30 - wie geht ihr damit um?
In etwas weniger als 3 Monaten ist es soweit: die jugendliche 2 im zweistelligen Alter weicht der 3. Der Gedanke daran bald 30 Jahre alt zu sein macht mir schon ein bisschen angst – auch wenn ich mir nicht so recht erklären kann warum. Bin ich alleine damit oder habt ihr auch Problemchen mit dem Durchbrechen dieser Schallmauer? Empfindet ihr den 30. Geburtstag überhaupt als solche? Warum? Und warum nicht?
Ich grübele schon ein Weilchen darüber nach, was genau mich eigentlich bedrückt und mir das Lachen aus dem Gesicht wischt wenn ich mal wieder einen (dummen) Spruch über den bevorstehenden Geburtstag höre. Vermutlich liegt es zum Teil daran, dass ich das Gefühl habe, meine Jugend nun endgültig hinter mir zu lassen. So unsinnig es auch klingen mag, ich habe mir immer eingebildet, dass ich mit 29 noch eine Art Welpenschutz genießen und man mir vielleicht den einen oder anderen Fehler noch nachsehen würde. Warum? Einfach weil da noch eine zwei voransteht. 30 zu sein hat dagegen für mich den Beigeschmack, dass die Erwartungen an mich steigen, dass man nun voraussetzt dass ich gefälligst erwachsen und ernst geworden bin. Dabei fühle ich mich nur unbedeutend anders als noch vor 2, 3 oder sogar 4 Jahren.
Im Gegenteil, ich weiß gar nicht wo die Zeit hin ist und wie es kommt, dass ich mich plötzlich mit dieser fiesen 30 konfrontiert sehen muss. Ich habe doch erst vor zwei Jahren den Führerschein und das Abitur gemacht, Arbeite noch gar nicht lange und hatte noch überhaupt keine Zeit irgendwas von den Dingen, die auf meiner „To-Do-Before-I-Die“-Liste stehen, abzuhaken. Zumindest fühlt es sich so an – kommt es mir so vor. Dabei sind mal eben so gut und gerne 10 Jahre meines Lebens an mir vorbeigerauscht. Erschreckend, oder?
Als hätte ich nicht genug mit mir selbst zu kämpfen bin ich auch noch von Leuten umringt, die mir angesichts des „biblischen Alters“ kondolieren wollen und mir androhen, mich mit Stützstrümpfen, Haftcreme und Gehstöcken zu beschenken. Da soll man gelassen bleiben?
Wie habt ihr euren großen Tag weggesteckt? Habt ihr freudig gefeiert oder euch versteckt und alleine um eure Jugend getrauert? Gab es etwas mit dem ihr euch aufheitern konntet? Wie haben sich eure Freunde, eure Familie und Kollegen verhalten? Schlug euch auch die Schadenfreude entgegen oder war es überhaupt kein Thema? Ich freue mich über jeden Kommentar der mir das „Alt“ werden etwas leichter macht, kann es kaum erwarten eure Leidensgeschichten und zu hören.
Ich glaube, dieses Gefühl kann nur jemand nachvollziehen, der selber schon über 30 ist. Ich bin mittlerweile schon fast 50. Aber an meinen 30. Geburtstag kann ich mich komischerweise sehr gut erinnern. Es war mitten in der Woche, als ich Geburtstag hatte. Es war die Nacht vor meinem 30. Geburtstag. Meine Kinder waren im Bett und ich wartete ganz alleine auf meinen 30. Geburtsatag.
Ich holte mir eine Flasche Wein aus dem Kühlschrank und dann fing ich fürchterlich an zu heulen. Ich konnte es irgendwie nicht fassen, dass ich schon 30 Jahre alt war. Ich hatte 2 kleine Kinder, meinen Beruf habe ich wegen der Kinder aufgegeben und konnte ihn nicht weiter ausüben, weil ich mich gerade von meinem Mann getrennt hatte und ich mit 2 kleinen Kindern ohne Unterstützung nicht arbeiten konnte.
Ich fragte mich, was ich in meinem Leben alles erreicht habe und bin auf kein Ergebnis gekommen. 30 Jahre und das einzige was ich erreicht hatte, war eine gescheiterte Ehe, ein Mann, der mich belogen und betrogen hatte und 2 kleine Kinder. Die Flasche Wein wurde dann geköpft und dann ging ich ins Bett. Der 30. Geburtstag ist mir noch sehr gut in Erinnerung geblieben. Ich wollte diesen Geburtstag auch nicht feiern, was viele meiner Bekannten und Freunde nicht verstanden haben.
Ich habe nicht um meine Jugend getrauert. Ich habe einfach meinem unabhängigen Leben nachgetrauert, was ich mit 20 noch hatte. Bis dahin ist bis auf die Kinder alles schief gegangen in meinem Leben und irgendwie habe ich das nicht gut weggesteckt.
Ich bin 35 Jahre alt. Ich habe dem dreißigsten Geburtstag mit gemischten Gefühlen entgegen gesehen. Aber um ein Haar wäre ich gar nicht so alt geworden, da ich mit Ende 20 einen Tumor hatte. Also nimm die 3 vorne doch nicht so schwer, es gibt Menschen die erreichen diese Alter gar nicht. An die 3 gewöhnst du dich. Dreißig ist ein wundervolles Alter, das wirst du später , wenn du noch älter bist einsehen. Als ich dreißig wurde, habe ich daran gedacht wie ich mit Zwanzig war. Aber zurück wollte ich damals auch nicht mehr. Frauen um die 30 sollen die hübschesten Frauen sein. Sie stehen in diesem Alter in voller Blüte. Und die Männer werden jetzt erst zu Männern. Vorher waren sie Knaben. Also freu dich auf die 30. Trübe Gedanken machen dich sonst noch schneller alt.
Ich bin auch schon über 30 Jahre alt und mir ging es ähnlich vor meinem 30. Geburtstag wie dir. Mir war auch recht mulmig davor, aber ich konnte auch nicht unbedingt sagen, woran es liegt. Man macht sich an diesem Tag und vielleicht auch noch etwas darüber hinaus oftmals ziemliche Gedanken, aber spätestens mit 31 Jahren, hast du dich damit abgefunden und hast festgestellt, dass sich trotz der 3 nichts geändert hat. So war es jedenfalls bei mir.
Inzwischen habe ich mich damit abgefunden, dass ich älter werde und finde es momentan auch gar nicht schlimm. Das könnte sich dann vielleicht in ein paar Jahren ändern, wenn die 3 der 4 weicht. Mal sehen. Aber da es jedem einmal so ergeht, ist es ganz normal und ich habe mir immer gesagt, dass andere damit auch klarkommen, warum also ich nicht auch, zumal man in diesem Lebensabschnitt doch meistens weiß, wohin das Leben geht und man vielfach auch Familie hat.
Ich musste lachen, als ich deinen Bericht gelesen hatte. Du hast vielleicht Sorgen! Ich werde in ein paar Jahren 50 Jahre alt und bin über die 30, wie auch über die 40 lange hinweg. Für mich waren das Geburtstage wie alle anderen auch. Ich habe das nicht so gesehen, dass dann wieder einmal ein neuer Lebensabschnitt beginnt, es ist ein Geburtstag und fertig. Ich mache aus jedem Geburtstag einen schönen Tag, an dem ich mit meiner Familie und meinen Freunden feiere, und an den ich mich immer wieder gerne zurückerinnere.
So glaube ich auch nicht, dass man mit 29 noch „Welpenschutz“ hat. In diesem Alter steht man voll im Leben und kann sich bei Fehlern nicht mehr herausreden. Auch sonst ändert sich nichts, die Geschenke werden vielleicht an einem runden Geburtstag etwas größer, das war es auch schon. Bei mir wurde auch nicht größer gefeiert, bei uns in der Familie sind alle Geburtstage gleich. Vielleicht ist der 65. Geburtstag etwas Besonderes, weil man in dem Alter in seine wohlverdiente Rente gehen kann.
Auch habe ich keine To-do-Liste, ich hatte noch nie eine und werde wohl auch nie eine aufstellen. Warum sollte man sich Sachen vornehmen und sich damit unter Druck setzen. Dies alles wird viel zu wichtig genommen. Man sollte mit seinem Leben zufrieden sein und nicht in die Versuchung geraten, auf andere zu schauen. Für dich werden noch viele Geburtstage kommen und du wirst feststellen, das Leben geht auch ohne To-do-Liste weiter. Einen Nachteil haben die vielen Geburtstage und daran habe auch ich meine Probleme. Es kommt der Tag, an dem man merkt, dass einige deines Jahrgangs sterben, das fängt erst langsam an, aber die „Einschläge“ kommen immer näher.
Ich kann mich da überhaupt nicht mehr daran erinnern, ich denke mal dass ich mir überhaupt keine Gedanken darüber gemacht hatte dass ich nun die 30 überschritten habe. Mein Sohn war da gerade geboren, man fühlt sich jung und glücklich und das Alter ist da nur sekundär.
Ich kann dir aber nur sagen, wenn dich die 30 schon beschäftigt, dann warte erst einmal deinen 40. Geburtstag ab. Ich kenne eigentlich kaum jemanden den dieser Stichtag persönlich kalt lässt. Irgendwie weiß man dass man alt ist und wenn man so seinen Körper oder die groß gewordenen Kinder anschaut dann weiß man auch dass man recht hat.
Ich bin ja noch keine dreißig. Mir steht dieser große Tag also noch bevor, und ich kann total verstehen dass du dich deswegen komisch fühlst und dir etwas mulmig zumute ist. Ich sehe meinem dreißigsten auch nicht extrem locker entgegen. Aber letztendlich wird man mich dann doch nicht als eine andere Person sehen als die, die man noch mit neunundzwanzig Jahren war. Wenn ich mir deinen Beitrag so durchlese hört sich das für mich etwas übertrieben an!
Klar, es ist komisch plötzlich eine andere erste Zahl im Alter schreiben zu müssen. Aber ich glaube so geht es uns allen auch, wenn wir zwanzig Jahre alt werden. Und vierzig, fünfzig, sechzig, und immer so weiter. Dreißig finde ich da eigentlich noch recht harmlos. Ich kenne viele Menschen gut, die die dreißig schon lange überschritten haben, und meiner Meinung nach ist man in diesem Alter noch sehr locker drauf und man sollte sich eher Gedanken um die vierzig machen (naja, Gedanken machen ist in diesem Fall ein echt blöder Ausdruck.) . Aber im Ernst. Zwar denkt man dass die eigene Jugend mit dreißig schon vorbei ist, aber ich denke dass sich das - wenn man denn unbedingt in Kindheit, Jugend und Erwachsensein einteilen möchte - da noch kein bisschen ändert.
Mit dreißig ist man doch immer noch recht "frisch". Anders denke ich höchstens erst ab vierzig, da schießen mir als erstes kahle Köpfe und strenge Bürotypen in den Kopf. Aber natürlich ist das eigentlich nichts als Blödsinn. Auch finde ich es ziemlich übertrieben, dass sich deine Verwandten oder Freunde jetzt schon anschicken dir Gehstöcke zu schenken. Das ist wirklich noch etwas sehr früh...
Ich bin auch schon über 30 und ich habe meinen 30. Geburtstag auch noch recht gut in Erinnerung. Zunächst wollte ich ihn eigentlich auch nicht feiern. Ich bin aber allgemein kein großer Geburtstagsfetenveranstalter. Im Endeffekt wurde es dann sogar eine recht große Feier. Der Gruppenzwang hat gewonnen.
Ich bin diesem Tag auch mit gemischten Gefühlen umgegangen. Ich habe vor allem meine Zeit zwischen 20 und 30 sehr intensiv genutzt und sehr intensiv gelebt. Ich habe sehr viele Abenteuerreisen gemacht, ich habe studiert und demnach war mein Leben auch sehr unbeschwert. Ein klassisches Studentenleben würde ich meinen. Ich denke heute noch oft und gerne an diese Zeit zurück.
Mit 30 hat sich dann tatsächlich einiges geändert. Das lag aber nicht unbedingt am Alter sondern eher daran, dass ich einige Monate später schwanger geworden bin und da verändert sich natürlich so einiges. Ich genieße mein derzeitiges Leben allerdings auch. Auf eine andere Art und Weise vielleicht. Mit mehr Verantwortungsbewusstsein und irgendwie "Erwachsener". Aber all das führe ich wie gesagt eher auf die Tatsache, dass ich nun eben auch für meinen Sohn Verantwortung übernehmen muss und weniger auf die Tatsache, dass ich über 30 bin.
Ich kann deine Gedanken und Bedenken also durchaus verstehen. Du kannst dich wohl auch darauf gefasst machen, dass da einige Scherzgeschenke kommen. Das war bei mir zumindest auch so. Am Tag vom Geburtstag habe ich diese Geschenke aber durchaus mit Humor gesehen und sie haben mich nicht in Panik versetzt. Da hatte ich davor eher mehr Bedenken. Mittlerweile ist mir die 3 am Anfang übrigens auch wieder egal. Man gewöhnt sich also dran. Bin schon gespannt, ob es dann auch so sein wird, wenn die 40 näher rückt. Aber das dauert noch einige Jährchen.
Mittlerweile ´bin ich auch schon einige Jahre über die 30 hinweg und ich hab mir eigentlich nie wirklich Gedanken darüber gemacht, was es bedeutet nun 30 zu sein oder noch älter. Ich finde dran ändern kann man eh nix, denn man wird ja automatisch einmal im Jahr älter und man sollte es einfach akzeptieren, dann ist das Leben auch leichter zu nehmen.
Wenn man sich nun schon wegen eines bestimmten Alters Sorgen machen muss, ann finde ich das persönlich viel zu anstrengend, denn es gibt weiß Gott wichtieger Dinge, über die man nachdenken sollte im Leben.
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