Aufrüsten: Mehr GHz immer besser?

vom 27.11.2010, 10:23 Uhr

Ein Freund von mir würde gerne seinen PC mit einem neuen Prozessor aufrüsten. Vom Mainboard her, kann er so ziemlich alle Intel-CPUs der Reihen Core 2 Duo und Core 2 Quad bis hin zur Extrem Edition auf das Mainboard bauen. Das Board unterstützt maximal eine FSB-Geschwindigkeit von bis zu 1333.

Ziel der Aufrüstaktion soll sein Arbeits- und Media-PC werdem. Er wird eher für Office, Videostreaming und Photoshop verwendet. Multitasking (in Form von mehreren Kernen) sollte der PC schon beherrschen, da er oft gleich Anwendungen gleichzeitig geöffnet hat. Verstehe ich das richtig, dass wenn die verbauten RAM-Module nur mit maximal 800 MHz unterstützt werden, eine CPU mit 1333 Mhz eigentlich zu viel ist?

Da er nicht viel über CPUs weiß und der CPU-Markt für den alten LGA-775-Sockel unübersichtlich geworden ist und er mich gebeten hat, ihm zu helfen, würd ich gerne wissen, was eigentlich schneller ist: eine CPU mit mehr GHz und dafür den FSB unausgelastet lassen oder eine CPU mit höherem FSB-Takt, aber dafür mit niedrigerer GHz-Zahl? Es geht sich konkret um den alten LGA-775-Sockel, weswegen ich da absolut übefragt bin.

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» Malcolm » Beiträge: 3256 » Talkpoints: -1,99 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Vielleicht wäre es erst einmal interessant zu wissen, was dein Freund denn aktuell verbaut hat, denn davon erwähnst du kein Wort. Gegebenenfalls lohnt sich ja gar kein Aufrüsten mehr, weil der Leistungsgewinn nur gering wäre.

Dass Arbeitsspeicher, welcher effektiv mit 800 MHz taktet eigentlich viel zu langsam für CPUs mit einem FSB von 1333 MHz ist, kann man so auch nicht stehen lassen. Über den FSB wird erstens mit dem gesamten System kommuniziert, zweitens gibt es den Dual-Channel-Modus beim Arbeitsspeicher, welcher (theoretisch) die Bandbreite verdoppelt (dafür aber mindestens 2 RAM-Module braucht), also auf 1600 MHz bringt. Um diesen nutzen zu können müssen zwar bestimmte Bedingungen erfüllt sein, welche die Größe der jeweiligen Module und deren Einbauslot betreffen, aber das kann man in der Regel im Handbuch des Mainboards nachlesen. Drittens kommt noch dazu, dass man Änderungen an diesen Taktraten (Arbeitsspeicher und FSB) sowieso nur minimal spürt und der Flaschenhals eher nicht dort begraben liegt.

Man sollte aber beachten, dass es sich kaum lohnt, eine CPU mit 1066 MHz FSB zu kaufen, denn erstens sollte diese im Fall eines Dualcores kaum Mehrleistung gegenüber dem aktuellen Prozessor deines Freundes bieten, zweitens kommt ansonsten nur noch etwas wie der Q6600 in Frage, welcher aber soweit ich weiß mittlerweile ziemlich teuer gehandelt wird.
Deshalb würde ich prinzipiell zu einer CPU mit 1333 MHz FSB raten, die Wahl zwischen Zwei- oder Vierkerner muss dabei von deinem Freund getroffen werden, bzw. hinsichtlich der Fähigkeit seiner Software, überhaupt 4 Kerne zu verwenden. Ist die Software dazu in der Lage kann man zu einem Vierkerner greifen (hier würde ich aber nicht unbedingt einen aus der Q8xxx-Reihe wählen, sondern zu den mittleren Q9xxx-Modellen greifen), ansonsten nimmt man lieber einen Zweikerner, da diese in der Regel höher takten und somit mehr Leistung pro Kern für das gleiche Geld bieten.

» AP Nova » Beiträge: 336 » Talkpoints: 19,85 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo

Beim perfekten konzipiertem PC trifft es zu das mehr GHz immer besser sind, jedoch müssen die einzelnen Komponenten dann perfekt aufeinander abgestimmt sein. So macht es zum Beispiel keinen Sinn seinen Prozessor aufzurüsten ohne eine schnellere Festplatte zu verbauen. Ebenso gilt das für den Arbeitsspeicher.

» 1337 » Beiträge: 692 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Der Post von 1337 ist nicht komplett zutreffend, ein schneller taktender Prozessor bringt nicht immer Vorteile, nur dann, wenn nichts anderes limitiert, wobei gegebenenfalls mehr Kerne einen größeren Vorteil bieten als mehr Takt.
Außerdem kann man sehr wohl seinen Prozessor aufrüsten, ohne gleich alles andere mit aufzurüsten, sei es, weil "alles andere" dem Prozessor eigentlich schon "voraus" ist, oder weil es einfach nicht darauf ankommt. Bei der Videobearbeitung mag eine schnelle Festplatte von Vorteil sein, weil große Datenmengen im Spiel sind, bei beispielsweise 3D-Rendern ist die Festplatte eher weniger bedeutet, da die Modelle in den RAM passen sollten und die Festplatte prinzipiell komplett außen vor ist. Bei Spielen ist das ähnlich, hier würden Festplatten auch nur für schnellere Ladezeiten und eventuell weniger Nachladeruckler sorgen, sind aber nicht notwendigerweise beim Aufrüsten zu beachten.

Was stimmt ist nur, dass ein Computer auf sein Anwendungsgebiet abgestimmt sein muss, um die beste Leistung fürs Geld zu erhalten weil Flaschenhälse gezielt verstärkt und nicht gebrauchte Leistung in anderen Bereichen gezielt reduziert werden kann.

» AP Nova » Beiträge: 336 » Talkpoints: 19,85 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Natürlich sind mehr GHz immer besser. Denn was macht es schon Sinn einen Prozessor aufs Mainboard zu knallen der weniger GHz hat, als einer der mehr GHz hat? Und außerdem ist es doch totaler Quatsch, wenn du jetzt von einem stärkeren Prozessor auf einem, schwächeren zurück wechselt. Vielleicht hast du damit auch mehr vor oder nicht? :wink: Musst halt nur darauf achten, dass dein zukünftiger Prozessor zu deinen Komponenten passt.

» GI KA » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 62,28 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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