Todesfall in der Nachbarschaft

vom 02.03.2011, 19:20 Uhr

Hallo zusammen,

in der letzten Woche hat sich ein tragisches Ereignis in meiner Nachbarschaft ereignet: das älteste Ehepaar unserer kleinen Wohnsiedlung wurde auseinandergerissen durch den Tod. Sie beide waren in der Nachbarschaft äußerst beliebt und angesehen und obgleich sie auch schon in die jahre gekommen waren (sie waren beide um die 80) kam dies doch sehr unerwartet. Sie waren ein Ehepaar wie es im Bilderbuch steht, man konnte sie des morgens beobachten, wie sie Arm in Arm spazieren gingen, ihre Einkäufe erledigten oder der Gartenarbeit in ihrem kleinen Garten hinter dem Haus nachgingen. Zusammenfassend kann man sagen, dass es nahezu unmöglich war, die beiden NICHT zusammen anzutreffen, sie waren aufeinander angewiesen und ein eingespieltes Team.

So etwas gibt es nicht mehr oft in der heutigen Zeit. Kinder hatten die beiden nicht (es war ihnen tragischerweise nicht möglich) und die einzigen verwandten Begleiter in den letzten Jahren waren ihre Patentochter und ihre Familie. Als mich die Nachricht des Todes ereilte war ich tief getroffen, die Frau wurde erst einige Tage zuvor ins Krankenhaus eingeliefert, sie war gestürzt und zog sich einen Oberschenkelhalsbruch zu, was für alte Menschen oftmals das Todesurteil bedeutet. Nun, so war sie jedenfalls im Krankenhaus und ihr Mann war zum ersten Mal auf sich allein gestellt seit langer Zeit. Letztendlich wurde er nun vor einigen Tagen tot auf dem Bett aufgefunden, das Telefon noch in der Hand.

Er starb an einem Herzinfarkt, aber offenbar hat er vor seinem Tod wenigstens noch mit seiner Frau gesprochen, die im Krankenhaus auf ihre Genesung und Rückkehr auf ihr zu Hause wartete. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Verzweiflung um seine Frau dem Mann letztendlich den "letzten Stoß" gab, mit Sicherheit sagen kann ich es aber nicht. Zwei so aufeinander abgestimmte Menschen...wie wird es wohl für die Frau weitergehen, nun, da sie fast alles allein machen muss? Selbstverständlich kann sie auf nachbarliche Unterstützung hoffen, doch im Endeffekt wird es nicht dasselbe sein.

Wie sieht es bei euch aus, habt ihr schon einmal ähnlich ergreifendes erlebt, was nicht im Kreise der Familie passierte?

» Fanintu » Beiträge: 2 » Talkpoints: 2,48 »



Ich finde deine Geschichte total herzergreifend. Mich würde sowas auch zu tiefst trauern lassen. Ich weiß es ist schwer sich in deine Lage zu versetzen, aber ich habe mir das ganze wie einen traurigen Film vorgestellt. Mein Beileid.

Ein Ereignis, welches mich wirklich sehr geschockt hat, war die grausame Ermordung der Bekannten eines Kollegen von mir. Nach einem Discobesuch wollte sie, nicht ganz selbstbeherrschend, mit einem fremden Mann mitgehen. In der Szene war er als "Checker" bekannt, jede Woche eine andere und so weiter. Er schleppte sie jedoch in einen Park, mit dem Vorwand er wolle noch schnell "pinkeln" gehen. Sie setzten sich auf eine Bank und er packte Tabletten aus, ich glaube irgendwelche Chemiedrogen. Das Mädchen (damals erst 17 Jahre alt) war nicht wirklich Herrin ihrer Sinne und so nahm sie einfach das, was ihr der Fremde angeboten hat. Die Droge hat schnell gewirkt und so konnte sich der "Checker" nach Lust und Launa an ihr vergehen, was er auch tat. Danach ließ er sie leblos im Park liegen. Sie erfror noch in der Nacht!

Na klar könnte man jetzt sagen sowas hört man oft, aber wenn man Personen echt mal gekannt hat, ist sowas wirklich schockierend. Wer bei solchen Sachen kein Mitgefühl hat, ist meiner Meinung nach gefühlskalt.

» aris18 » Beiträge: 431 » Talkpoints: 1,68 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Im Gegensatz zu meinem Vorredner bin ich ganz und gar nicht getroffenen von dieser tragischen Geschichte. Wenn jeder hier bei Talkteria seine bekannten Todesfälle von denen er betroffen ist posten würde, so wäre die Liste wohl unendlich und rühren könnten sie mich dennoch nicht. Ich bin von Natur aus eigentlich nicht der Mensch, der sich von solchen Dingen bewegen lässt und dann melancholisch und bestürzt ist, aber besonders wenn es um Sachen wie Tod geht, bin ich abgehärtet. Menschen sterben jeden Tag, maßenweise, der Tod ist normal und das sollten auch die sensibelsten unter uns erkennen. Das Menschen im Alter von um die 80 Jahren sterben, ist zu erwarten und in dem Fall ist es doch eigentlich noch recht gut ausgegangen, weil die beiden scheinbar wenigstens ein erfülltes Leben hatten, wenn das äußere Bild was sie abgeliefert haben denn auch wirklich der Wahrheit entsprach.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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