Säugling und Katze
Wir haben vor einem Jahr eine Tochter bekommen, zu Hause hatten wir schon unsere Katze (9 Jahre).
Am Anfang war unsere Katze sehr sehr skeptisch gegenüber dem Kind und hat sich garnicht getraut in die Nähe zu gehen. Sie war allerdings ziemlich eifersüchtig und hat uns leider einmal in die Kinderwiege gepinkelt, weil wir sie nicht beachtet haben.
Nach ca. 6 Monaten hat sie sich dann aber immer mal wieder in die Nähe unserer Kleinen getraut, wenn man mit ihr auf dem Teppich gespielt hat. Nach 8 Monaten dann der erste Kontakt, unsere Tochter konnte mittlerweile an Möbeln stehen und hat die Katze angefasst als diese schlafend auf der Fußliege lag.
Seit diesem Tag darf unsere Kleine die Katze streicheln, sie grob kabbeln (das mag unsere Katze eh gerne ), manchmal zieht sie ihr auch am Schwanz, seufz, man sowas hätte ich vor 10 Monaten nie für möglich gehalten. Wenn es der Katze zuviel wird geht sie einfach weg.
Ich finde das total schön, die zwei mögen sich wirklich sehr und ich bin echt froh. Wie sieht es bei euch aus? Hattet ihr Tiere vor euren Kindern? Wie hat es bei euch geklappt?
Da kannst du aber wirklich froh sein! Wir hatten ebenfalls ein junges, weibliches Kätzchen, als ich bei meiner Tochter schwanger war. Ich freute mich natürlich riesig auf das Baby und bemerkte aber bereits in der Schwangerschaft, dass das Kind meiner Katze ein Dorn im Auge war, weil sie es als Nebenbuhler ansah. Sie sprang mir andauernd auf den Bauch. Als meine kleine Tochter dann auf die Welt kam, sprang sie immer auf sie drauf und ich hatte Angst, dass sie sie kratzen oder beißen könnte.
Ich beschloss dann, obwohl es mein erstes eigenes Tierchen war, seit ich von zu Hause ausgezogen bin, dass ich wohl besser die Katze an ein gutes Plätzchen gebe, vor ich das Leben meines Kindes gefährde. Deshalb gab ich meine Katze einem älteren Herrn, der einen Bauerhof zu Hause hat, ab.
Ich hatte vor der Geburt meines Kindes einen Hund (Schäferhund) und eine Katze, wobei auf dem Hof auch noch eine weitere Katze, die meines Bruders, lebt. Die Tiere hatten wir auch alle, bevor mein Bruder Vater wurde. Der Hund fand die Kinder von Anfang an toll und bewachte sie zunächst im Kinderwagen. Später ließ er sich alles von ihnen gefallen und machte sich nur rar, wenn es ihm zu viel wurde. Ich habe die Kinder aber mehr als einmal reitend auf dem Hund gefunden und musste ihnen klar machen, dass der Hund das nicht schön findet, auch wenn er sich das gefallen lässt - man sieht es ja an dem Blick.
Der Kater meines Bruders findet Kinder bis zu einem gewissen Grad sehr schön und hat sie schon immer an sich heran gelassen. Wenn es ihm aber zu viel wird, dann hat er sich schon immer aus dem Staub gemacht. Mein alter Kater dagegen fand nur schlafende Kinder toll. Da hat er sich dann auch schon in das Bett ans Fußende gelegt und tat dann so, als würde er zum Stillleben gehören. Ich stand mindestens einmal vor dem Bett und habe überlegt: was passt hier nicht.
Ich habe weder Kinder noch Katzen durfte aber ein positives Beispiel bei Bekannten miterleben. Die Katze ist da während der Schwangerschaft immer anhänglicher und verschmuster geworden. In den letzten Monaten lag sie dann öfters am kugelrunden Bauch und hat dort gedöst. Als das Kinderzimmer komplett eingerichtet war, haben die werdenden Eltern aus Angst, dass es später zu Problemen kommen könnte, diesen Raum für die Katze zur Tabuzone erklärt. Sie konnte sich so noch bevor das Kind da war daran gewöhnen, dass der Raum nicht mehr ihr gehört. Die ganzen Bedenken bzgl Eifersuchtskrisen waren aber umsonst.
Am ersten Tag mit Baby hat die Katze erstmal neugierig aus sicherer Entfernung geguckt was das ist. Schon während der ersten Woche hat sie sich dann aber mit der neuen Situation abgefunden und sich angepasst. Es gab nie ein Problem. Die Katze hat bisher weder versucht zu kratzen noch ist sie einfach so ins Bettchen gesprungen. Davor hatten die Zwei besonders Angst, weil sich die Katze unbemerkt an das falsche Ende hätte legen können. Obwohl nicht mehr so viel mit ihr gespielt werden kann, ist sie komplett ruhig und ausgeglichen. Sie hat sogar die Rollen der Wächterin übernommen. Sobald das Baby weint rennt sie hin und miaut bis einer hinzukommt. Die Eltern könnten das Geschrei schließlich überhören.
Wenn es weiterhin so gut läuft und sie dem Kind beibringen können, dass auch eine Katze nicht alles mag, sollte das Zusammenleben kein Problem werden. Bisher verläuft es super. Bei Problemen wie von Wirreszeug beschrieben, bleibt einem aber nur das Tier abzugeben. Wenn das Kind größer ist kann man es immer noch mit einer neuen Katze probieren. Bis dahin vertrete auch ich die Meinung, dass Kinder vorgehen und man sich ganz auf diese konzentrieren sollte statt wochenlang zu versuchen das Haustier zu erziehen. Frischgebackene Eltern haben da in den meisten Fällen weder die Kraft noch Zeit für.
Bei uns war es zum Glück andersherum. Unser Sohn war schon sieben Monate alt als wir die Katze bekamen. Dadurch kannte sie es nicht anders. Trotzdem ist das keine Garantie dass es klappt. Meiner Erfahrung nach mögen viel Katzen keine Kleinkinder.
Jetzt kommt im März unser zweites Kind und ich bin mal gespannt wie die Katze reagiert. Ich denke es wird keine Probleme geben. Sie hat auch genug Möglichkeiten den Kindern aus dem Weg zu gehen. Außerdem ist sie tagsüber meistens unterwegs. Abends kommt sie zum kuscheln auf die Couch. Aber da sind die Kinder ja im Bett. So kommt jeder auf seine Kosten.
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