Wie vor Schlägern schützen? Hat der Staat versagt?

vom 01.03.2011, 09:01 Uhr

Punktedieb hat geschrieben:Der Staat selbst hat doch nicht viel mit den Bahnhöfen zu tun, da sie ja der Bahn gehören. Auch wenn Deutschland da mit drinsteckt, muss die Bahn für mehr Sicherheit sorgen. Denn sie sind in der Besitzer der Immobilien und haben auch dafür zu sorgen, das niemanden etwas passiert.


Es stimmt schon, dass die Immobilien den Bahngesellschaften gehören, dennoch sind es öffentliche Plätze. Sobald etwas passiert hat die Polizei einzuschreiten! Das Sicherheitspersonal der Bahngesellschaften besteht doch meist nur aus mutlosen Angestellten, welche eine Grundausbildung absolviert haben. Der erste Schritt ist natürlich das Eingreifen der Sicherheitskräfte auf den Bahnsteigen. Werden sie alleine mit den Problemen nicht fertig, was zu bestimmt 80% der Fall ist, wird die Polizei hinzugezogen.

Bei mir in Berlin laufen sie mittlerweile mit Schäferhunden rum. Fraglich ist nur ob diese auch geschult sind und wissen wie sie sich zu verhalten haben. Klar haben viele Leute Angst vor großen Hunden, dennoch schreckt das Täter kaum ab, denn meistens sind diese großen Hunde nur "Schoßhündchen", welche nicht einmal auf Befehle der Sicherheitskräfte hören.

Sat.1 hat letztens einen Bericht ausgestrahlt, in dem es um die Angriffe von Jugendlichen auf Erwachsene ging. Gleich am Anfang des Berichts, veröffentlichte der genannte Sender Daten über die "Sicherheitskräfte" auf den Bahnsteigen. Demnach hat ein Reporter eine Rundfahrt durch Berlin gemacht, an einem Freitagabend, an welchen bekanntlich viele Feierwütige unterwegs sind. In den 2 Stunden Rundfahrt, traf er lediglich auf 2 Gruppen von Sicherheitskräften! Folglich gibt es einfach zu wenig Personal und die Polizei muss aushelfen.

» aris18 » Beiträge: 431 » Talkpoints: 1,68 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also am Staat liegt es meiner Meinung nach definitiv nicht. Es ist einfach dem Statt die Schuld an jedem und allem zu geben, aber glaubst du etwa, dass es eine bessere Alternative wäre, wenn man alle paar Meter einen Polizisten aufstellen würde? Was meinst du, wie viele man dann brauchen würde und glaubst du nicht auch, dass diese vielleicht nicht auch woanders besser gebraucht werden könnten? Klar könnte man jetzt einen Bahnhof mit diesen grünen Männchen zustellen, nur je nachdem wie viele es sind, wäre der Täte möglicherweise innerhalb weniger Sekunden bereits mit seiner Tat fertig und könnte nicht geschnappt werden, wenn er es geschickt anstellt. Und mal ehrlich, wenn die Bahnhöfe zugestellt sind, dann werden die Täter eben anderswo angreifen und leider gibt es nun mal nicht so viele Polizisten, dass wir alle dunklen Gassen und Straßen voll stellen könnten, um unser Volk zu schützen.

Also solltest du dir da mal überlegen, was du sagst, denn meiner Meinung nach ist das fast schon so sinnlos wie Frauenparkplätze. Frauen könnten an allen möglichen Orten vergewaltigt oder überfallen werden, aber gerade weil es in Parkhäusern doch ah so dunkel und gruselig ist, will man ausgerechnet dort eine sichere Zone für Frauen schaffen, obwohl meiner Meinung nach damit absolut gar nichts erreicht wird. Wieso gibt es dann nicht auch ''Frauentunnel'' und ''Frauengassen'' oder gleich ''Frauenstraßen'' und ''Frauenparks''? Das gleiche ist es mit dem Bahnhof, wenn jemand irgend wen verhauen will, dann tut er das und das dies ausgerechnet an Bahnhöfen so häufig passiert, mag möglicherweise einfach daran liegen, dass sich dort zum einen eine breite Auswahl an Opfern befindet und zum anderen hat dies auch häufig mit Drogenhandel zu tun oder aber die Täter geilen sich daran auf, dass ihnen andere bei der Tat zuschauen. Das heißt also nicht, dass sie das nicht auch woanders machen könnten und wir können nun mal nicht die ganzen Straßen und Orte an denen Verbrechen begangen werden mit Polizisten tapezieren oder?

Ob Selbstverteidigungskurs oder Pfefferspray hilfreich wären, ist meiner Meinung nach zweifelhaft, denn zum Pfefferspray zu greifen hat man meistens nicht mehr die Zeit und wem fällt schon die Technik ein, wie man sich bei einem Selbstverteidigungskurs zu wehren hat, wenn man gerade von einem fremden Menschen in den Magen geboxt und zu Boden geworfen wird? Besser wäre es herauszufinden, woher diese Aggression bei diesen asozialen Menschen entsteht und wie man dies beseitigen kann, allerdings ist das tatsächlich eine Aufgabe, die so kaum zu bewerkstelligen ist und die zu keinem Eindeutigen Ergebnis führen würde.

Ich selbst mache mir aber an Bahnhöfen meistens keine Sorgen, ich gehöre aber auch nicht zu den Menschen dieser Welt, denen das Wort ''Opfer'', wehrlos und schüchtern auf die Stirn tätowiert ist. Ich würde auch durchaus von mir behaupten, dass ich mich bei einem Überfall zu wehren wüsste, sofern dies nicht damit beginnt, dass man mir erstmal eins über den Schädel zieht, denn dann wäre natürlich erstmal jeder wehrlos und ausgeliefert.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


@aris18

Naja, wenn sowas Sat1 und Co bringen, darf man eh erstmal nur 50% glauben. Das sollte doch nun bekannt sein. Allerdings zählen Bahnhöfe nicht wirklich als öffentliche Gebäude. Der Platz davor ja, aber sobald man eben den Bahnhof an sich betritt, befindet man sich auf Bahngelände. Und da hat eben die Bahn für die Sicherheit der Fahrgäste zu sorgen. Einmal eben indem auf die Gefahren beim Einfahren des Zuges hingewiesen wird und zum anderen eben, das man seine Fahrgäste vor anderen Gefahren, wie eben Schlägern, schützt.

Wenn man dann an die frühere Geschichte der Bahn denkt, wo man nur mit einer gültigen Fahrkarte auf das Gelände kam, wurde da eben schon vorgesorgt, das keine Strolche dort unterwegs waren. Gibt es zwar auf großen Bahnhöfen heute auch noch, aber da wird das mit Automaten geregelt und über die Schranke ist man schnell gesprungen.

@Crispin

Bei einem Selbstverteidigungskurs lernt man auch zu erkennen, wann der Angriff kommt. Und halt diesen dann zu blocken. Und sobald man irgendwie schräg angemacht wird, rechnet man doch dann schon mit einem körperlichen Angriff. Das läuft dann ähnlich ab, wie bei der ersten Hilfe. Man denkt nicht nach, sondern handelt fast immer instinktiv richtig.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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