Warenanordnung in Supermärkten
Ok dann drehe ich die Frage mal um. Die Frage wäre ja an sich, warum kommen die Kühlprodukte nicht als erstes? Sprich warum betritt man den Laden nicht über die Abteilung Kühlprodukte? Wie du ja bereits angemerkt hast, ist es in dem Bereich oft merklich kühler. Wenn man nun als Kunde einen Laden betritt und zu erst durch eine Abteilung muss, in der es merklich kühler ist, würde man das mit Sicherheit als unangenehm empfinden. Würde zumindest mir so gehen.
Außerdem ist es ja auch so, dass die Ladentüren entweder dauerhaft geöffnet sind oder zumindest ständig auf und zu gehen. Gerade im Hochsommer könnte das schon Einfluss auf die gekühlten Waren nehmen. Die stehen im hinteren Teil eines Geschäftes einfach geschützter. Denke ich zumindest mal. Wobei ja auch in den kleineren Supermärkten ( ich meine nun nicht die großen Dinger auf der grünen Wiese, sondern die in Wohnvierteln) oftmals Kassenbereich und Eingangsbereich aneinander grenzen. Und im Kassenbereich ist meistens auch eine Heizung. Da dürfte es sinnvoller sein, die Kühlwaren von dem Bereich möglichst weit entfernt aufzubauen. Klar sind die heutigen Kühlanlagen auch bei Temperaturen von weit über 30 Grad gut in der Lage rasch und dauerhaft zu kühlen. Aber wenn man die Leistung beeinflussen kann, kann man damit auch die Betriebskosten senken.
TuDios hat geschrieben:Das mit den linksgerichteten Eingängen folgt einfach nur psychologischen Erkenntnissen: Wenn man zu beiden Seiten gehen kann, gehen 6 von 7 Leuten bem Betreten des Geschäfts nach links.
Es ist richtig, dass das erzwungene linksherum gehen etwas mit Psychologie zu tun hat. Allerdings bezieht sich deine Annahme, dass die meisten Menschen von Haus aus linksherum (unbewusst) bevorzugen, nicht auf Deutschland. Richtig dagegen ist, dass die meisten Menschen in Deutschland beim Einkaufen eher rechts herum gehen. Die Anordnung der Regale, dass man sich fast immer links herum bewegen muss stört (unbewusst), es irritiert. Diese Maßnahme bewirkt, dass sich die meisten Menschen langsamer in einem Geschäft fortbewegen als in Geschäften wo sie rechts herum gehen könnten.
Das erzwungene links herum gehen bewirkt natürlich nicht, das jemand, der sich in dem Supermarkt auskennt und gezielt nur zu einem bestimmten Regal geht, weil er nur ein bestimmtes Produkt kaufen möchte, dass derjenige nun deshalb haufenweise andere Produkte mit einkauft. Es wirkt vor allem bei denen die vor haben mehr einzukaufen und vor allem bei denen die ohne Einkaufszettel einen Supermarkt betreten und ihren Einkaufswagen mit nicht wenig Ware füllen. Damit diese nicht nur einen leicht gefüllten Einkaufswagen zur Kasse schieben, sondern einen Einkaufswagen möglichst gut oder gänzlich voll beladen.
Das langsamere Fortbewegen führt dazu, dass man sich mehr oder weniger länger im Supermarkt aufhält und je länger man im Supermarkt ist, desto größer ist für den Supermarkt die Chance, dass mehr gekauft wird. Auch die Musik, die in vielen Geschäften gespielt wird, soll bewirken, dass man sich dort wohler fühlt und etwas "gemütlicher" einkauft. Musik-Unterbrechungen durch Ansagen, sei es irgend einen Mitarbeiter herbei zu rufen oder Sonderangebote zu verkünden, soll den Kunden ablenken, damit er etwas kauft was er eigentlich nicht kaufen wollte. Manchmal vergisst man dabei zu welchem Regal man gerade wollte oder ist erst auf halbem Weg dorthin und man geht aber erstmal zum Regal des angepriesenen Sonderangebots und muss danach doch wieder zu dem Regal gehen, aus dem man etwas mitnehmen wollte. Also auch wieder mehr Wege zurücklegen, an mehr Regalen vorbeigehen als man eigentlich wollte und somit auch wieder länger im Supermarkt verweilen.
Es gab vor langer Zeit (kann 1-2 Jahre her sein) dazu mal einen Infobericht im TV, wo solche "Tricks" der Supermärkte erklärt wurden. Da wurde auch erklärt wieso das Obst oft im Eingangsbereich zu finden ist. Es wurden in der Sendung aber keine Vergleiche mit anderen Ländern gemacht. Leider weiß ich heute nicht mehr was als Begründung im TV beschrieben wurde, wieso das Obst nahe des Eingangs angeboten wird.
Wegen dem "links herum" wurde auch gesagt, dass die verschiedenen Unternehmen dazu eigene umfangreiche Markt-Tests von entspr. Firmen erstellen lassen, um für ihr jeweiliges Angebot in Bezug zur Anordnung der Ware, die bestmöglichen Verkaufschancen heraus zu holen.
Eventuell sind daher bei vorwiegend Discountern, die ihr Obst/Gemüse-Angebot nicht so verlockend wie die großen Supermärkte präsentieren, die Obst/Gemüse-Regale eher weiter hinten zu finden. In der TV Sendung wurde diese Variante (Obst = hinten) nicht behandelt.
Ich empfinde es, genauso wie andere auch als sehr unpraktisch, wenn Obst gleich vorn angeboten wird. Denn Obst möchte ich gern zuletzt einpacken, damit es nicht durch andere Waren gedrückt oder gar zerdrückt wird. Ich denke da z. B. an Tomaten.
Ich kann mir dazu nur selbst folgendes zusammen reimen: Betritt man ein Geschäft, ist der Einkaufswaren ja noch leer. Obst und Gemüse müssen zügig verkauft werden und dürfen nicht lange liegenbleiben. Eventuell packen wir (auch wieder unbewusst) mehr Obst/Gemüse ein, wenn der Einkaufs-Wagen noch leer und das aktuelle Einkaufs-Budget noch vollständig zur Verfügung steht?
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