Wenn man sich selbst grottenhässlich findet...
Ich kann Dich ziemlich gut verstehen, muss ich zugeben. Ich hatte dasselbe Problem früher auch. Das fing alles in der 5. Klasse im Biologieunterricht bei mir an, als wir Ernährung behandelten. Da meinte meine damalige Lehrerin: "Sandra, Beatrice, Sophia, etc. - ihr hattet eben Glück, ihr seid schön dünn." Dann guckte sie mich an und meinte: "Na und Du bist eben etwas rundlicher, ist ja auch nicht schlimm." Für mich brach eine Welt zusammen, ich hab das überhaupt nicht verstehen können. Habe mich nämlich vorher nie zu dick gefühlt und war es auch nicht - in der Sicht, die ich heute darauf habe. Ich fiel sozusagen aus allen Wolken und fing von Stund an, mich mit den anderen zu vergleichen.
Und plötzlich sah ich, wie fett ich war, mein Gesicht war fett, mein Bauch stand unter dem Nabel hervor (anders als bei den anderen), mein Hintern war fett, meine Beine waren fett und mein Gesicht war einfach nur hässlich. Meine Augen standen zu nahe beieinander, meine Wangen waren die eines Hamsters, meine Augenbrauen waren zu buschig, usw. Ich bin vom vielen Vergleichen total wahnsinnig geworden. Bin jeden Tag an den Spiegel getreten und habe nach allen Makeln gesucht, die ich finden konnte. Und ich habe nur noch geheult, bin sozusagen nach der Schule Heim um zu heulen und es hörte Monate, Jahre lang nicht auf, bis ich total am Boden war.
Und dann habe ich vieles geändert in meinem Leben. Zuerst habe ich diese grässliche Schule gewechselt, an der man mich zu dick und zu hässlich fand, an der ich nichts weiter als ein blasser, hässlicher Geist war. Und ab da ging alles aufwärts, klar, waren auch noch paar andere Faktoren dabei, aber dieser Umfeldwechsel war für mich sehr wichtig gewesen. Vielleicht brauchst Du das auch mal? Ich glaube nämlich nicht, dass Du hässlich bist, Du hast nur schon diesen Zwang drinnen, immer nach allem zu suchen, was andere haben und was Du nicht hast. Andersherum hast Du gar keinen Blick mehr dafür.
Man kann nicht alles haben, das ist klar. Aber bedenke mal, dass es absolut keinen gibt, der perfekt ist. Jeder hat seine Makel, nur wissen manche das noch besser zu vertuschen, als man selbst vielleicht momentan. Aber das kann man ja ändern. Solche Tricks kann man sich aber gut zum Beispiel vom Frisör/Kosmetiker oder von einer guten Verkäuferin im Kleidungsgeschäft verraten lassen. Oder man probiert selbst ein bisschen und durchblättert mal paar Frauenzeitschriften. Heutzutage pusht doch zum Beispiel fast jede Frau ihre Brust mit entsprechendem BH auf. Lieber ein bisschen zu wenig, als zu viel sage ich mir da immer. Dazumogeln kann man immer, aber etwas wegnehmen geht nicht, außerdem hängen große Brüste auch viel schneller als kleine und sie bereiten Rückenprobleme. Und ein Mann sieht zwischen echter, großer Brust und Push-up BH keinen Unterschied, auch nicht wenn er gerade dabei ist, Dich auszupacken. Überschätz die Männer mal nicht.
Die Augenbrauen kann man zupfen, genau wie kleine Härchen auf der Oberlippe, von einem üppigen Hintern oder breiten Oberschenkeln kann man durch Gürtel am Bauch (derzeit ganz modern) oder durch andere Accessoires ablenken, meine dicken Waden verstecke ich immer erfolgreich unter leichten Schlaghosen und im Sommer, wenn ich ein Kleid tragen will, strecke ich sie, indem ich höhere Schuhe trage. So ein feiner Riemen, der den Fuß nach oben geht, streckt auch nochmal ordentlich. Hautunreinheiten kann man super überdecken, zu kleine Augen kann man mit Hilfe von Kajal größer wirken lassen, etc. Es gibt lauter solche Sachen.
Und weißt Du, es kommt auch gar nicht auf das Perfektsein an. Es kommt auf das an, was man daraus macht und vor allem wie man damit umgeht. Nur oberflächliche Männer stehen auf kleine Hintern und riesen Oberweite. Und solche brauchen wir nicht. Ordentliche Männer können alles schön finden und haben auch nichts gegen einen üppigeren Hintern. Du weißt doch, wie erfolgreich Jennifer Lopez mit ihrem Hinterteil ist und der ist nun wirklich nicht der Kleinste! Ich würde sagen, dass Du einfach mal Deine Bude verlässt, Dir ne Freundin schnappst und dann zieht Ihr mal durch die Läden und lasst Euch gegebenenfalls von den Verkäufern beraten, dazu sind die ja da. Das muss Euch auch nicht peinlich sein.
Ich würde sagen, ohne dir zu nahe treten zu wollen, dass es sich bei dir anhört, als hättest du eine psychische Erkrankung. Es gibt einen genauen Ausdruck für diese Erkrankung, wenn man sich zu sehr mit seinem Aussehen beschäftigt und sich für zu häßlich hält, leider ist mir dieser entfallen.
Im Grunde genommen findet sich ja fast jeder würde ich behaupten bezüglich irgendeines Körperteils als häßlich oder zumindest vebesserungsbedüftig. Beschäftigt man sich aber länger als eine Stunde am Tag - auch in Gedanken - mit dem eigenen Aussehen, und so hört sich dein Post an, dann hat man diese Erkrankung.
Ich würde mir an deiner Stelle lieber Hilfe holen, es gibt sicherlich Selbsthilfegruppen oder zumindest die Möglichkeit einer Therapie. Natürlich musst du hierfür dich erst mal "outen", sprich du musst mit anderen Menschen darüber reden. Ich glaube aber durchaus, dass man diese Komplexe mittels psychologischer Betreuung und Gesprächen mit anderen Betroffenen in den Griff kriegen kann. Schließlich gibt es nun mal wichtigere Dinge im Leben als das Aussehen, und wenn ständig alle Gedanken darum kreisen und man sich unwohl fühlt, wird man nie glücklich.
Ich würde dir daher raten, dich zu erkundigen, das wird sicher eine Portion Mut und auch Recherche erfordern, aber ich bin mir genauso sicher, dass es sich lohnen wird, diesbezüglich den ersten Schritt zu gehen.
Auch kann man natürlich, abgesehen von den obigen Schritten, die ich für wichtig halte, sich vor den Spiegel stellen und etwas Schönes an sich finden, jeder sollte da fündig werden, denn irgendwo hat auch jeder etwas, was er an sich mag, und sei es noch so ein banales Körperteil. Dann kann man sich sagen, dass man das schön findet bzw. sich selbst schön findet, und das sollte man laut sagen. Nur bezweifle ich halt, dass das in einem großen Umfang hilft, wenn die Minderwertigkeitskomplexe im Bezug auf das Aussehen sehr ausgeprägt sind - aber eine Möglichkeit ist es zumindest, wenn man sich gerade besonders mies fühlt.
Menschen die sich hässlich finden haben meist wenig oder gar kein Selbstbewusstsein. Damit du lernst dich selbst zu akzeptieren,solltest du dein Selbstbewusstsein trainieren. Jeder Mensch sieht nunmal so aus wie er von Gott "geschaffen wurde" und du solltest dich so akzeptieren wie du von anderen akzeptiert werden willst.
Tipps um dein Selbstwetgefühl zu steigern: Mit jemandem externen über deine Probleme reden oder bestimmte Sportarten wie z.B Judo, Karate (Selbstverteidigung) betreiben. Beginne den Tag am besten immer mit positiven Gedanken,denn positive Gedanken bringen ein positives Gefühl.
Ein weiteres Danke an alle, die bisher einen oder mehrere Beiträge zu diesem Thema hier geleistet haben.
Es ist wahr, dass das Problem in der Intensität, in der es bei mir auftritt, durchaus bereits eine psychische Krankheit sein könnte. Darüber habe ich bereits Recherchen angestellt, wobei ich etwas über die Krankheit "Dysmorphophobie" gefunden habe. Ich ziehe in Betracht, eventuell einmal mit einem Therapeuten darüber zu sprechen, ob ich zu den Betroffenen zählen könnte.
Manches von dem, was bei dieser Krankheit als typische Symptomatik aufgeführt wird, widerspricht jedoch dem, wie es sich bei mir speziell tatsächlich verhält. Zum Beispiel soll es typisch sein, dass sich Betroffene sehr überschminken und auftakeln, um von ihrer vermeintlichen Hässlichkeit abzulenken. Das ist bei mir nicht der Fall.
Wie dem auch sei ich werde, so baldig wie möglich, Sport anfangen, da ich mir gut vorstellen kann, dass es zum Überwinden meiner Selbstwertdefizite von großem Nutzen sein könnte. Es gibt übrigens auch manchmal Tage, wenn es auch eine Rarität ist, an denen ich mir selbst im Spiegel zulächeln kann. Die Hauptursache für meine Unzufriedenheit könnte darin liegen, dass ich noch keinen Freund hatte.
Zum Arzt sollte ich trotzdem gehen, da Selbstanalysen bekanntlich problematisch sein können. Trotz allem kann ich nur allen raten, sich selbst zu lieben, zu respektieren und zu schätzen, egal, was andere für eine Meinung haben. Das kommt ausgerechnet von mir, jedoch meine ich es wirklich so, wie es hier steht.
Wenigstens bist du selbst schon zu dem richtigen Schluss gekommen, dass man körperlich und medizinisch gesehen nicht viel tun kann, wenn man sich hässlich findet, sondern einfach seine Meinung darüber ändern muss. Du sagst, du vergleichst dich immer mit hübscheren Menschen, aber überleg doch mal. Im Fernsehen sieht man meiner Meinung nach so viele hässliche Menschen, nicht nur Männer, sondern auch Frauen. Aber das ist egal und einem fällt das in dem Moment auch gar nicht auf, denn diese Menschen haben Charakter. Genau betrachtet sind sogar hübsche Menschen hässlich, wenn sie einen auf Trauerkloß machen und über ihr Aussehen klagen.
Menschen hingegen, die aus sich herausgehen, die einfach ihren eigenen Standpunkt, ihren eigenen Stil und ihre eigene Einstellung haben, bei denen ist das Aussehen so gut wie egal, denn das ist es nicht, worauf man achtet, wenn man sie sieht, man achtet erst auf das, was sie tun und sagen und irgendwann fällt einem dann vielleicht auf, dass der Mensch nicht besonders hübsch ist, aber das ist einem dann eigentlich egal, denn er hat bessere Eigenschaften, als so manch eingebildete, Modetussi.
Wenn man sich das verdeutlicht, dann kann man vielleicht irgendwann aufhören, sich selbst hässlich zu finden, denn du weißt, dass dich die anderen Menschen nur deshalb hässlich finden, weil du selbst es tust. Sachen wie Schminken geben dir nichts, dahinter versteckst du dich nur und das führt zu nichts und abnehmen musst du auch nicht, wenn du einfach die bist, die du nun mal bist und auch dazu stehst, dir sagst, dass du zufrieden mit deinem Aussehen bist. Andere können dich nicht lieben, solange du es selbst nicht tust.
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