Schrottsammeln noch lukrativ?

Es könnte aber durch aus sein das Schrotthändler Altmetall vom Militär in die Finger bekommen von mir aus auch alte Panzer, die entsorgt werden müssen oder alte Geschütze ?!?. Eine weitere Frage, die sich aufdrängt, ist, ob Abrissfirmen von Gebäuden oder Baufirmen die Schrotthändler auch an dem angefallen "Bauabfall" beteiligen oder solche Kooperationen vielleicht aus kartellrechtlicher Sicht Bedenken gegenüberstehen ?.

Weiterhin wird sich der Personalausweis vermutlich kopiert, weil es in der Vergangenheit öfter dazu gekommen ist das Metalle abgeliefert wurden, die zum Beispiel bei der Bahn oder anderen Telekommunikationsunternehmen entwendet wurden. Allerdings wäre es natürlich eine gute Idee so was wie eine Handelsplattform für Schrott zu entwickeln ähnlich dem Modell von Online Auktionsplattformen.

Im Prinzip kann es jede Art von Schrott sein die auf dem Hof des Schrotthändlers abgegeben wird. Ich habe neulich mit eigenen Augen, allerdings in einer Gießerei auf derem Schrottlager, einen ca. sechs Meter hohen Berg mit funkelnagelneuen Alufelgen gesehen die wieder eingeschmolzen werden.

Allerdings kenne ich die Wege nicht die ein ausgedienter Panzer geht. Ich vermute deshalb das es hierfür Firmen gibt die sich darauf spezialisiert haben und das da auch so eine Art Ausschreibung erfolgt ist damit nicht jedermann so ein Panzer in die Hände bekommt. Vielleicht machen so etwas auch bundeseigene Firmen. Grundsätzlich gebe ich dir aber recht, gerade was sich so in den ehemaligen Liegenschaften der Sowjetarmee damals noch an Schrott befunden hat ist größtenteils illegal eingesammelt und verkauft wurden.

Diese ganzen Baustellen-Beräumer nehmen meistens den Schrott mit um ihn zu verkaufen. Das ist ein durchaus legales Geschäft. Selbst die kleinen Heizungsmonteure sammeln ihre Kupferabfälle um sie später wieder zu verkaufen.

Das ist natürlich eine gute Idee als Heizungsmonteur alte Heizkörper zu sammeln, weil diese, wenn ich mich nicht irre, aus Metall bestehen und somit ganz schön schnell eine Menge zusammenkommt, die durchaus Geld bringt. Dann könnte man auch daran denken alte Heizungsanlagen auszubauen und das ganze Metall dann weiter an einen Schrotthändler zu verkaufen.

Aber wenn ich sehe, das Alufelgen genommen werden, liegt der Verdacht nahe das diese eventuell gestohlen sein könnten, falls kein vorhandenes Felgenschloss daran anliegt. Das würde auch erklären, warum gerne Autoschilder oder sonstige Metallteile von Autos geklaut werden, weil das nicht nur einfacher und schneller geht, sondern in kurzer Zeit auch eine Menge an Metall zusammenbringt.

Bei den von mir genannten Aluminiumfelgen handelte es sich höchstwahrscheinlich um Fehlpressungen oder Rückläufern aus Überbeständen. Dafür war der Berg einfach zu groß um auf normale Art und Weise gesammelt zu sein. Auch glaube ich eher das geklaute Alufelgen bei Ebay vertickert werden, da kann ein Dieb mit Sicherheit mehr rausholen als der eigentliche Schrottpreis bringen würde.

Die Tonne unsortierter Schrott wird bei uns derzeit mit 120 Euro bezahlt. Und Ausweise werden nicht immer verlangt. Ich selbst habe Ende letzten Jahres, weil dieser Händler auch Papier aufkauft, meine alten Bremsscheiben dort verkauft. Da wurde kein Ausweis verlangt, weil es halt nur vier Stück waren. Wenn ich natürlich mit grösseren Mengen dort auftauchen würde, dann müssten sie meine Daten aufnehmen.

Allerdings war der Tonnenpreis im letzten Sommer auch schon auf 60 Euro gesunken. Also da gibt es schon enorme Schwankungen. Die Schrottsammler die direkt durch die Orte fahren, haben ja verschiedene Systeme. Die einen kündigen ihre Kommen eine Woche vorher per Werbung an und kommen auch in unregelmässigen Abständen.

Andere fahren regelmässig ihre Gebiete ab und sammeln halt ein, was sie liegen sehen. Wobei sie dann auch gezielt bei den Leuten nochmal nachfragen, ob da nicht noch mehr vorhanden ist. Diese Art des Schrottsammelns kenne ich allerdings fast ausschliesslich aus den Altbundesländern. Und wenn sie ihren LKW dann voll haben, dann bringen sie das auch nur zu den Wertstoffhöfen und verkaufen es.

Für ausgediente Militärfahrzeuge gibt es aber spezialierste Firmen, welche diese Fahrzeuge auseinandernehmen. Da kommt der kleine Schrotthändler gar nicht ran, zumal ja manche Einbauten in den Fahrzeugen auch missbraucht werden könnten.

So hoch, wie der Schrott momentan steht, brauchst du dir keine Sorgen um die Schrotthändler zu machen. Denkst du die würden den ganzen Tag für lau durch die Straßen fahren? Eisen und Gusseisen sind hoch im Kurs. Kupfer- und Messingkurse sind explodiert. In Zeiten wo die Rohstoffe knapper werden und die Nachfrage höher als die Produktion ist, steigt der Preis immer weiter.

Ich sammle mittlerweise ja selbst wieder alle möglichen verwertbaren Rohstoffe und gebe diese dann an den entsprechenden Sammelstellen ab, auch weil sich das inzwischen wieder lohnt. Dabei habe ich dann auch schon mal Schrott abgegeben und das lohnt sich durchaus. Natürlich waren meine paar Kilogramm Schrott nicht so die Welt, aber zusammen mit den anderen Dingen waren es doch wieder ein paar Euro. Inzwischen steigen die Preise aber mittlerweile wieder.

Dass das Sammeln und verkaufen von Schrott durchaus attraktiv ist, beweist wohl auch die Tatsache, dass immer wieder Metall gestohlen wird, um es dann zu verkaufen. Bei der Sammelstelle in meinem Wohnort muss man zwar seine Daten angeben, aber ohne Ausweis kann man ja im Prinzip irgendwelche Daten erfinden. Aber es gibt auch andere Sammelstellen, die gar keine Daten verlangen.

Allerdings gibt es auch in unserer Region auch noch einige fahrende Sammler, die regelmäßig angekündigte Sammlungen durchführen, dabei aber auch andere Dinge sammeln und dann verwerten. Dabei wird dann erst einmal alles gesammelt, was verwertbar scheint. Dass man dann sicher auch Dinge sammelt, die nichts oder nur wenig bringen, ist dabei sicher auch einkalkuliert. Denn so manches Mal sind sicher auch Schätzchen dabei.

Ich habe inzwischen noch einen weiteren Grund dafür gefunden warum die Schrottsammler so plötzlich alle abgetaucht sind. Und zwar hat bei uns im Landkreis sich das Finanzamt plötzlich für die rührigen Sammler interessiert, vielleicht ist das auch ein Vorgehen was jetzt bundesweit praktiziert wird.

Die Schrotthändler wurden alle aufgefordert ihre Kundenlisten und deren Umsatz anzugeben, diese wurden dann hinsichtlich der Zuverdienstmöglichkeiten alle überprüft. Neben den Leuten mit normalen Einkommen waren auch etliche Leistungsempfänger mit dabei. Der normale Zuverdienst ohne dass er der Steuerpflicht unterliegt ist nun einmal begrenzt und dass für Harz IV-Empfänger auch alle Einkommen angegeben müssen ist ja auch bekannt. So kam es im Nachhinein zu etlichen Steuerermittlungsverfahren und solch ein Vorgehen der Finanzämter spricht sich natürlich auch schnell rum. Damit lohnt sich für viele das Sammeln einfach nicht mehr.

Kann man als Privatperson auch kleine Mengen Schrott wegbringen, zum Beispiel aus einer Haushaltsauflösung? Oder wird das von den Annahmestellen nicht gern gesehen, das heißt, wollen die lieber Schrott ab einem gewissen Gewicht haben?

Du bist da auch als Kleinlieferant gerne gesehen, die wissen ja auch dass bei vielen Leuten es hinterher die Masse bringt. Allerdings solltest du nicht jeden Tag mit einer Fahrradklingel kommen, das geht natürlich nicht. Ich würde mal so sagen kleiner Fahrradanhänger voll ist völlig in Ordnung.

Übrigens bekommst du für sortierten Schrott mehr als wenn du alles kunterbunt in deinem Kofferraum hast. Ein bisschen ist der Preis manchmal auch Verhandlungssache und gute Kunden bekommen auch bessere Preise. Jedenfalls halten das einige Schrotthändler in meiner Gegend so.