So hohe Kassenbeiträge , aber kaum Leistung

vom 15.03.2011, 17:34 Uhr

Ich sehe ja jeden Monat auf meinem Lohnzettel den Abzug meiner Krankenkasse, und bin immer wieder entsetzt da diese ziemlich hoch ist. Irgendwie steht dies gar nicht im Verhältnis zu den Leistungen. Man muss beim Arztgang 10,00 Euro Praxisgebühr bezahlen, den größten Teil der Medizin komplett und Sonderbehandlungen wie Zahnersatz bekommt man eine minimale Satzung als Zusatz, den Rest muss man auch wieder bezahlen. Ich muss für meine 4 Kronen 1200 Euro zuzahlen, meine Krankenkasse übernimmt gerade mal 600 Euro.

Ich kann das gar nicht nachvollziehen wieso die Krankenkassen angeblich rote Zahlen schreiben und wieder Sonderbeiträge fordern. Von den 8 Euro Zusatzbeitrag will man erst gar nicht reden. Im Krankenhaus muss man zu zahlen für jeden Tag den man darin ist. Wo führt das irgendwann hin ? Ärgert es euch auch ? Machen kann man nur leider nichts dagegen.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich bin bei einer Krankenkasse, die recht guten Service anbietet und über die ich mich auch nicht beschweren kann. Zudem verlangt meine Krankenkasse noch keinerlei Zuzahlungsgebühren in Höhe von 8 Euro. Die 10 Euro im Quartal bekomme ich durch meine Teilnahme an einem Disease Managment Programme erstattet und wird mir quartalsweise auf das Konto überwiesen.

Auch über die Leistungen kann ich mich nicht beschweren. So hat mir meine Krankenkasse auch anstandslos meine Insulinpumpentherapie genehmigt und zahlt auch die Folgekosten für das Pumpenmaterial. Ich weiss von anderen Krankenkassen, dass sie diese Therapie oft erstmalig ablehnen und dann beim Widerspruch erst nachgeben.

Wegen Deinen Zähnen hättest Du Dich vorzeitig um eine Zahnzusatzversicherung kümmern können. Aber da bist Du ja nicht allein, der damit Probleme hat. Ich habe selbst auch noch keine und muss das endlich mal in den Angriff nehmen.

Für Deine Zuzahlungen kannst Du ja einen Antrag auf Erstattungen von zu viel geleisteten Zuzahlungen stellen. In der Regel bekommt man so etwas zumindest teilweise raus.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Wenn du dermaßen unzufrieden mit den Leistungen deiner Krankenkasse bist und dann auch noch einen Zusatzbeitrag leisten musst, was hält dich dann noch bei deiner bisherigen Krankenkasse? Das Leistungsspektrum der Kasse ist inzwischen komplett einheitlich, nur bedingt durch ihre Sonderleistungen unterscheiden sich diese noch.

Die 8€uro Zusatzbeitrag könntest du also bequem sparen und beispielsweise in eine Zahnzusatzversicherung stecken, welche dann die Kosten deiner Kronen tragen würde. hast u bei deiner Krankenkasse mal nachgefragt warum diese einen Zusatzbeitrag erheben muss, obwohl andere bereits mit einem Zuzahlungsfreinem Jahr 2012 werben?

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» Julix » Beiträge: 2566 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Man könnte Romane über diesen Wahnsinn schreiben, aber da regt man sich nur auf. Sagen wir es kurz: Es ist Absicht einiger mächtiger Interessengruppen in Wirtschaft und Politik, dieses gut funktionierende, solidarische System zu zerschießen und auf lange Sicht auf private Beine zu stellen, statt den umgekehrten Weg zu gehen und grundsätzlich jeden in dieses System zwangszuverpflichten. Bis dahin rauben sie das solidarische System an allen Ecken und Enden aus und behaupten dann noch, dass man doch sähe, es würde nicht funktionieren. Am liebsten wollen die Herrschaften am Ende eine private Krankenversicherung für jeden.

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» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wenn Du wirklich glaubst, dass Du nur drauf bezahlst, dann solltest Du Dich mal damit beschäftigen, was ein Tag im Krankenhaus zum Beispiel wirklich kostet oder aber dein Arztbesuch, etc., dann würde Dir auffallen, dass deine Krankenkasse schon eine Menge für Dich zahlt.

Des weiteren sind Sie dazu gesetzliche verpflichtet wirtschaftlich zu arbeiten, etc. - das ist aber nichts Neues und schon sehr lange so. Gibt es mittlerweile nicht auch die Regelung, dass man eine Rechnung einsehen kann oder wurde das schon wieder abgeschafft? Ansonsten frag doch einfach mal nach, was deine Behandlung gekostet hat. Ich denke, Du würdest deine Meinung ändern.

Dieses bisher gut funktionierende System ist auch auf dem Solidaritätsprinzip aufgebaut und man müsste sich erst einmal mit der Finanzierung von der Krankenkasse auseinander setzen, um darüber dann auch reden zu können.

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Hallo alkalie1, anderen Beiträgen zufolge hast Du 2 Kinder, bist verheiratet und ich vermute Deine gesamte Familie ist gesetzlich pflicht-krankenversichert. Da ist der Abzug dann auf den ersten Blick schon recht heftig und auch die Zusatzbeiträge sind nicht ohne. Aber so wie ich das überblicke, sind Deine Kinder sicher in der gesetzlichen Krankenkasse familienversichert, was Euch als Familie nichts extra kostet, ebenso wie Behandlungen der Kinder, wozu auch die Vorsorgeuntersuchungen gehören. Falls Deine Kinder krank sind, dann können Du und/oder Dein Mann für einige Tage zu Hause bleiben und dafür von der Krankenkasse Krankengeld erhalten.

Sicher sind die Abzüge auf dem Lohnstreifen damit immer noch vorhanden. Aber auch wenn die gesetzlichen Kassen inzwischen alle den gleichen Beitragssatz verlangen und das Solidaritätsprinzip langsam gekippt wird, so gibt es dann doch noch einige Unterschiede zwischen den gesetzlichen Kassen. Noch gibt es etliche, die keine Zusatzbeiträge verlangen. Dann gibt es bei etlichen Kassen sogenannte Hausarztprogramme, mit deren Hilfe man Praxisgebühr sparen kann. Und auch sonst unterscheiden sich die Kassen teilweise sehr in den Leistungen.

Auch wenn es hart klingt: wenn man bisher immer nur jammert und keine Taten folgen lässt, dann kann die finanzielle Belastung noch nicht groß genug sein - ansonsten hätte man schon mal nach Alternativen gesucht.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Sagen wir es wie es ist: Jungen, gesunden Menschen bringt eine Krankenversicherung eigentlich Nichts. Würden sie das Geld, dass von ihrem Gehalt und vom Arbeitgeber für ihre Krankenversicherung bezahlt wird, einfach so bekommen, könnten sie von dem Geld mit Sicherheit ihre fälligen Arzt-, und Medikamentenkosten bezahlen und hätten noch recht viel Geld übrig.

Bei einer Versicherung verliert aber immer irgendwer. Das ist der Sinn der Versicherung, würde Niemand verlieren, dann gäbe es sie nicht. Die Verluste der Gesunden müssen die Behandlung von chronisch oder Schwerkranken aufwendet werden. Weißt du was Medikamente gegen AIDS kosten? Oder eine Chemotherapie? Alleine 1 Bluter kostet 1 Millionen Euro im Jahr. Und alle alten Leute belasten die Krankenkassen auch noch.

Insofern ist es verständlich, dass die Beiträge so hoch sind, obwohl viele Leute davon nicht profitieren. Die Reglung ist halt nicht gerecht für den Einzelnen, sondern sozial gerecht!

» TuDios » Beiträge: 1475 » Talkpoints: 4,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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