Besuch mit Hund nach dem Tod des eigenen Hundes
Unser Hund wurde fast 13 Jahre alt, als er im August vorigen Jahres eingeschläfert werden musste. Wir haben uns entschieden, noch etwas zu warten, bis es einen neuen Hund gibt. Meine Frau leidet sehr unter dem Tod des Hundes, auch heute noch. Nun kam am Freitag ein Freund von mir zu Besuch und er hat auch einen Hund. Nachdem ich mit meiner Frau gesprochen hatte, baten wir ihn, seinen Hund doch mal mitzubringen. Er hätte dies von sich aus nie gemacht, da er weiß, wie sehr wir an unserem Hund gehangen haben und wie sehr wir ihn auch heute noch vermissen.
Für meine Frau war es doch sehr komisch, plötzlich wieder ein Vierbeiner in der Wohnung herumwuseln zu sehen. Sie ging auch mit dem Hund spazieren, natürlich bleibt es da nicht aus, das man die alten Wege von früher läuft. Sie sagte mir gestern Abend, das es für sie komisch war und sie sich sogar schlecht damit gefühlt hatte, die gleichen Wege zu laufen wie mit dem alten Hund. Aber dennoch war es wieder ein schönes Gefühl für uns beide, das wir mal wieder einen Hund streicheln durften, ich beobachten durften, wie er mit einem Ball spielt oder ähnlichem.
Ging es euch in einem so ähnlichen Fall auch so, gerade in Bezug, das man die alten Wege wieder läuft. Ich hätte mir dabei nichts gedacht, denn ich kann ja keine neuen Wege erfinden, nur weil es nicht unser alter Hund war. Ich kann zwar nachvollziehen, das meine Frau sich dabei nicht wohl gefühlt hatte, aber man sollte ja auch nach vorne sehen, besonders, weil wir vorhaben, auch wieder einen Hund zu holen.
Das mit eurem Hund tut mir sehr Leid, aber mit 13 Jahren hatte er doch ein stolzes Alter. Weswegen er eingeschläfert werden musste, ob es langsam oder doch sehr schnell ging, hattest du hier nichts gesagt. Wenn es ein langsamer Prozess war, dann hattet ihr auch ein bisschen mehr Zeit euch darauf vorzubereiten, aber wenn es sehr schnell geht und man direkt aus dem Leben gerissen wird, dann ist es noch schwieriger das zu verarbeiten. Ich kann euch auch verstehen, dass ihr deswegen sagt ihr wollt erst einmal keinen Hund mehr aber auch mutig, dass ihr euren Freund darum bittet seinen einmal mitzubringen.
Natürlich ist es sein seltsames Gefühl, denn man wird durch den anderen Vierbeiner an seinen eigenen Liebling erinnert und das fällt einem sehr schwer. Aber es ist notwendig, um über seine Trauer und den Verlust hinwegzukommen und wieder offen für etwas neues sein. Auch das Gefühl die alten Wege mit einem neuen Gefährten zugehen sind normal und gehören zum Verarbeitungsprozess einfach mit dazu. Aber wie wäre es, wenn ihr euch das nächste mal an einem neutralen Ort trefft wenn ihr jemand anderen mit Hund zu euch einladet und erst danach in die Wohnung geht ? Ich empfinde es als wesentlich angenehmer, wenn ich diesen Hund dann erst einmal draußen habe und später erst in die Wohnung hole und das selbst bestimmen kann und nicht einfach damit vor der Tür überrumpelt werde. Das es für euch ein schönes Gefühl ist, einmal wieder einen Hund zu streicheln und mit ihm zu spielen freut mich. Denn es gibt auch Leute die danach keinen Hund mehr wollen, und diese auch nicht mehr anfassen können da sie zu sehr an ihren Liebling erinnert werden. Das zeugt davon, dass ihr schon darum bemüht seit irgendwann wieder selbst einen Vierbeiner bei euch im Haus zu haben
Was deiner Frau vielleicht helfen kann, besuche doch mit ihr ein paar mal Tierheime oder andere Hundehalter. Dort kann sie sich austauschen und wieder langsam den Kontakt mit anderen Hunden bekommen und vielleicht sieht sie im Tierheim in einem anderen Hund auch ein bisschen was von eurem alten, der dann euren Weg begleitet ? Ich wollte auch keinen Hund mehr, nachdem unser Familienhund gestorben ist als ich gerade einmal fünf Jahre alt war. Aber als ich dann älter war, und meinen jetzigen "kleinen" King gesehen habe, habe ich das Gefühl gehabt, dass er genauso ist wie unser alter Ux. Vorher wollte ich auch keinen Hund mehr haben, aber dann mich doch sehr schnell entschieden gehabt - eigentlich direkt beim sehen. Das hat mir auch viel geholfen, denn auch Jahre später war ich nicht wirklich darüber hinweg, dass der Hund nicht mehr da war.
Als ich meinen einschläfern lassen musste hat mich jede Hundwerbung, jeder andere Hund auf der Straße tierisch traurig gemacht. Und ausgerechnet dann kamen nur Hundewerbespots.
Ich persönlich hätte es nicht gewollt, dass mich da wer mit seinem Hund besucht, weil ich mir dann bösartiger weise schon die Frage stellen, wieso mein Hund und nicht ein anderer.
Das einzige was mir geholfen hat, war tatsächlich die Anschaffung eines neuen Hundes. Natürlich vergleicht man, aber es ist schon viel schöner, wenn man vom eigenen Hund begrüßt wird.
Bei uns sind leider schon viele Hunde über die Regenbogenbrücke gegangen. Aber wir haben uns immer relativ schnell einen neuen Hund ins Haus geholt. Der neue Hund lässt den alten nicht vergessen, sondern er hilft beim Verarbeiten und bei der Trauer.
Fremde Hunde hatten wir nie in der Wohnung, nachdem ein Hund gestorben ist. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass solche Situationen komisch sind. Aber ich denke auch, dass man das nicht mit einem eigenen Hund vergleichen kann. Denn besonders in den ersten Tagen braucht der neue Hund sehr viel Aufmerksamkeit, vor allem wenn es sich um einen Welpen handelt. Da kommt man gar nicht zum denken, dass man da immer mit dem alten Hund gegangen ist. Man muss sich auf den Neuen konzentrieren und ihn im Auge behalten, damit er nichts frisst, dass man nicht zu schnell ist oder halt solche Sachen. Den Hund deines Freundes hat deine Frau ja schon gekannt, oder?
Deine Frau muss sich da wirklich nicht schlecht fühlen, egal was immer passiert, man wird seine alten Hunde nie vergessen. Denn jeder Hund ist einzigartig und daran wird man sich immer wieder erinnern.
Der Hund von meiner Tante ist leider vor kurzer Zeit verstorben. Sie hatte einen Schlaganfall, daher kam der Tod sehr plötzlich für sie.
Wir haben auch einen Hund und früher haben die 2 immer zusammen gespielt. Zu Beginn war es für meine Tante sehr traurig, wenn wir mit unserem Hund zu Besuch kamen, aber sie wollte trotzdem das wir ihn mit nehmen. Aber nach ein paar mal hat sie den ersten Schmerz überwunden und freut sich nun wenn wir mit unserem Hund vorbei kommen. Da sie Hunde sehr gern hat und nun auch keinen Zusammenhang zwischen den 2 Hunden sieht. Einen neuen Hund könnte sie sich laut ihr trotzdem noch nicht nehmen, aber sie kann sich nun schon an den Hunden anderer wieder erfreuen.
2003 starb unser Hund mit 8 Jahren an Krebs. Es hat sehr lange gedauert, bis wir darüber hinweg waren, ich bin sogar mit ihr aufgewachsen, was die Sache für mich natürlich noch etwas verschlimmert hat. Sie war immer da und irgendwann war sie einfach weg. Kein Schwanzwedeln mehr, wenn ich von der Schule nach Hause kam, kein "nächtliches Aufpassen" wenn man zur Toilette geht, niemand zum Spielen, niemand zum Schmusen. Aus diesem Grund holten wir uns nur ein paar Monate nach dem Tod unserer Hündin wieder einen Hund, diesmal einen Rüden.
Dies sollte keinen Ersatz darstellen (geliebte Tiere sind nicht zu ersetzen!), lediglich eine Erleichterung für uns alle. Der neue Hund half uns, über den Verlust unserer Hündin hinweg zu kommen, trotzdem war es gleichzeitig seltsam und wir fragten uns, ob unser Verhalten dem neuen Rüden gegenüber fair war. Er wurde nett behandelt und geliebt, trotzdem schmerzte der Verlust unserer Hündin und es wurden wohl auch viel Vergleiche gezogen. Es war schon nicht immer einfach, lange konnten wir die altbekannten Wege nicht gehen, da sie uns immer wieder an unsere verstorbene Hündin erinnert haben. Es ist immer schwierig wenn ein geliebtes Tier gehen muss, besonders bei Hunden oder Katzen, die zu richtigen Familienmitgliedern werden können. Doch man kommt darüber hinweg und findet auch wieder Freude an neuen "Mitbewohnern". Wie Du schon schreibst, man sollte nach vorne blicken, aber man sollte auch die alten, guten Momente in Erinnerung behalten.
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