Trotz Verbotes immer mehr Antibiotika in der Geflügelmast

vom 01.03.2011, 04:58 Uhr

In dem ZDF-Magazin "WISO" wurde wieder einmal auf die katastrophalen Zustände in der Geflügelmast hingewiesen. Zum Beispiel werden hier immer mehr Medikamente verfüttert, unter anderem Antibiotika. Diese sind seit 2006 zur Wachstumsförderung verboten, dennoch werden sie trotzdem immer häufiger zur Geflügelmast verwendet. Ein Masthähnchen lebt etwa 30 Tage, bevor es geschlachtet wird. In diesem Monat erhalten viele Hähnchen bis zu sechs mal Antibiotika - deklariert als reines Medikament, obwohl das Hauptanliegen weiterhin die Wachstumsförderung ist.

Zudem kommt die medizinische Komponente: ohne Antibiotika und oft auch Schmerzmittel würden die Hähnchen die Mast unter den bestehenden Bedingungen oft nicht überstehen, so dass ohnehin Antibiotika notwendig werden - zumindest aus Sicht der verantwortungslosen Mastbetriebe. Die Tiere stehen dicht an dicht in ihrem eigenen Kot und fressen diesen sogar. Das Fleisch ist von minderer Qualität, in acht von zehn Proben billigen Hühnerfleischs aus dem Supermarkt wurden Bakterien gefunden, unter anderem Escherichia Coli.

Durch die maßlose Gabe von Antibiotika werden natürlich auch Resistenzen begünstigt, so dass die wertvollen Medikamente gegen manche Erreger gar nicht mehr helfen. Die Auswahl an Antibiotika wird somit eingeschränkt. Dieses Problem betrifft jeden Verbraucher und macht leider nicht bei denen halt, die diese Masthähnchen schließlich kaufen. Somit geht das Problem jeden etwas an. Bedanken darf man sich auch hier wieder bei den Verbrauchern, deren unbändiger Geiz die Entwicklung solcher Extreme erst richtig möglich macht. Vorbeugen kann jeder Fleischesser problemlos - indem er Bio-Ware kauft, wenn er schon nicht komplett verzichten kann.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Cologneboy2009 hat geschrieben:Somit geht das Problem jeden etwas an. Bedanken darf man sich auch hier wieder bei den Verbrauchern, deren unbändiger Geiz die Entwicklung solcher Extreme erst richtig möglich macht. Vorbeugen kann jeder Fleischesser problemlos - indem er Bio-Ware kauft, wenn er schon nicht komplett verzichten kann.


Danke Cologneboy, das sind genau meine Worte. Ich esse seit ca. 1 1/2 Jahren nur noch wenig Fleisch, gerade aus dem Grund. Früher habe ich mich nie mit der Herkunft und dem Inhalt, den ich da überhaupt esse, in irgend einer Weise befasst. Seitdem ich das aber mache, kann ich das Fleisch aus dem Supermarkt nicht mehr so essen wie früher. Nicht nur aus eigenem Gesundheitsdenken, sondern auch, weil ich einfach so etwas nicht akzeptieren kann.

Ich versuche deutlich weniger Fleisch zu verzehren und wenn ich mal Fleisch kaufe, dann soll es gute Qualität haben. Ich nehme dann lieber weniger und es gibt eben noch einiges dazu, denn Fleisch ist dann nur Nebensache, was sowieso auch gesünder ist.

Jeder der gerne Fleisch isst, sollte sich bewusst sein, was er da isst und was er seiner eigenen Gesundheit damit antut. Mal ganz davon abgesehen, dass es ein unwürdiges Verhalten ist, Tiere auf diese Art zu halten, sollte jeder überlegen, ob er oder sie das unterstützt.

Hinzu kommt noch, dass wir verlernt haben, wie wirklich gutes Fleisch schmecken kann. Da wo es alles billig zu kaufen gibt, wird es auch häufig gekauft und verzehrt. Die meisten wissen sicher nicht mehr, dass gutes Fleisch anders ist als das aus dem Supermarkt. Fleisch, das nicht aus Masttierhaltung stammt, hat ganz andere Eigenschaften. Nicht nur der Nährstoffgehalt ist höher, auch der Geschmack ist besser. Selbst wenn man gerne Fleisch isst, kann man es reduzieren und trotzdem lebt man gesund und erhält alle Nährstoffe, die man braucht.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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