Chinesische Urin-Eier

Gustavson hat geschrieben:Ich bin sehr schockiert über diese Urin-Eier. Mir ist beim Lesen sogar etwas schlecht geworden.

Also das, was ich früher im Dschungelcamp an Essgewohnheiten gesehen habe, war für mich aber zigmal schlimmer. Für die Kinder dort ist das, nach allem was man darüber liest, überhaupt nicht schlimm, sondern sie werden ja in das Ausleben einer Tradition mit einbezogen. Diese Aufmerksamkeit wird sie vermutlich sogar etwas stolz machen. Außerdem sind die "Urinierstandards" im Reich der Mitte sowieso ganz anders, da regt sich keiner darüber auf, wenn man mal in einen Eimer pinkelt.

Uns mag das abstoßend und ekelig vorkommen, aber man muss doch die Traditionen anderer Länder auch akzeptieren können. Da wird niemand gequält, wie z. B. bei den Stieren in Spanien, damit habe ich auch so meine Schwierigkeiten. Es ist doch lediglich eine etwas spezielle und vermutlich eine ziemlich "dufte" Sache.

Gustavson hat geschrieben:Allerdings gibt es in China ja nun wirklich sehr viele gestörte Dinge, denen eine heilende Wirkung zugesprochen wird.

Das klingt jetzt aber zusammengenommen doch ziemlich chauvinistisch. Es sind eben andere Essgewohnheiten. Andere Länder, andere Sitten. Deswegen sind die nicht "gestört". Man kann doch nicht die eigenen Gewohnheiten einfach auf andere Kulturen übertragen und die eigene womöglich noch als besser erachten.

Gustavson hat geschrieben:Von daher wundert es mich wirklich nicht, dass sie nun auch noch merkwürdige Dinge mit dem Urin von Kindern anstellen.

Sie stellen nicht "noch" etwas an, denn die Sache hat Tradition. Weiter oben in meinem Beitrag kannst du lesen, worauf das zurückgeht. Und wenn du da genau gelesen hättest, hättest du mitbekommen, dass es sich bei dieser Tradition sogar um einen "Schatz der Menschheit" handelt, nämlich um ein "intangible cultural heritage". Oder in deutscher Sprache hier. (Listen sind nicht auf aktuellem Stand). Und spätestens an der Stelle sollte man dann doch wenigstens ein Mindestmaß an Respekt gegenüber der Tradition haben und sich nicht vom BILD-Zeitungs Niveau herunterziehen lassen.