Sichere Geldanlagen als Alternativen zur Aktie

vom 24.01.2008, 04:58 Uhr

Viele sind angesichts der Turbulenzen am Aktienmarkt verunsichert was ihre Geldanlage betrifft und haben vielleicht schon an die Frage gedacht, ob es andere Anlegeformen gibt, die ähnlichen Renditen und Gewinne versprechen, aber sicherer sind.

Eins vorweg: Es gibt sichere Anlageformen mit relativ hohen Gewinnspannen, die sicher sind – aber die möglichen Renditen liegen natürlich weit unter dem was an der Börse möglich ist. Denn eines ist klar, weniger Risiko heißt auch geringere Gewinnspannen! Als Anlageformen gibt es verschiedene Möglichkeiten die man in Betracht ziehen könnten:

Tagesgeldkonto

Ein Tagesgeldkonto eignet sich vor allem dazu, wenn man das Geld nicht langfristig anlegen, aber dennoch relativ hoch verzinsen möchte. Die Zinserträge sind zwar immernoch hoch, aber trotzdem noch vergleichsweise niedrig verglichen mit anderen Anlageformen – dafür wird das Geld „nicht weniger“ und man kann es jederzeit abrufen, ähnlich einem Girokonto. Der maximale Zinsertrag liegt hier im Bereich von 4 %.

festverzinsliche Wertpapiere

Wem das Tagesgeld zu wenig bietet und wem Aktien zu riskant sind, der ist vielleicht bei
Festverzinslichen Wertpapieren wie den Bundesschatzbriefen richtig aufgehoben – diese sind als mittelfristige Lösung einzustufen, da die Laufzeit im Schnitt 6 bis 7 Jahre beträgt, siehe EINFÜGEN THREAD. Sie bieten einerseits eine Rendite im Rahmen des Tagesgeldkontos (ca 4 % pro Jahr vor Steuern) und mit dem Bund als Bürgen sind sie so gut wie todsicher. Sicherheit bedeutet hier auch sichere Erträge, da der Zinsverlauf festgeschrieben ist und somit Kursschwankungen weitgehend ignoriert werden können. Ein weiterer Vorteil im Gegensatz zu Aktien ist, dass sowohl für den Kauf als auch für das Depot bei der Deutschen Finanzagentur keine Kosten anfallen – diese kann man also als Gewinn verbuchen, wobei nur dann keine Zusatzkosten entstehen, wenn Bundesschatzbriefe direkt bei der Finanzagentur erworben werden, ansonsten sind Verwaltungsgebühren des jeweiligen Kreditinstituts zu berücksichtigen.

Der Vorteil bei festverzinslichen Wertpapieren ist also einerseits die mögliche monatliche Rendite und andererseits die Sicherheit von fehlenden Kursschwankungen, was sich in einem geringem Risiko aber dementsprechend niedrigen Gewinnen äußert.

Banksparpläne, Rentenversicherungen und Lebensversicherungen

Abseits der Börse kann man sein Geld auch in Banksparplänen anlegen, auch wenn diese als langfristige Aktienalternative anzusehen sind. Der Vorteil von Banksparplänen ist vor allem die hohe Sicherheit dank des festen Zinssatzes, dafür sind die Gewinne eher mäßig. Rentenversicherungen oder Lebensversicherungen lohnen sich wirklich nur, wenn man sich sicher sein kann, sie bis zum Ende der Laufzeit zu halten – und selbst dann sind die Gewinne eher bescheiden und die Anlageform an sich relativ unflexibel.

Rohstoffe, Devisen, Fonds und Aktien

Im völligen Gegensatz zu festverzinslichen Wertpapieren oder Tagesgeldkonten stehen Rohstoffe wie Gold oder Spekulation mit Devisen. Diese können zwar hohe Gewinne abwerfen (jeder der vor August 2007 in Gold investierte wird sich freuen), müssen es aber nicht. Genauso schnell wie es nach oben gehen kann, kann es auch nach unten gehen – und das ohne monatliche Rendite. Allgemein gelten Rohstoffe und Devisen mittlerweile als reine (hoch) spekulative Objekte – wer also sein Geld sicher anlegen will und nichts zu verschenken hat, sollte Abstand davon nehmen.

Aktienspekulation verspricht natürlich mit die höchste Rendite und den höchsten Aufstieg und tiefsten Fall – solange man sich nicht einigermaßen sicher ist, auf was man sich einlässt und nur geringe Wertverluste in Kauf nehmen möchte sollte man jedoch eher auf Fonds setzen, wenn man unbedingt in Aktien investieren möchte – diese bieten je nach Art ein mittleres Risiko und geringe Verlustrisiken, aber auch geringere Gewinnmöglichkeiten. Aber Vorsicht, es gibt sowohl Fonds mit geringerem Gewinn- und Verlustrisiko als auch hochspekulative, daher sollte man sich vorher gründlich über diese informieren und nicht von Charts der letzten Jahre blenden lassen.

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Firmenbeteiligungen

Die meisten verbinden damit Großaktionäre und Firmenübernahmen, das ist aber ein sehr falsche Einschätzung, die nur auf die Medien zurückzuführen sind, die immer nur die spektakulärsten Fälle bevorzugen. Bei, genaueren Betrachtung sind das aber Einzelfälle, die es auch bleiben werden. Ca. 99,5% KMUs werden in Deutschland gezählt die meisten von Ihnen würden sich auch über kleinere Beteiligung freuen.

Bankgenossenschaften sind ein Paradebeispiel für Firmenbeteiligung für kleine Investoren. Diese Form wird seit über hundert Jahren in Deutschland praktiziert und hatte in der letzten Krise kaum Verluste eingesteckt. Die Rendite liegt sehr unterschiedlich zwischen drei und zwölf Prozent. Der Nachteil ist die lange Haltedauer wegen langer Kündigungsfrist und meistens ein Girokonto bei der Bank. Als Langzeitgeldanlage, ist diese form aber bestens geeignet. Nur Werte die real und erwirtschaftet wurden dürfen bei der Genossenschaften (gesetzliche Regelung!) auch als Rendite ausbezahlt werden.

Grundsätzliches zur Anlagestrategien

Der Markt bietet sehr viele Möglichkeiten und sehr viele Wertpapiere in die man investieren kann. Das entscheidende dabei ist die einzelnen Anlageformen in Ihrem Kontext auch anzusehen. Außerdem gibt für fast jede Anlage Anbieter, die sich auf ein bestimmtest Produkt oder Nische im Verlauf der Jahre oder Jahrzehnte spezialisiert haben. Die Ergebnisse mancher (nicht aller!) sind überdurchschnittlich gut, somit eine wahre Alternative in Anlagen zu Investieren die einem auf den ersten Blick nichts sagen.

Das Entscheidende am Ende einer Geldanlagestrategie soll ja die Gesamt-Rendite sein, die möglichst jegliche Krise, Deflation oder Inflation übersteht. Das der Markt sich ständig in vertikaler Bewegung befindet sollte aber niemanden wundern der auf dem Markt auch investiert. Es ist also wichtig seine Anlageziele für sich persönlich zu definieren, damit man am Ende auch mit dem Ergebnis zufrieden sein kann. Eine Anlage mit zwei Prozent schützt niemanden vor Inflation. Ein Aktienkauf auf dem Chart-Höhepunkt ist genauso kontraproduktiv. Keine Geduld für richtige Entscheidungen zu haben, sollte gar nicht vorkommen!

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