Nummernschild durch Folie verändern, Schnapsidee!

Hallo!
Ich habe neulich von einem Bekannten gehört, dass es die Möglichkeit geben soll, dass man sein Nummernschild verändert. Angeblich gibt es Klebestreifen, die bestimmte Stellen des Kennzeichens beim geblitzt werden abdecken sollen. Diese sind angeblich nur bei Radarkontrollen wirksam und sind beim Betrachten des Nummernschildes nicht zu sehen. Somit hätte man auch keinen Ärger zu befürchten wenn man von der Polizei angehalten wird und diese sich das Nummernschild notieren sollten.

Mit Hilfe dieser Folie könnte man laut meines Bekannten angeblich beispielsweise aus einem E ein F machen, in dem man einfach den unteren Strich überdeckt. Beim einfachen Hinsehen würde man ein E erkennen, beim geblitzt werden würde auf dem Foto allerdings ein F zu erkennen sein und der Halter des Fahrers könnte nicht ermittelt werden. Ich kann mir nicht vorstellen dass so etwas funktioniert, zumal ich mein Nummernschild niemals verändern würde. Ich denke dass ist eine absolute Schnapsidee meines Bekannten, der die Folgen nicht bedenkt. Habt ihr von so etwas schon einmal gehört?

Sobald du das Nummerschild veränderst, können sie dir eine
Urkundenfälschung nachweisen, diese ist nicht nur mit 10 Euro Strafe abgetan. Du kannst da richtig heftigen Ärger bekommen. Zu deiner zweiten Frage, haben sie neulich einen Beitrag im Fernsehn darüber gebracht. Egal welche Tricks sie getestet hatten, alle sind sie nicht Erfolgreich gewesen. Da die Polizeifotos mit neuster Technik erstellt werdem, sieht man dies bereits an der Verformung des Schildes, das sich eigentlich ein anderer Buchstabe oder Nummer darunter befindet.

Alkalie1 hat vollkommen Recht. Die Computerprogramme die die Leute in der Bußgeldstelle verwenden sind in der Lage jede Retouchierung zu erkennen und rückgängig und damit erkennbar zu machen. Ich glaube das Ganze fällt dann noch zusätzlich unter Kennzeichenmissbrauch und die Strafe wird entsprechend höher angesetzt.

Auch bei den normalen Straßenkontrollen fällt jedem Polizisten sofort auf wenn das Nummernschild mit einer Folie überklebt wurde. Der Verwender solcher Folien setzt sich damit einer doppelten Gefahr aus eine Strafe bezahlen zu müssen.

Es gibt viele Tricks und auch genauso viele Fernsehsendungen, welche zeigen, das nichts davon wirklich funktioniert. Und dumm sind die Leute auf der Bußgeldstelle auch nicht. Zumal das damit zu erkennende Nummernschild ja nicht unbedingt existieren muss. Dann werden die schon schauen, welche Stellen eventuell manipuliert sein könnten und welches Nummernschild dazu passt.

Dann bekommst du trotzdem Post und nebenbei machen die gleich einen Datenabgleich mit dem Einwohnermeldeamt. So schnell wie die dich ausfindig machen, kannst du dir nicht vorstellen und dann wird es erst richtig teuer.

Nein, solche Folien gibt es nicht. Klar, Du kannst Dir Klarsichtfolie über Dein Nummerschild kleben, aber der Effekt ist gleich null. Auch wird der Biltz nicht an der Folie reflektiert und kommt dann zum Ursprungspunkt zurück. Das ist leider alles ein Hirngespinst.

Feststellende Blitzer nehmen eh "nur" ab bsp. 59 km/h auf, manche sogar erst ab 64 km/h. Und selbst wenn Du mit 70 bei Tempo 50 km/h geblitzt wirst - Du erhälst nur eine Geldstrafe, keine Punkte und auch kein Fahrverbot.

Wenn Du nun aber vorhaben solltest eine Bank auszurauben und anschließend mit Tempo 200 km/h durch die Stadt jagen willst, dann kannst Du Dir ja überlegen, ob Du nicht die Nummerschilder ganz weg lässt

Vielleicht ist hier das Problem, dass man offenbar glaubt, dass eine solche einfache Manipulation ausreichend wäre, um die Nachforschungen der Bußgeldstelle zum erliegen zu bringen. Mit dem Foto hat man ja nicht nur das Kennzeichen in der Hand, sondern ein Bild des Fahrers bzw. der Fahrerin, die Automarke und den Typ sowie die Wagenfarbe. Wenn eine erste Ermittlung eben ergibt, dass sich zu dem Kennzeichen kein zugelassenes Fahrzeug ermitteln lässt oder gar der Verdacht auf einen unschuldigen gelenkt wird, dann startet die wirkliche Suche! Und hier ist tatsächlich die Wahrscheinlichkeit recht groß, das Fahrzeug trotz des fehlenden bzw. manipulierten Kennzeichens zu finden.

Und nun hätte der Halter ein ernsthaftes Problem. Denn selbst ein Kennzeichen, welches durch Schneeverwehungen nicht zu lesen ist, kann zu strafrechtlichen Problemen führen. Hier aber ist dann noch eindeutiger der Vorsatz zu erkennen und das ist nach Paragraph 22 des Straßenverkehrsgesetzes ein Kennzeichenmissbrauch. Dieser kann sogar mit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr geahndet werden. Zusätzlich handelt man sich nach einer Verurteilung (auch wenn diese dann wie üblich nur zu einer Geldstrafe führt) sechs Punkte in der Verkehrssünderkartei in Flensburg ein.

Zum Schluss dann auch noch der Hinweis, dass mit etwas Pech der Staatsanwalt auf die Verfolgung nach Paragraph 22 des Straßenverkehrsgesetzes verzichtet und lieber das schwerwiegendere Vergehen der Urkundenfälschung ahndet! Und hier ist das Risiko im Verhältnis zum möglichen Nutzen wirklich in keinem Verhältnis. Außer natürlich, der Delinquent wird täglich mit Bußgeldern belästigt, weil praktisch keine Fahrt - auf Grund der fehlenden Reife des Fahrers - im Rahmen der zulässigen Höchstgeschwindigkeit stattfinden kann.

Neben der Folie hält sich übrigens auch das Gerücht, dass der gleiche Effekt mit Haarspray erzielt werden kann. Das ist dann noch mal eine Nummer mehr, weil ein so manipuliertes Kennzeichen nicht mal mehr ohne weiters in den ursprünglichen Zustand gebracht werden könnte.