Englisch als Abifach?
Offensichtlich muss ich das noch etwas weiter ausführen, da es zu wenig verstanden wurde .
Also die Leistung von Schüler A liegt im Inhaltlichen Bereich bei sagen wir mal 5 Punkten. Wenn er jetzt gut in der Sprache ist, dann kann er das wieder rausholen. So viel ist allen klar.
Wenn jetzt aber die Sprache mehr Wert ist als der Inhalt und das ist mittlerweile so, dann kann das Problem auftauchen, dass Leute mit gutem Inhalt aber schlechter Sprache stärker runtergezogen werden als es üblich ist.
Beispiel: 60% Inhalt 40 % Sprache: A hat im Inhalt 10 Punkte, sprachlich allerdings nur 9. Durch die niedrigere Gewichtung ist das nicht so schlimm und er bekommt gute Noten, weil er was wusste. Wegen des Inhaltes wird die bessere Note gegeben.
Beispiel: 40% Inhalt 60% Sprache: A hat im Inhalt 10 Punkte, sprachlich allerdings wieder nur 9. Bei dieser Wertung tritt die Tücke auf, denn nun ist die Sprache auf ein Mal mehr Wert als der Inhalt, das heißt er bekommt Netto die schlechtere Note, obwohl er Inhaltlich mehr wusste.
Ich hoffe damit ist die Problematik dessen, dass der Inhalt nebensächlicher geworden ist als die Sprache klar geworden.
Was dich genau erwartet wird dir wahrscheinlich keiner ganz genau sagen können, denn das unterscheidet sich ja von Bundesland zu Bundesland und auch der Lehrplan ändert sich ja jedes Jahr.
Aber bei mir war der wesentliche Unterschied zum Unterricht in den niedrigeren Klassen ganz einfach der, dass es nicht mehr darum ging die Sprache zu lernen. Es wurde vorausgesetzt, dass man die Sprache beherrscht und weiß, wo man nachzuschauen hat, wenn man auf ein unbekanntes Wort trifft. Von daher ist deine Motivation vielleicht nicht ganz die richtige.
Der Unterricht selber hat dann in vielen Teilen schon dem Deutschunterricht geähnelt, also man hat Bücher gelesen und besprochen, Texte interpretiert und so weiter. Dazu kam dann noch ein bisschen Geschichte und Politik und bei uns gab es auch jede Woche eine Stunde zum aktuellen Zeitgeschehen. Da wurde dann ein aktueller Zeitungsartikel gelesen und besprochen.
Ich finde übrigens nicht, dass man sagen kann, welches Fach denn nun das anspruchsvollste ist, weil das vom individuellen Talent abhängig ist. In meiner Klasse gab es zwei Leute, die in den sprachlichen Fächern massiv versagt haben und nur durch konstante 13 Punkte in den Naturwissenschaften einen akzeptablen Schnitt zustande bekommen haben. Für diese Leute war jede Textinterpretation wesentlich anspruchsvoller als eine Physikarbeit.
Ich hatte Englisch und Französisch (und Politik) als Leistungskurse und habe logischerweise in allen 3 Fächern meine Prüfungen geschrieben. Vor 12 Jahren.
Ich kann sagen, daß ich eigentlich nur für Politik wirklich was tun mußte. In den Sprachen habe ich die Lektüre nochmal gelesen und das war's. Ich würde aber eine Sprache als LK nur empfehlen, wenn sie einem wirklich liegt. Sowohl Französisch als auch Englisch habe ich früher wirklich sehr gern gemacht und ich war auch gut darin, und in den letzten beiden Jahren vor'm Abi, der heißen Phase, wenn man so will, bekam ich in den Sprachen Lehrerinnen, die mich nicht ab konnten und ich sie ebenfalls nicht, und das ließen sie mich deutlich merken. Egal, was ich tat, mehr als 8 Punkte bekam ich einfach nicht.
Gerade in sprachlichen Fächern kann ein Lehrer fast die ganze Bandbreite an Noten ausschöpfen. In Mathe ist es entweder richtig oder falsch, so einfach st das in einer Sprache eben leider nicht. Hätte ich das vorher gewußt, ich hätte versucht, in einen anderen Kurs zu kommen (unsere Schule kooperiert mit einer anderen, die teilen sich die Schüler, daher kommen auch fast immer alle gewünschten Kurse zustande.), denn das hat mir ganz schön den Schnitt versaut.
Ich habe Englisch für die elfte und zwölfte Klasse gewählt und muss sagen, dass ich mit meiner Wahl nicht besonders zufrieden bin. Ein großes Problem ist, dass der Wissensstand bei den einzelnen Schülern sehr unterschiedlich ist, sowohl im Textverständnis, als auch in der sprachlichen Ausdrucksfähigkeit. Das kann dem Englischunterricht nicht zum Vorwurf gemacht werden, weil das Leistungsgefälle zwischen den einzelnen Schülern schlichtweg ein Produkt der bayerischen Oberstufe und der damit zusammenhängenden Abschaffung der Grund- und Leistungskurse ist. Trotzdem bekommt man das in einer Sprache wie Latein weniger zu spüren, weil hier die Unterrichtsgespräche ohnehin auf Deutsch stattfinden und Übersetzungen in der Regel zu Hause angefertigt werden; das nur am Rande.
Was dich erwartet, ist eigentlich recht einfach zu sagen: Ihr werdet im Unterricht viele verschiedene Sachtexte und Lektüren lesen, Fragen zu diesen Texten Beantworten, Inhaltsangaben, Kommentare und Essays schreiben, Unterrichtsgespräche zu verschiedenen Themen führen und natürlich auch Übungen zum Hörverstehen machen. Eigentlich kannst du es dir ungefähr vorstellen, wie deinen Deutschunterricht, nur mit dem Unterschied, dass die Textinterpretationen auf etwas niedrigerem Niveau abgehandelt werden müssen. Auch werden im Englischunterricht deutlich mehr sachtexte gelesen, um dein Vokabular und Textverständnis zu erweitern, als es im Deutschunterricht der Fall ist. Was die Aufgabenstellungen anbelangt, wird dich nichts Neues erwarten, denn du hast im Deutschunterricht durchaus schon gelernt, Inhaltsangaben und Erörterungen abzufassen und auch mit sprachlichen und stilistischen Mitteln dürftest du somit vertraut sein. je nach unterrichtendem Lehrer gestaltet sich dann natürlich auch der Unterricht: Wir kleben beispielsweise ständig an Texten, während der Parallel-Kurs oftmals debattiert; behandelt werden aber auf jeden Fall alle Teilbereiche.
In den Prüfungen kann alles Mögliche von dir verlangt werden. In unserer letzten Klausur mussten wir beispielsweise einen Text lesen und inhaltliche Fragen dazu beantworten; das ist eine sehr typische Aufgabenstellung. Zudem mussten wir eine Art Inhaltsangabe verfassen, in der es darum geht, den deutschen Text auf ein Minimum zu kürzen und diese abgespeckte Version dann in Englisch niederzuschreiben. Typische Aufgabenstellungen sind natürlich auch Übungen zum Hörverstehen, Übersetzungen oder auch Fragen zum im Unterricht behandelten Stoff. Was du in der Regel nicht mehr finden wirst, sind einfache Grammatikübungen zum Einsetzen oder auch die Abfrage von Vokabeln in den Klausuren, das finden die meisten Lehrer in diesem fortgeschrittenen Lernstadium nicht mehr wichtig.
Klar sein sollte dir auch, dass es auf jeden Fall von Vorteil ist, wenn du vielseitig interessiert bist und dich für neue Themen begeistern kannst, denn dich werden viele sachtexte erwarten, die du, wie die meisten Schüler, eher trocken finden dürftest. Das Wahlsystem in Großbritannien, indische Kultur, die geographischen vor- und Nachteile einer Stadt oder eine Abhandlung über die Bedeutung von Religion in der Politik erscheinen im ersten Moment nicht besonders verlockend, vor allem dann nicht, wenn man ein Viertel des Vokabulars nachschlagen muss. Hier wären dann viel Geduld und ein gewisses Grundinteresse für neues wichtig, damit du den Spaß an der Sache nicht verlierst.
Hallo
Ich selbst habe 2008 mein Abitur in Bayern gemacht und hatte als Leistungskurs Englisch. Der Anspruch ist schon relativ hoch, du wirst dir viele Vokabeln merken müssen und die Texte, die ihr besprechen werdet, sind zum Teil sehr kniffelig und anspruchsvoll. Wenn es dir leicht fällt, beispielsweise Wörter aus dem Kontext zu erschließen und den Textzusammenhang zu begreifen, solltest du keine Probleme haben.
Meine Abiturprüfung in Englisch war auch nicht allzu komplex, wir hatten die Wahl zwischen zwei Texten, einen mussten wir auswählen und einige Aufgaben dazu bearbeiten, beispielsweise eine Pro-Contra-Darstellung zur Kernaussage des Textes. Zudem gab es eine Version, also eine Übersetzung vom Englischen ins Deutsche. Ich würde Englisch als Leistungskursfach auf jeden Fall jederzeit wieder wählen.
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