelle die Sache mal ansprechen und einen gemeinsamen Termin beim Psychologen anstreben. Oftmals hilft das beiden Seiten sehr. Einmal dem Betroffenen, der sich nicht ganz hilflos fühlt, weil auch der Psychologe die Spannung raus nehmen kann und die Sachlage für beide verständlich erklären kann. Und natürlich auch für den Partner, der auch mal die andere Seite anders sieht. Dort kann auch gemeinsam erarbeitet werden, was i Fall so und so gemeinsam getan werden kann.

Ansprechpartner kann auch ein andere Psychologe sein. Wobei ich es für sinnvoller erachte, da eher ein gemeinsames Gespräch anzustreben, denn dann kann auf den Patienten direkt zugeschnitten gehandelt werden. Denn der Psychologe der deinen Partner behandelt, kennt ihn ja auch.

Ansonsten kann man sicherlich auch über den Sozialpsychiatrischen Dienst Hilfe bekommen. Der ist in der Regel an die Gesundheitsämter angebunden. Dort kannst du zumindest mal nachfragen. Ebenfalls werden oftmals auch Selbsthilfegruppen über die Gesundheitsämter angeboten. Somit kannst du dich an sich über das Gesundheitsamt generell mal kundig machen, welche Hilfen es für Angehörige gibt.

Depression- Selbsthilfegruppen gibt es an sich in jeder größeren Stadt. Da kann man auch als Angehöriger hingehen. Das kann sicherlich sinnvoll sein, um einfach auch mal die Sicht der Betroffenen selbst zu hören. Das ist doch was anderes, wenn da jemand Fremdes erzählt und nicht der Partner. Und wie gesagt, da sind auch oft Angehörige mit dabei, die sicherlich auch sinnvolle Tipps geben können.

holla33 hat geschrieben:Gibt es eigentlich auch eine Anlaufstelle in Form einer Selbsthilfegrupppe oder ähnliches für die Angehörigen von Depressiven? Im Telefonbuch habe ich noch nichts gefunden, merke aber das ich wirklich langsam selber Hilfe brauche.