Ladet ihr illegale Daten aus fremden Netzwerken herunter?

vom 28.02.2011, 20:04 Uhr

Ich habe in einem Thread geschrieben, dass ich eine Bekannte in einer Großstadt besucht habe, die in einer Mietskaserne wohnt. Dort hatte ich die Möglichkeit mit meinem Laptop zwischen vielen verschiedenen ungesicherten Netzwerken auszuwählen. Ich habe über dieses Netzwerk auch im Internet gesurft und frage mich nun wie der allgemeine Tenor zu diesem Thema ist wenn man illegale Daten aus dem Internet über das fremde Netzwerk herunter lädt.

Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass man mich belangen könnte wenn ich beispielsweise in großem Stile auf kino.to Filme herunterlade. Aber macht man es trotzdem? Dass manchmal hohe Geldstrafen für das Herunterladen von Musik oder Kinofilmen fällig werden ist mir durchaus bekannt. Aus diesem Grund würde ich andere Leute auch nie in diese schwierige Lage bringen wollen. Ladet ihr in fremden Netzwerken illegale Daten herunter? Ist es euch dann egal wenn der Anbieter des Netzes, der einfach nur unvorsichtig agiert, zur Rechenschaft gezogen wird?

» Mc.Lovin » Beiträge: 1230 » Talkpoints: -1,57 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Im Moment muss ich sagen: Leider muss sie im Zweifel haften. Eigentlich sollte man in den heutigen Tagen schon in der Lage sein, sein Netzwerk ausreichen zu schützen, denn es sind nur wenige Handgriffe notwendig. So hat dann mal ein Gericht beschlossen (Frag mich nicht welches), dass jeder für seinen eigenen Anschluss haften muss.

Zu deinen Sorgen wegen der Zurückverfolgung. Im Prinzip musst du dir keine großen Gedanken machen, wenn du schlau genug bist, dein Netzwerk immer aus zu haben, wenn du es gerade nicht benötigst. Der springende Punkt ist nämlich, dass es zumeist nicht zu einem Verfahren kommt, wenn die illegal gedownloadeten Dateien in der Anzahl nicht an die hundert Stück und mehr geht. Ich persönlich bin nicht so dreist für meine Tätigkeiten einen anderen zu mißbrauchen, obwohl ich durchaus manchmal das Ein oder Andere aus dem Netz besorge. In dem Rahmen ist es durchaus sehr unwahrscheinlich, jemals etwas von einer Behörde zu hören.

Für weitere Informationen wende man sich bitte an den Gulli. :-)

» Fenni » Beiträge: 175 » Talkpoints: 1,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Es ist so geregelt, dass man wirklich selbst für sein WLAN-Netzwerk verantwortlich ist. Jedoch soll es meines Wissens ausreichen, wenn man sein Netzwerk mit einem aktuellen Standard verschlüsselt und den Schlüssel eben auch gut aufbewahrt, sodass eben nicht jeder über dieses Netzwerk online gehen kann und eben einen solchen Schaden anrichten zu können.

Wenn man aber ein ungesichertes Netzwerk für solche Sachen nutzt, dann wüsste ich nicht wie man diese Person erwischen könnte. Im Router wird dann zwar natürlich bestimmt die MAC-Adresse gespeichert, jedoch hat man davon ja auch wieder nichts, da diese ja nirgends bekannt sind und andererseits auch einfach zu ändern sind, sodass eine eindeutige Zuordnung nicht möglich ist. Deswegen würde ich dann sagen, dass man in so fern nichts zu befürchten hat.

» BrilleWilli » Beiträge: 1810 » Talkpoints: 14,07 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Dass in der Tat der Besitzer des Netzwerks in Rechenschaft gezogen wird, wenn sein Netzwerk "gehackt" wird, habe ich letztens auch nebenbei mitbekommen und finde es persönlich auch durchaus nachvollziehbar, denn immerhin gibt es sowas wie "Schlüsseln" für die Router, mit denen man diesen relativ sicher verschlüsseln kann.

Ich würde es zwar nie tun, weil es sich für mich einfach nicht gehört andere "Leitungen" für seine Dienste zu gebrauchen (es sei denn, mein LAN-Netzwerk spinnt und ich habe die Erlaubnis des Besitzers), aber ich kann mir gut vorstellen, dass es viele Menschen gibt, die sowas tagtäglich machen und dann eben genannte, illegale Daten runterladen.

Wie man sowas allerdings zurückverfolgen möchte, ist mir ein Rätsel, da blicke ich ehrlich gesagt nicht durch. Soweit ich weiss, werden nämlich immer neue, lokale IP-Adressen zugewiesen, wenn man eine Verbindung herstellt und diese ändert sich praktisch nach jedem Log-In (zumindest ist es beim Modem so, ob es sich beim Router dermaßen stark unterscheidet, wage ich zu bezweifeln).

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» getku » Beiträge: 883 » Talkpoints: 11,06 » Auszeichnung für 500 Beiträge



getku hat geschrieben:Dass in der Tat der Besitzer des Netzwerks in Rechenschaft gezogen wird, wenn sein Netzwerk "gehackt" wird, habe ich letztens auch nebenbei mitbekommen und finde es persönlich auch durchaus nachvollziehbar, denn immerhin gibt es sowas wie "Schlüsseln" für die Router, mit denen man diesen relativ sicher verschlüsseln kann.


Gehackt ist hier wohl der falsche Ausdruck. Wenn etwas gehackt wird, dann deutet dies ja darauf hin, dass das Netzwerk zumindest abgesichert war. Wenn dann jemand in ein Netzwerk eindringt, er also die Verschlüsselung geknackt hat, dann kann der Netzbetreiber meines Wissens auch nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden. Er ist lediglich dazu verpflichtet sein Netzwerk zu verschlüsseln. Ist dies getan und jemand verschafft sich eben durch das Hacken dieses Schlüssels Zutritt, dann kann der Netzbetreiber ja nichts dafür, da dieser seiner Pflicht nachgekommen ist.
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getku hat geschrieben:Wie man sowas allerdings zurückverfolgen möchte, ist mir ein Rätsel, da blicke ich ehrlich gesagt nicht durch. Soweit ich weiss, werden nämlich immer neue, lokale IP-Adressen zugewiesen, wenn man eine Verbindung herstellt und diese ändert sich praktisch nach jedem Log-In (zumindest ist es beim Modem so, ob es sich beim Router dermaßen stark unterscheidet, wage ich zu bezweifeln).


Die IP wird zwar vergeben, jedoch kannst du mit diese dann auch nur bis zum Router zurück verfolgen. Das heißt dann schlicht, dass die IP lediglich dem Anschluss zugeordnet werden kann. Es wird zwar bestimmt möglich sein herauszufinden mit welchem Computer die IP verwendet wurde, jedoch bringt dies ja nicht viel, da der Computer ja in der Regel gar nicht bekannt sein wird, da es ja sich um einen Hacker beziehungsweise einen Unbekannten handeln soll. Außerdem sind wir dann wohl wieder an dem Punkt, an dem die Identifikation des Computers statt finden muss und dann würde ich wieder sagen, dass dies wohl nur schwer möglich sein wird, da dies wohl nur über die MAC-Adresse geht und diese ja, wie schon gesagt, zu verändern ist und dann wiederum keine eindeutige Indentifikation mehr stattfinden kann

» BrilleWilli » Beiträge: 1810 » Talkpoints: 14,07 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Kann meinem Vorredner nur beipflichten und möchte eine Information noch ergänzen. Die Ip, die zu deinem Rechner führt, darf von deinem Betreiber nicht rausgegeben werden. Sie muss also privat ermittelt werden, was sehr teuer ist. Allerdings gibt es auch Ausnahmen von dieser Regelung, diese sind aber nicht im Copyright zu finden, wie es die Musikindustri vieleicht gerne hätte. Es muss ein Verdacht auf terroristische Aktivitäten oder Mord bestehen, damit der Staat den Betreiber zwingen kann, die ISP zu nennen.

» Fenni » Beiträge: 175 » Talkpoints: 1,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


BrilleWilli hat geschrieben:
getku hat geschrieben:Dass in der Tat der Besitzer des Netzwerks in Rechenschaft gezogen wird, wenn sein Netzwerk "gehackt" wird, habe ich letztens auch nebenbei mitbekommen und finde es persönlich auch durchaus nachvollziehbar, denn immerhin gibt es sowas wie "Schlüsseln" für die Router, mit denen man diesen relativ sicher verschlüsseln kann.


Gehackt ist hier wohl der falsche Ausdruck. Wenn etwas gehackt wird, dann deutet dies ja darauf hin, dass das Netzwerk zumindest abgesichert war. Wenn dann jemand in ein Netzwerk eindringt, er also die Verschlüsselung geknackt hat, dann kann der Netzbetreiber meines Wissens auch nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden. Er ist lediglich dazu verpflichtet sein Netzwerk zu verschlüsseln. Ist dies getan und jemand verschafft sich eben durch das Hacken dieses Schlüssels Zutritt, dann kann der Netzbetreiber ja nichts dafür, da dieser seiner Pflicht nachgekommen ist.


Ja gut, deswegen habe ich es auch in Anführungsstrichen geschrieben :) Hacken im engeren Sinne ist es tatsächlich nicht, das stimmt, andernfalls wäre es ja eine Straftat, zumindest ist Hacken eine. Aber wenn man sich durch einen ungesicherten Router Zugang zu einem fremden Netzwerk verschafft, hat der Unbekannte nichts zu befürchten.

BrilleWilli hat geschrieben:
getku hat geschrieben:Wie man sowas allerdings zurückverfolgen möchte, ist mir ein Rätsel, da blicke ich ehrlich gesagt nicht durch. Soweit ich weiss, werden nämlich immer neue, lokale IP-Adressen zugewiesen, wenn man eine Verbindung herstellt und diese ändert sich praktisch nach jedem Log-In (zumindest ist es beim Modem so, ob es sich beim Router dermaßen stark unterscheidet, wage ich zu bezweifeln).


Die IP wird zwar vergeben, jedoch kannst du mit diese dann auch nur bis zum Router zurück verfolgen. Das heißt dann schlicht, dass die IP lediglich dem Anschluss zugeordnet werden kann. Es wird zwar bestimmt möglich sein herauszufinden mit welchem Computer die IP verwendet wurde, jedoch bringt dies ja nicht viel, da der Computer ja in der Regel gar nicht bekannt sein wird, da es ja sich um einen Hacker beziehungsweise einen Unbekannten handeln soll. Außerdem sind wir dann wohl wieder an dem Punkt, an dem die Identifikation des Computers statt finden muss und dann würde ich wieder sagen, dass dies wohl nur schwer möglich sein wird, da dies wohl nur über die MAC-Adresse geht und diese ja, wie schon gesagt, zu verändern ist und dann wiederum keine eindeutige Indentifikation mehr stattfinden kann


Dass mittels der lokalen IP der Router ausfindig gemacht werden kann, wusste ich nicht. Wie geht das denn vonstatten, denn die lokale IP ändert sich doch nach jedem neuen Verbindugsaufbau? Wenn man den Router herausfiltern kann, wird es doch eine Leichtigkeit sein zu gucken, welcher Computer sich über welche IP über den Router eingeloggt hat oder nicht.

@Fenni

Ja, den besagten Fall kenne ich bereits. Die feste IP, die jeder PC inne hat und sich nicht ändert, darf nicht preisgegeben werden, nur in Sonderfällen. Allerdings wird ja jedem Rechner eine lokale IP zugewiesen, wenn er sich mit dem Netz verbindet, sprich, diese ändert sich bei jeder neuen Verbindung. Diese IP herauszufinden wäre doch relativ schwer, da sie praktisch temporär ist und keinerlei Anhaltspunkte zulässt.

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» getku » Beiträge: 883 » Talkpoints: 11,06 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich hätte jetzt gesagt, dass die IP eines jeden Computers nach außen abzurufen ist. Diese Adresse kann man dann zumindest in Verbindung zu deinem Provider bringen und dieser kann dann natürlich auch wieder den Rückschluss auf den einzelnen Anschluss ziehen. Ob die Adressen dann irgendwie einen Rückschluss auf die IP des Routers geben können, kann ich dir jetzt nicht genau sagen. Da der Router ja aber die IP Adressen den einzelnen Computern im Netzwerk zuteilen, kann ich mir diesen Schritt dann auch rückwärts vorstellen.

Das Problem liegt ja daran, dass dir in dem Fall hier dann gar nicht bekannt ist wer in deinem Netzwerk war. Es wird ja davon ausgegangen, dass sich jemand ohne dein Wissen Zutritt zu deinem Netzwerk verschaffen hat und diese Person mit ihrem Computer ja unbekannt ist. Aber selbst wenn dies bekannt wäre, bin ich nicht sicher wie es sich hier genau verhält. Du wirst zwar in ein paar Log-Files des Routers sehen können welche IP zu welcher Zeit welchem Computer zugeornet war. Jedoch ist eben die Frage wie sich die einzelnen Computer beim Router "registriert" haben. Die Computer müssen ja eindeutig indentifiziert sein damit die sagen kann wer zu welcher Zeit welche Adresse gehabt hat. Dies wird normalerweise mit der MAC-Adresse, also der Adresse der Netzwerkkarten der einzelnen Computer erreicht. Jedoch sind diese ja nicht wirklich eindeutig, da man sie ändern kann, sodass meiner Meinung nach die eindeutige Zuordnung einer IP zu einem Computer nicht zwangsläufig sichergestellt werden kann.

» BrilleWilli » Beiträge: 1810 » Talkpoints: 14,07 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich benutze nur mein Netzwerk (wozu auch ein Fremdes, außer es ist das der Uni?). Mein Netzwerk ist auch verschlüsselt, sodass keiner darauf Zugriff haben kann, außer mir selbst. Allerdings weiß ich, dass ich jeder Zeit bei einigen meiner Nachbarn Zugriff hätte, wenn ich wollte. Manche gehen damit doch ziemlich leichtsinnig um.

Von illegalen Downloads, vor allen Filmen, halte ich nicht viel. Deswegen mache ich das auch weder auf meinem Netzwerk, noch von Fremden. Es gibt genug legale Alternativen, die auch nicht so schlecht sind.

» JeanSmith » Beiträge: 422 » Talkpoints: 4,88 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Grundsätzlich ist jeder für sein Netzwerk haftbar, wenn dieses nicht abgesichert ist. Würde man also illegal über ein fremdes Netzwerk Daten herunter laden, so haftet in erster Linie der Netzwerkbetreiber. Dieser wäre in der Beweispflicht. Entsprechend haben einige Gerichte so entschieden.

Schwierig mit der Beweisführung wird es, wenn ein gesichertes Netzwerk gehackt und für einen illegalen Download benutzt wird. Meine persönliche Meinung hierzu ist: Wenn ich die maximal mögliche Sicherheitseinstellung der Hardware verwende und das Netzwerk dennoch erfolgreich gehackt wird, könnte ich für das illegale Downloaden durch eine nachweisbar fremde Person nicht verantwortlich gemacht werden. Aber eben auch diesen Nachweis erfolgreich zu führen, dürfte sehr schwierig sein.

» dhammer » Beiträge: 234 » Talkpoints: 105,69 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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