Frau ohne Angstgefühle

Nach der Frau ohne Schmerzen haben Forscher nun endlich auch eine Frau ohne Angstgefühle gefunden. Das muss so selten sein dass US-Forscher fast fünfzig Jahre nach dieser Testperson suchen mussten um ihre Erkenntnisse aus Tierexperimenten auch auf den Menschen übertragen und beweisen zu können. Ihre Erkenntnisse besagen dass im menschlichen Gehirn der Mandelkern, auch Amygdala genannt, eine entscheidende Rolle spielt um überhaupt so etwas wie Angst überhaupt zu fühlen.

Der Studienleiter meinte dass die Angst für das Überleben unheimlich wichtig ist weil sie hilft die täglich lauernden Gefahren zu vermeiden. Für ihn grenzt es an ein Wunder dass die Vierzigjährige Frau überhaupt noch am Leben ist. Ich habe zwar keine Vorstellung wie man überhaupt jemanden finden kann der sich durch nichts beeindrucken lässt, auf jeden Fall muss es wirklich sehr schwierig sein so etwas durch Tests herauszufinden.

Das hört sich interessant an. Was für eine Studie war das bzw. weißt du mehr darüber?
Mich würde auch sehr interessieren, wie man getestet hat, dass diese Frau keine Angstgefühle kennt. Irgendwie kann ich mir das nur ganz schwer vorstellen. Man kann doch so tun, als ob man keine Angst hätte, hat insgeheim aber doch Angst. Deshalb würde mich die Testweise mal interessieren.

Ich kann dir leider keine weiteren Informationen liefern, vielleicht weiß ja hier einer mehr davon.

Ich kann mir diese Tests nur so vorstellen dass vielleicht die Gehirnströme gemessen wurden während verschiedene Gefahrensituationen visuell gezeigt wurden oder ähnlich wie bei einem Lügendetektor Fragen gestellt wurden. Ich stelle mir das aber ganz witzig vor sich dafür Fragen auszudenken oder Schockmomente zu erfinden, angefangen vom lauten Knall bis zur kleinen Maus oder Spinne.

Würde mich interessieren, ob es sich dabei auch um einen Gendefekt handelt, wie das bei den Menschen, die keine Schmerzen spüren können, der Fall ist. Denn wenn ja, dann wird es doch sicherlich mehr Menschen mit dieser Krankheit geben und vielleicht ist ja sogar dieser Gendefekt in unterschiedlichen Ausprägungen verantwortlich dafür, dass es Menschen gibt die sich waghalsige Sachen trauen, wo andere nur noch den Schwanz einziehen und am liebsten losheulen würden.

Ich fände es außerdem sehr interessant, mal zu erfahren wie sich diese Angstlosigkeit auf Hobbys und Alltag auswirkt, dass muss doch eigentlich ein vollkommen anderer Mensch sein. Ich vermute aber, dass diese Frau sich eben durch ihre Umwelt hat beeinflussen lassen, so dass sie bestimmte Angstgefühle zwar nicht selbst wahrnimmt, aber sehr wohl den Nachteil bestimmter Handlungen erkennt und daher ähnlich reagiert wie der Rest, so dass diese Krankheit unentdeckt geblieben und sie sich dessen nicht bewusst ist.

Kein Gen-Defekt, sondern eine Erkrankung zerstörte die Amygdala der 44-jährigen Frau, die keine Angstgefühle mehr kennt. Sie verlor dadurch die Angstgefühle, aber andere Empfindungen wie Trauer oder Freude wurden nicht beeinträchtigt.

Sie wurde in ein Zoogeschäft geführt, wo es Schlangen und Spinnen gab. Sie hatte keine Angst vor der Berührung der Tiere. Auch anderen Angstsituationen wurde sie ausgesetzt. Angst zeigte sie nicht, obwohl sie vor ihrer Erkrankung Angst gehabt hatte. Die Auswertung wurde festgehalten in einem elektrischen Tagebuch.

Von den abgestorbenen Nervenzellen ist nur die Amygdala betroffen. Alle anderen Hirnfunktionen sind nicht verändert. Nun erhoffen sich die Forscher, dass aufgrund der Erkenntnis, dass die Angstgefühle die Amygdala betreffen, Medikamente entwickelt werden können, die auf große Angstgefühle einwirken könnten. Diese würden zum Beispiel Kriegsveteranen betreffen.