Angstselbsthilfegruppe für verschiedene Ängste

vom 21.03.2011, 21:08 Uhr

Angst, plötzlich kommt und erfaßt sie dich. Sie kriecht an dir hoch. Du spürst sie am ganzen Körper. Du bist gelähmt vor Angst. Das Herz rast wie verrückt und du zittert am ganzen Körper. Der kalte Schweiß bricht aus. Du hast ganz erbärmliche Angst zu sterben.

Du weiß nicht mehr, wohin mit der Angst. Die Panik - scheinbar grundlos - packt sie dich und läßt alles noch schlimmer erscheinen. Wenn du jetzt die Wohnung verläßt, ergreift dich das Grauen. Deine Kehle ist zugeschnürt. Du erschrickst vor jedem Geräusch und witterst Unheil. Nein, du bleibst hier und wartest. Vielleicht kommt jemand, den du kennst.

Für solche lebensbedrohlichen Situationen gibt es keine Erklärung. Die Angst - die sich immer mehr steigert - entsteht aus verschiedenartigen Situationen. Es gibt "Agoraphobiker", das sind Menschen, die an bestimmten Orten Unwohlsein oder Angst empfinden. Sie meiden diese Orte, wie zum Beispiel einen Supermarkt, wo viele Menschen sind oder eine Zugfahrt, wo sie ganz alleine fahren und die Angst sie zittern läßt.

Diese Menschen werden kontaktscheu. Einige flüchten sich in Medikamente und Alkohol. Sie betäuben sich. Doch gerade dadurch bekommen sie nichts mehr in den Griff. Sie treiben Mißbrauch. Irgendwann können sie nicht mehr arbeiten.Viele wagen sich nicht mehr aus dem Haus.

Ich bin überzeugt, dass diese Menschen gerne etwas ändern würden, aber nicht in der Lage sind, das alleine zu schaffen. Sie müssen den Willen haben, etwas zu ändern und sie müssen ausbrechen aus diesem Teufelskreis. Nur der bekommt ein Feedback, der sich dem Problem stellt. Für viele ist das Internet zum Ausweichmedium geworden, weil sie sich dort mitteilen können in der Anonymität.

Nun gibt es seit 10 Jahren die Möglichkeit, einer Angstselbsthilfegruppe beizutreten. Immer härter werden die Bedingungen bei der Arbeit. Depressionen stellen sich ein. Man muß ein funktionierendes Mitglied der Gesellschaft sein. Ist man den Anforderungen nicht mehr gewachsen, ist man überfordert und hat Angst. Hier könnte man der Angstselbsthilfegruppe beitreten.

Die Gruppe erwartet nichts. Niemand muß erzählen, nur wer gerne möchte äußert sich. Sogenannte "gute Ratschläge" werden nicht erteilt. Die Selbsthilfegruppe will keine Therapie ersetzen, sie will nur ergänzen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Einer Selbsthilfegruppe kann man sich, denke ich, nur dann sinnvoll anschließen, wenn man bereits in Behandlung ist. Natürlich hilft es, wenn man sich anderen anschließen kann. Wenn man sich nicht alleine fühlt und merkt, dass man nicht ausgerenzt wird. Allerdings muss man erst einmal den Schritt wagen.

Hat man derart starke Ängste, dass man sich nicht aus dem Haus traut, dann wird sich derjenige auch nicht zu einer Selsbthilfegruppen trauen. Der erste Schritt ist, sich Hilfe durch einen Therapeuthen zu suchen und sicherlich auch Medikamente zu nehmen. Der Therapeuth wird dann erst einmal die Ursache für die Ängste herausfinden. Das dauert seine Zeit.

Wenn man dann die Ursache kennt, kann man den Schritt angehen, dass man sich damit auseinander setzt. Entweder durch Gespräche und Austausch mit anderen. In dieser Phase scheint mir eine Selbsthilfegruppe sinnvoll. Außerdem kann man sich austauschen und Anregungen sammeln. Aber irgndwann kommt der punkt, wo man sich der Angst stellen muss. WO man Mut beweisen muss und die Angst überwindet. Das kann man aber auch nicht in einer Selsbthilfegruppe. Dies muss man am besten mit seinem Therapeuthen angehen, der unterstützend dabei ist.

Selbsthilfegruppen sind in vielen Fällen sinnvoll. Man spricht darüber, man sieht, man ist nicht alleine. Aber gerade bei Ängsten stelle ich mir das sehr schwer vor, dass es viel bringt. Denn die Ursache wird dadurch weder geklärt noch behoben.

» floraikal » Beiträge: 1127 » Talkpoints: 2,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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