Wie Mitarbeitermotivation umsetzen

vom 16.03.2011, 15:15 Uhr

Langsam stelle ich mir die Frage wie ich Kollegen und Mitarbeiter motivieren kann, so dass sie auch noch Respekt vor mir, als Vorgesetzte haben. Ich habe lediglich nur Phasen in denen ich andere Mitarbeiter der Firma unterweise.

Bei Praktikanten, die jünger sind als ich habe ich kein Problem damit, dass diese meine Autorität wahrnehmen und sie vor allem auch akzeptieren. Bei sonst gleichgestellten Mitarbeitern oder wesentlich Älteren habe ich das Problem das man mich ab und zu nicht ernst nimmt, vor allem wenn diese Mitarbeiter gerade erst in das Unternehmen gekommen sind. Natürlich sage ich höflich was ich von ihnen in welcher Zeit erwarte und wenn dieses nicht ausgeführt wird, wird der Ton auch einmal etwas schroffer, denn auch ich stehe vor allem unter Zeit- und Umsetzungsdruck.

Eigentlich komme ich mit vielen gut aus und sie kennen mein Aufgabengebiet und richten sich auch danach, vor allem weil sie tagtäglich nichts anderes machen als diese Aufgaben auszuführen. Es gibt allerdings 1-2 Leute die gerne mal dagegen ankämpfen, einfach weil ich jünger bin und sie mich nicht ernst nehmen. Zu meinem Chef möchte ich vorerst nicht gehen, sondern versuchen es alleine zu klären. Ein Gespräch mit den einzelnen Mitarbeitern werde ich suchen, wenn dies noch länger anhält, allerdings wollte ich es vielleicht noch anders probieren, als sie einfach anzuweisen.

Gibt es irgendwelche Verhaltenstipps bezüglich der Mitarbeitermotivation und dem Ernst nehmen Meinerseits? Kann ich etwas tun um vielleicht mehr bzw. überhaupt Autorität auszustrahlen?

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» beere » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 0,93 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich denke es wäre von Nutzen, wenn du noch ein paar mehr Informationen geben würdest. Wie lange bist du denn im Unternehmen? Sind die hierarchischen Verhältnisse auch von deinem (und/oder dem Chef der betreffenden Mitarbeiter, je nach Struktur kann es ja auch eine Matrixorganisation geben) Vorgesetzten geklärt und den Mitarbeitern kommuniziert?

Ich nehme an, dass du zumindest noch nicht so sehr lange dort arbeitest, wahrscheinlich jung von der Uni bist. Da ist es klar, dass alteingesessene sich ein bisschen in ihrem "Gebiet" gestört fühlen. Der Neue soll sich erstmal beweisen, was er kann. Da ist das Problem, dass die Grundhaltung einfach erstmal negativ dir gegenüber ist. Das darfst du einfach nicht persönlich nehmen und du bist leider in der Situation, den sozusagen ersten Schritt zu machen oder in Vorleistung zu treten.

Was du tun musst, ist einerseits deine eigene Stellung zu rechtfertigen, das ist eigentlich nur durch zwei Aspekte möglich: 1. Deine eigene Leistung, 2. Unterstützung und Legitimation durch deinen Vorgesetzten. Vorzuziehen ist hier eigentlich 1.

Andererseits kannst du versuchen, Akzeptanz durch die Anerkennung der Leistungen, Teamzugehörigkeit usw. der betreffenden Mitarbeiter zu erlangen. Frage sie nach ihrer Meinung, ohne dabei unwissend zu wirken oder nur oberflächlich zu sein. Ich weiss ja nicht wie weit deine Befugnisse gehen, aber irgendein Projekt oder eine Arbeitsgruppe, in der eben lange Betriebszugehörigkeit, Ereignisse in der Vergangenheit bzw. Analysen früherer Geschehnisse etc. wichtig sind, könnten dazu vielleicht dienen.

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» Herr Lehmann » Beiträge: 558 » Talkpoints: 5,56 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Herr Lehmann hat geschrieben:Ich denke es wäre von Nutzen, wenn du noch ein paar mehr Informationen geben würdest. Wie lange bist du denn im Unternehmen?.

Als die Firma hier am Standort eröffnet wurde, war ich unter dem ersten Team das eingestellt wurde. Dementsprechend bin ich gleich lang im Unternehmen wie viele andere Mitarbeiter und habe mir jedoch jetzt eine höhere Position gesichert. Dies geschah mit viel Einsatz, Motivation und teilweise auch sehr harten Arbeitszeiten.

Die Verweildauer im Unternehmen sehe ich gar nicht als Problem, da die Mitarbeiter die mich nicht respektieren nach meinem Start gekommen sind. Da wir am Anfang als ein neues Team gestartet sind und rund um die Uhr auch sehr eng miteinander gearbeitet haben, haben sich viele Freundschaften entwickelt. Geduzt werden muss zwar auch durch Anweisung von meinem Chef, was aber bis jetzt nur das Arbeitsklima aufgelockert, als angespannt hat. Ich denke über das siezen kann man schon eine gewisse Distanz, über das Alter hinaus schaffen.

Ich nehme an, dass du zumindest noch nicht so sehr lange dort arbeitest, wahrscheinlich jung von der Uni bist.

Bei dieser Aussage habe ich das Problem auch schon einmal gesucht. Ich bin jung, mit mittlerem Schulabschluss und ohne Ausbildung, habe mir diese Position aber trotzdem durch Können und Ehrgeiz sichern können. Ob es Neid anderer Mitarbeiter ist und sie diesen durch den nicht vorhandenen Respekt ausdrücken weiß ich nicht. Sollte dies allerdings so weitergehen, werde ich doch ein gemeinsames Gespräch suchen, ich fühle mich in der ganzen Situation nämlich nicht wohl.

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» beere » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 0,93 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich bin bedeutend kürzer als andere Angestellte bei meinem derzeitigen Arbeitgeber angestellt und habe von Anfang eine leitende Stellung bekleidet. Andere Mitarbeiter sind schon länger dabei und haben sich auch eine leitende Stellung erarbeitet. Allerdings haben weder die anderen Mitarbeiter noch ich solche Probleme wie Du. Auch wenn ich zu Anfang sicher mißtrauisch beäugt wurde und mir den Respekt erst mal erarbeiten musste; daher denke ich, dass ich Dir vielleicht doch noch einige Tipps geben kann.

Wichtig finde ich, dass Du ein gewisses Selbstvertrauen hast und damit auch ein gewisses Selbstverständnis hast. Wenn Du das ausstrahlst, dann ist es auch so, dass man Dich eher ernst nimmt. Was mir zunächst auch etwas schwer fiel: die Mitarbeiter, die in der Hierarchie unter mir aber auf der gleichen Hierarchiestufe stehen, sind häufig unter sich und ich gehöre nicht dazu. Will ich zum einen nicht wirklich, zum anderen war mir das durchaus bewusst, dass man in einer Führungsposition durchaus einsamer ist als wenn man in einer anderen Position tätig ist. Das ist vielleicht für Dich schwer, beere, aber das ist nun mal in Führungspositionen so. Versuch also nicht wirklich Dich mit diesen Leuten immer gut zu stellen, das wird nicht funktionieren.

Die zweite Frage ist, wie Deine Vorgesetzten Dich unterstützen. Bei mir war von Anfang an klar, dass ich eben Verantwortung übernehmen würde und dazu eben auch gewisse Berechtigungen bekommen würde. Meine Vorgesetzten haben mich darin immer unterstützt und haben auch bei Bedarf angeboten, das anderen Mitarbeitern klar und deutlich zu sagen. Das habe ich aber immer abgelehnt, da ich denke, dass man sich dann in einer Führungsposition eher lächerlich macht und damit eben im Zweifelsfall nicht ernst genommen wird.

Dann ist auch immer die Frage, in welchem Bereich Du tätig bist. Ich bin in einer typischen Männer-Domäne tätig. Das ist als Frau per se nicht einfach, macht es aber in einer neuen Firma nicht gerade einfach. Und auch bei neuen Kollegen ist es so, dass diese einen schon erst mal kritisch beäugen. Das ist aber wieder eine Frage des Selbstbewusstseins.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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