Pfadfinder: Jeden Tag eine gute Tat

Hallo!

Als ich noch Kind war, waren viele Jungs aus meiner Klasse damals auch bei den Pfadfindern und sie sind auch jeden Tag in den Pfadfinderklamotten losgelaufen und haben versucht auch jeden Tag eine gute Tat zu machen. So haben sie einer Nachbarin beim Einkaufen geholfen, oder den Hund von Bekannten ausgeführt oder Kohlen aus dem Keller von älteren Leuten geholt oder eben andere Sachen.

Heute gibt es ja auch noch Pfadfinder. Aber gilt da dieser Ehrenspruch immer noch "Jeden Tag eine gute Tat" zu machen? Wenn ja, ist hier vielleicht jemand bei den Pfadfindern oder die Kinder und machen die es auch heute noch? Welche guten Taten vollbringen Pfadfinder heute noch?

Ich muss sagen, dass ich wirklich schon ewig keine Pfadfinder mehr gesehen habe, ich kenne sie eigentlich nur noch aus amerikanischen Filmen wie zum Beispiel „Oben“. wobei da doch eher Klischees dargestellt werden. Ich glaube, dass sie im allgemeinen wohl ziemlich ausgestorben sind. Denn in ländlicheren Gegenden sollte man ja eigentlich mehr von ihnen finden, als mitten in der Innenstadt, aber ich finde auch hier in einer Stadt mit gerade mal 12.000 Einwohnern nicht einen. Soweit ich weiß, gibt es auch keinen Verein.

Ich finde das eigentlich schade, denn „Jeden Tag eine gute Tat“ ist ein Spruch den ich auch kenne, wenn auch nicht unbedingt von Pfadfindern, aber in meinen Augen ist das ein sehr schöner Leitspruch, denn ich gerne benutze. Nach diesem Motto sollte eigentlich jeder leben. Und ich denke, dass solche Pfadfingergemeinschaften auch noch andere schöne Eigenschaften fördern, nicht nur Hilfsbereitschaft, sondern auch Teamarbeit und allgemein den Umgang mit Menschen.

Ich würde sagen, dass einige Städte etc. noch Pfadfindergemeinschaften haben. Aber ich würde nicht sagen, dass sich alle Gemeinschaften noch an diese Vorsätze halten. Letztens hatten wir Pfadfinder in den Religionsunterricht eingeladen, die erzählen sollten, was sie als Pfadfinder machen und leider kamen solche Antworten, wie "wir basteln und spielen immer zusammen und gehen oft zelten", was ich ziemlich schade fand, da meiner Meinung nach viele gute "Pfadfindertraditionen", wie z.B. dieses jeden Tag eine gute Tat somit "verloren gehen".

Hier auf dem Land gibt es weit und breit keinen einzigen Pfadfinder. Im übrigen sieht man auch keine Kinder und Jugendlichen mehr im Wald, was ich echt nicht verstehe, denn als ich in dem Alter war (und das ist höchstens 8 Jahre her) sind wir jeden Tag durch den Wald gestreift und haben Hütten aus Ästen gebaut und so was.

Um jeden Tag eine gute Tag zu vollbringen muss man aber ja auch kein Pfadfinder sein. Pfadfinder lernen ja viel mehr als nur Hilfsbereitschaft, da werden noch echte Werte wie Teamgeist, Zusammenhalt und vor allem Umweltgedanke gelehrt.

Im übrigen sind Pfadfinder weniger eine ländliche Organision, dachte ich zumindest immer. Der Sinn bei den Pfadfinder ist es doch unter anderen, junge Leute in die Natur zu bringen, ihnen die Welt zu erklären. Und wir Kinder auf dem Land haben für gewöhnlich genug in Wald und Feld zu tun. Man lernt von den größeren und auch von den Älteren (und den Eltern).

Ich wollte immer gerne zu den Pfadfindern, weil ich so eine Uniform haben wollte aber wie gesagt, hier bei uns findet man solche Organisationen nicht und wir haben auch so immer viel draußen gespielt, gebaut oder sind stundenlang hinter irgendwelchen Tierspuren her durch den Wald gelaufen um dann festzustellen, dass wir zu anfangs einen Fuchs verfolgt haben, und jetzt hinter einer Hauskatze herlaufen. Und letztlich sind die Meisten von uns auch ohne die Pfadfinder ganz gute Menschen geworden.