Männer und die Frage nach dem Weg

Hi,
naja wird wahrscheinlich so sein dass die Männer eben in solchen Situationen keine Schwäche zeigen möchten. Und außerdem hat ja heutzutage fast jeder ein Navigationsgerät. Und es ist doch sowieso so dass Männer einen besseren Orientierungssinn haben sollen, also denkt man(n) sich halt warum anhalten wenn ich eh weiß wo s lang geht. Eine Frau würde im Gegensatz dazu bei jeder Gelegenheit anhalten um sich zu vergewissern ob sie auf dem richtigen Weg ist welche von beiden Methoden jetzt zeitsparender ist kann ich nicht sagen . Ich denke dass Männer einfach lieber mal alles selber ausprobieren möchten und anderen gegenüber eher misstrauisch sind, darum fragen sie nicht sonder schauen selbst dass sie den weg finden.
lG bully

Meiner Erfahrung nach werden Männer von Häusern verwirrt. Bestes Beispiel: Ein Kumpel, den kannst du per Fallschirm im Outback absetzten und er ist noch vor dir an der Landestelle. Aber Ortschaften verwirren ihn. Selbst ausgestattet mit brauchbaren Wegbeschreibungen und zu bekannten Zielen hin: Man kann fest von ausgehen iorgendwann kommt der Anruf, im Hintergrund heftiges Verkehrsrauschen, Tonfall brummig-verzweifelt und nach entwirrung der Ortsbeschreibung fragst du dich nur "Wie ist er nur dahin gekommen?".

Das ging soweit, das ich mal auf der Einladung zum Geburtstag eine extra Wegbeschreibung nur für ihn aufdruckte - er sich trotzdem verfranste und wir ziemlich herzlose Überlegungen tätigen, dasman mit ihm das Blairwitch Projekt andersrum drehen könnte: Bewaffnet mit einer Videokamara setzen wir am Steintor aus und geben im nur einen Falkstadtplan mit (der ihn verwirrt). Aufgabe: Den Weg nach Linden Nord finden. Wir vernuteten das er wahrscheinlich am Messegelände aufgeben würde ... (wer Hannover kennt kann sich jetzt vorstellen wie falsch er meistens lag).

Ich meine, der Typ ist genau der Mann den ich gerne bei mir hätte wenn ich mich rettungslos im Dschungel verlaufen hätte, aber ne Fahrt in die Stadt mmit ihm? Nur mit Navi! Komischerweise hat er aber kein Problem damit nach dem Weg zu fragen, aber erfragt am liebsten Frauen - er weiß wie Männer antworten.

Achja, da kann ich auch so schöne Geschichten erzählen... Aber um es nicht all zu lang werden zu lassen: Ich konnte mich häufig mit dem fahrenden Mann darauf einigen, dass er gefälligst an der nächsten Tankstelle anhält, damit ich mal auf's Klo kann - dann hab ich mich beiläufig beim Tankwart nach dem Weg erkundigt und uns dann per "weiblicher Intuition" sanft ans Ziel geleitet ("Ich glaub, hier sollten wir mal rechts probieren! - Oh guck mal, da ist die Straße ja!!"). Hat bisher immer sehr gut funktioniert

Ich finde es ist auch wirklich keine Schande, nach dem Weg fragen zu müssen. Warum ist sowas dämliches ein Zeichen für Schwäche bei Männern? Ich verstehs einfach nicht. Wenn ich irgendwo hinfahre wo ich mich sowieso nicht auskenne, lasse ich mir vorher eine Wegbeschreibung mitgeben. Wenn diese dann total versagt (wie es die von meinem Vater immer tun -_-), halte ich zwischendurch eben an und frage nach dem Weg. Ich bin dabei noch nichtmal von den älteren Herren dumm belächelt worden, selbst wenn ich völlig vom Weg abgekommen war (nur so... 5 km in die falsche Richtung ), die wissen ja schließlich nicht, aus welcher Richtung ich eigentlich gekommen bin.

Also ich habe als Mann prinzipiell überhaupt kein Problem damit, andere Menschen nach dem Weg zu fragen. Wahrscheinlich bin ich in dieser Hinsicht sehr stark von meiner Mutter geprägt worden, denn mein Vater ist auch einer dieser typischen Männer, die sich von ihren Mitmenschen nicht helfen lassen wollen. Durch das Fragen anderer Menschen, die sich möglicherweise besser auskennen kann man auch jede Menge Zeit sparen. Gerade wenn man es sowieso schon eilig hat, ist das äußerst sinnvoll.

Also in meiner Familie sieht das ja ganz anders aus. Dazu muss man wissen: Mein Vater fährt nur, die Richtung bestimmt aber immer und ohne Widerrede meine Mutter.

Aber immer, wenn wir uns verfahren haben, weigert sie sich, nach dem Weg zu fahren und will einfach mal den Weg, mal den anderen Weg nehmen, bis wir uns vollends verfahren haben oder einfach wieder am Ausgangspunkt sind. Naja, jetzt kein Problem mehr, da: Kein Auto, sondern auf Öffis umgestiegen, wo ich jetzt bestimme, wo's langgeht.

Ok, Fehler eingestehen gehört jetzt nicht gerade zu den Stärken eines Mannes. (bzw gehört es zu den Stärken einer Frau? Sorry ich laufe Off-Topic)

Aber mal ehrlich, schon mal nach dem Weg gefragt und verstanden wo's lang geht?
Spätestens nach dem fünften "dann direkt wieder rechts" schaltet der Kopf doch eh ab.

Da mein Freund keinen Führerschein hat und aufgrund seiner Sehschwäche auch keinen bekommen wird, bin ich immer diejenige die fährt. Deswegen bin ich in der glücklichen Situation, am längeren Hebel zu sitzen. Und wenn ich nicht weiss, wo wir hinmüssen, und er nicht binnen eines bestimmten Zeitraums einen vernünftigen Tipp abgegeben hat, halte ich einfach an und frage nach. Er kann ja nicht ohne mich weg.

Wobei er das eigentlich ähnlich sieht: Lieber fragen, als literweise Sprit und viele Stunden Zeit verschwenden, nur um das Ego zu schonen. Mal ganz abgesehen davon, dass ich es viel peinlicher finde, ewig durch die Gegend zu kurven, denn dann hat die Frau neben mir ja auch gemerkt, dass ich offensichtlich nicht weiss, wo's langgeht. Und mit jeder Minute, die ich weiter um den Pudding fahre, wird es demütigender für mich. Aber vielleicht haben Männer da ja eine andere Weltsicht?

Und mal ganz im Ernst: Wieso lasst ihr euch das gefallen? Nur weil er am Steuer sitzt, hat er doch nicht automatisch die Befehlsgewalt. Ich würde einfach darauf bestehen und ein Mordstheater machen, wenn er nicht anhält. Ich hätte lieber einen verärgerten Freund, als noch zwei Stunden planlos durch die Gegend zu eiern.

Ich glaube mal, dass das daran liegt, dass die Männer die Frauen immer beschützen wollen. Indem sie zugeben, dass sie sich verfahren haben und nach dem Weg fragen, ist der Beschützerstatus von ihnen gesunken und sie fühlen sich so, als hätten sie versagt. Eben weil sie die Frau nicht ohne Behinderungen von A nach B bringen konnten .

Komisch, das sagt meine Partnerin auch immer über mich, wenn wir unterwegs sind und nicht genau den Weg kennen. Mir selber ist das gar nicht so bewusst gewesen, aber jetzt wo ich diesen Thread lese, muss ich der Frauenwelt einfach mal recht geben.

Anscheinend sind wir Männer einfach zu stolz, nach dem Weg zu fragen. Aber meine Partnerin ist dann immer so gewitzt, das sie immer sagt, sie muss mal und da ich dann ja an einer Tankstelle oder so anhalten muss, fragt sie immer gleich nachdem Weg. So überlistet sie mich eigentich immer wieder und kommt dann grinsend zum Auto zurück.

Ich kenne das auch nur zu gut und teilweise kann das echt nerven! Es ist ja normal, dass man sich mal verläuft, grade wenn man in einer fremden Stadt ist oder so. Mein Freund und ich schauen vorher meist im Internet wie der Weg ungefähr aussieht und versuchen uns auch bestimmte Orientierungspunkte zu merken; steht man dann aber erstmal verloren im unbekannten Gebiet, hilft einem die Erinnerung an google Maps auch nicht weiter.

Ich habe das jetzt schon sooft erlebt, dass ich meinte: "Komm, wir fragen einfach mal den da..", aber nein.. mein Freund meint, er weiß ungefähr dass wir da lang müssen, also lass uns einfach mal da lang gehen. Irgendwann bin ich dann meist so genervt, dass ich einfach auf jemand anderen zu gehe und nachfrage. Je nach Antwort kann es dann schonmal sein, dass mein Freund auch sagt: "Na also! Ich wusste doch dass wir richtig sind!"

Ich glaube auch dass das ein bisschen was mit Stolz zu tun hat und der Mann der Frau gerne zeigen würde, dass man sich auch wunderbar ohne fremde Hilfe zurecht findet.