Insulin einfärben

Ich trage ja seit gut zwei Jahren eine Insulinpumpe, die mir rund um die Uhr Insulin abgibt. Dafür muss ich ein kleines Behältnis, ein sogenanntes Reservoir, mit Insulin befüllen, welches aus einer Durchstechflasche stammt. Dieses Reservoir wiederum wird mit einem Schlauch verbunden, welches am Ende eine Nadel hat, die in den Körper gestochen wird.

Die Gefahr, dass durch das Umfüllen trotz aller Sorgsamkeit mal Luftbläschen mit ins Reservoir und dann auch hinterher in den Körper landen, ist schon gross, aber nicht gefährlich. Es kann jedoch sein, dass dadurch verfälschte Werte zustande kommen.

Da der Schlauch und auch das Insulin durchsichtig sind, habe ich überlegt, ob es nicht möglich wäre, das Insulin mit etwas Farbe einzufärben, so dass sich das Insulin vom Schlauch unterscheiden lässt und eventuelle Schwachstellen herauszufinden sind. Allerdings müsste es neutrale Farbe sein, die im Körper nichts anrichtet und natürlich sich auch nicht auf den Blutzucker auswirken.

Ich wüsste nun auch noch nicht, wie ich die Farbe konkret in das Reservor bekommen sollte, da die Durchstechflasche und das Reservoir mit einem Aufsatz, der eine sehr dünne Nadel mit Öffnungen an beiden Enden verbunden wird. Es entsteht sozusagen ein geschlossenes System und die Deckel an Reservoirs als auch an den Durchstechflaschen sind nicht abdrehbar, sondern nur einstechbar. Lediglich am unteren Ende des Reservoirs befindet sich ein Pfropfen, der die 3ml dicht hält. Diesen könnte man entfernen, etwas Farbe hineingeben, den Pfropfen wieder ins Reservoir drehen und dann das Reservoir mit Insulin befüllen.

Wie findet Ihr die Idee des eingefärbten Insulins? Ist es vielleicht etwas, was die Pharmaunternehmen vielleicht selbst in Angriff nehmen könnten, um die Therapie bei Diabetes zu optimieren? Wüsstet Ihr eine andere Methode, um das Insulin schonend einzufärben?

Soweit mir bekannt ist, wird doch Insulin nicht direkt in die Vene gegeben, sondern ins Gewebe. Jedenfalls kenne ich das von allen Leuten so, welche sich das Insulin per Spritze verabreichen müssen. Daher ist es eher unwahrscheinlich, das Luftbläschen direkt in den Körper gelangen.

Dieses kann doch nur passieren, wenn man etwas direkt in die Vene drückt. Selbst bei einem Tropf wandern vorhandene Luftblasen nicht mit in den Körper. Diese Erfahrung durfte ich während meiner Schwangerschaft machen, als ich im Schlauch auch eine Luftblase gesehen und etwas Panik bekommen habe.

Ob man nun das Insulin auch einfärben kann, wird dir nur ein Mediziner beantworten können. Aber ich gehe eher davon aus, das dies schon lange auf dem Markt wäre, wenn da wirklich ein Bedarf bestehen würde, um Patienten vor den Gefahren einer Luftblase zu bewahren.

Zumal man auch Luftblasen so recht gut sehen kann. Zumindest kenne ich es von Schläuchen aus der Aquaristik, welche oftmals grün sind. Da sieht halt Schlauch und Wasser auch gleich aus, aber Luftblasen erkennt man trotzdem.

Ich weiß auch nicht, ob das Insulin direkt in ein Blutgefäß gepumpt wird. Auch wenn man es direkt ins Gewebe pumpt, dann kann so ein Farbstoff die Gefahr erhöhen, dass man da allergisch reagiert. Es ist immer noch etwas anderes, ob man Farbstoffe mit der Nahrung in den Darm aufnimmt oder direkt ins Gewebe oder in den Blutkreislauf einschleust. Der Darm hält noch so manches zurück und wirkt als natürliche Schranke oder als natürlicher Filter gegen Schadstoffe. Der Darm kann natürlich nicht alles zurück halten, aber doch zumindest vieles. Ich würde Dir also von eigenständigen Experimente dringend abraten.

Frag doch mal in der Apotheke nach, ob es zum Einfärben bereits spezielle getestete Produkte gibt. Das hätte den Vorteil, dass Du weißt, dass das Zeug dann möglichst auch verträglich ist. Zumindest hat das die produzierende Pharmafirma schon mal sorgfältig getestet und du gehst kein unnötiges Risiko ein. Falls es so ein Spezialprodukt nicht geben sollte, kannst Du ja mal in Briefkontakt mit dem Hersteller deiner Insulinprodukte treten und deine Erfahrungen mitteilen. Vielleicht sind die ja ganz dankbar, wenn sie Anregungen aus der Praxis bekommen die dazu führen, dass ihre Produkte besser werden.