Fallen beim Wechsel des Stromanbieters
Nachdem ich heute zwei Angebote in der Post von regionalen Stromanbietern hatte, habe ich im Internet noch Preise vergleichen. Dabei kommen natürlich Tarife mit Preisgarantie und diversen Rabatten sehr weit nach oben beim Vergleich. Doch genau diese Angebote sind oftmals eine Kostenfalle. Denn wenn man genauer hinschaut muss man sich meist für mindestens 24 Monate an den Anbieter binden. Die Preisvorteile gibt es aber nur für das erste Jahr. Da muss man schon genau rechnen, was das zweite Jahr dann wirklich kosten wird.
Ich selbst habe dann bei den zwei Anbietern angerufen, welche die günstigsten Tarife anbieten und habe mir den monatlichen Abschlag für das zweite Jahr ausrechnen lassen. Dabei sind natürlich keine Preissteigerungen mit einkalkuliert. Aber insgesamt würde ich bei einem Vertrag über 24 Monate wesentlich mehr bezahlen, als bei meinem jetzigen Anbieter. Man muss also sehr genau aufpassen, wie lange man sich bindet und vor allem welche Kosten dann später real entstehen. Ab Ende habe ich mich jedenfalls für den Onlinetarif unseres Stadtanbieters entschieden, weil ich da wirklich spare und keine Rabatte den Preis beschönigen.
Ich habe auch schon öfter meinen Stromanbieter gewechselt. Hierbei habe ich aber stets andere Erfahrungen gesammelt als du sie jetzt beschreibst. Ich habe immer im Internet einen Vergleichsrechner gesucht und mir damit den günstigsten Anbieter heraus gesucht. Hierbei habe ich dann stets ausgewählt, dass ich keine zu lange Vertragsbindung wünsche. Somit wurden mir dann auch immer nur Anbieter ohne Mindestvertragslaufzeit oder aber mit einer Mindestvertragslaufzeit von drei Monaten angezeigt. Von diesen gibt es nun wirklich genug und man muss sicherlich keinen nehmen, bei welchem die Mindestvertragslaufzeit zu lang ist.
Es ging mir dabei weniger um die Länge des Vertrages, als um die Kosten, welche reell dann wirklich entstehen. Denn es klingt verlockend, wenn ich einen Jahrespreis runterrechne und bei einem Haushalt mit drei Personen nur noch 35 Euro Abschlag zahlen muss.
Nur das dieser Abschlag, der ja zu unserem Verbrauch kalkuliert wurde, nur für das erste Jahr gilt. Im zweiten Jahre würde ich fast 60 Euro im Monat zu zahlen haben und somit ist gar kein Sparpotenial mehr vorhanden. Im Gegenteil, denn beide Jahre zusammengerechnet kommen mir teuerer, als mein jetziger Anbieter.
Und daran sieht man halt, wie schnell man draufzahlen kann, wenn man nur den jetzigen Preis sieht, aber nicht dabei bedenkt, das die Rabatte eben nicht mehr für das zweite Jahr gelten. Aus dem Vertrag kommt man da auch nicht eher raus, da man als Kunde sich ja vorher informieren kann und auch muss.
Das Problem sind die Prämien für Neukunden. Die meisten Tarifrechner rechnen nur pauschal. Also welche Kosten im Jahr entstehen und ziehen den Neukundenbonus ab. Das hat zur Folge, dass sich der monatliche Abschlag im Durchschnitt natürlich verringert. Im folgenden Jahr fällt der Neukundenbonus dann weg und somit sind die monatlichen Abschläge höher.
Bei den meisten Preisrechner kann man mehrere Wahlmöglichkeiten einstellen. Zum Beispiel halt auch, den Neukundenbonus nicht zu berücksichtigen oder auch nur Anbieter auszuwählen, die eine Preisgarantie haben. Bei manchen kann man sogar einstellen, wie lange die Preisgarantie gelten soll, was ich für sehr sinnvoll erachte. Weitere Wahlmöglichkeiten sind auch die Dauer des Vertrags. Denn was bringt es, wenn man den Vertrag mindesten 24 Monate nehmen muss und sich die Preise eh ständig ändern?
Der Neukundenbonus ist eine schöne Sache. Lohnt in meinen Augen aber nur, wenn der Strom auch sonst günstiger ist. Wie gesagt, werden bei den meisten Preisvergleichsseiten der Neukundenbonus mit auf die monatlichen Kosten umgelegt. Wobei man bei einem Vertrag mit 24 Monaten Laufzeit sicherlich den Neukundenbonus auch einfach mal auf 24 Monate umlegen könnte und dann sehen könnte, ob man im Endeffekt mit dem Anbieter nicht doch günstiger weg kommt. Ich persönlich lasse den Neukundenbonus außen vor und mich interessieren nur die monatlichen Abschläge. Den Neukundenbonus würde ich dann als zusätzliches Geld ansehen.
Was in meinen Augen auch beachtet werden sollte, viele Anbieter wollen eine Kaution. Das schwankt zum Teil zwischen 50 und ich glaube 150 Euro. Die müssen mit dem ersten Abschlag bezahlt werden. Bekommt man zwar wieder wenn der Vertrag ausläuft, nur sind das einmalige Kosten die man auch erst mal haben muss. Was gerade bei Geringverdienern sicherlich nicht einfach ist.
Was man außerdem beachten sollte, manche Anbieter garantieren den Preis auch nur, wenn man eine feste Kilowattstundensatz abnimmt. Liegt man höher, zahlt man meist ziemlich drauf. Hat man weniger, bekommt man das Geld in der Regel nicht zurück. Genauso würde ich auch keinen Anbieter nehmen, der sofort einen Jahresbeitrag möchte. Mir ist eine monatliche Zahlung lieber.
Die beiden Anbieter, welche nach diesen Vergleichen auf den ersten Blick wirklich ein Sparpotential hatten, hatten neben dem Neukundenbonus noch diverse andere Rabatte dabei, welche nur im ersten Jahr eingerechnet werden. Und die Preise für die Kilowattstunde waren auch für 24 Monate fest.
Ausnahmen waren, laut AGB nur, wenn Steuern und andere Abschläge von staatlicher Seite erhöht wurden. Mindestabnahmen gab es auch nicht. Man musste halt nur alle Abschläge bezahlt haben, damit die entsprechenden Rabatte auch gewährt werden am Ende des ersten Vertragsjahres.
Allerdings war eben der Preis für die Kilowattstunde wesentlich höher als bei meinem jetzigen Anbieter, was so nicht ersichtlich war. Denn der Preis dafür stand nirgends. Weder bei den Seiten zum Anbietervergleich, noch auf den Webseiten der beiden Anbieter. Dies erfuhr man auch nicht vom Kundenservice, welcher halt den Abschlag durch meine gemachten Angaben ausgerechnet hat.
Demzufolge kann man nur mit viel Rechnerei selbst auf den Preis pro Kilowattstunde kommen, wobei dann eben auch nicht ersichtlich ist, wie hoch die Grundgebühr dabei ist. Und damit ist doch der Titel mit den Fallen beim Anbieterwechsel durchaus berechtigt, weil ich als eventueller Neukunde gar keinen wirklichen Vergleich selbst nachrechnen kann, weil eben gewisse Daten nicht angegeben sind.
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