Corrida, eine Qual für die Tiere

vom 22.02.2011, 21:42 Uhr

Durch diesen Thread hier bin auf Probleme und Quälerei mit Pferden aufmerksam geworden. Es gibt ja nicht nur wunderschöne Reitpferde, die ihren Besitzern und denen, die sie reiten viel Freude bereiten, es gibt auch immer noch die Arbeitspferde.

Die Pferde, von denen ich berichten möchte, sind diejenigen, die ihr Dasein in den Arenen dieser Welt fristen und für den Stierkampf missbraucht werden. Der ursprüngliche Stierkampf wurde mit einem Reiter und seinem Pferd ausgeführt. Es waren teure, ungeschützte Rassenpferde. Matadore, Picadore und Toreros entfielen. Der Stier wurde mit einer an einem Holzstab befestigten Eisenspitze getötet. Diese Pferde waren und sind auch heute noch ungeschützt und auch heute gibt es noch solche Kämpfe. Pro Stier gab es bis zu vier Pferde. Die Pferde waren sehr erregt, was begreiflich ist. Zu dem Zeitpunkt wurden mehr Pferde durch den Stier getötet als heute. 1869 tötete nur ein Stier sogar 21 Pferde in einer Corrida.

Erst seit 1929 sind die Pferde mit dem peto geschützt, ähnlich einer Matratze, die auch den Bauch der Pferde schützt. Es kommt vor, dass der Stier die Pferde umwirft. Zwei Picadores auf den Pferden wechseln sich ab, den Stier zu schwächen. Mit den Stangen drücken sie gegen die Pferde und diese verlieren das Gleichgewicht.Beine und Füße der Picadores sind mit Eisenstiefeln geschützt. Sie verletzen mit ihren Lanzen die Nackenmuskulatur des Stieres. Er ist nicht mehr in der Lage, seinen Kopf zu heben, was dem Matador die Arbeit erleichtert.

Die Pferde sind meist alt und sie bekommen Drogen. Man verbindet ihnen die Augen und manchmal reißt man sie ihnen laut Zeugen auch heraus. Man stopft Watte in ihre Ohren oder nasses Zeitungspapier, damit sie sich führen lassen. Nun können sie weder die Stierlaute noch den Lärm, den die Zuschauer machen, vernehmen. Oft passiert es, dass sie von den Stieren aufgespießt werden. Die Stimmbänder werden ihnen durchgeschnitten, damit sie nicht schreien vor Angst.. Tranquilizer-Spritzen bekommen sie hinter die Ohren gesetzt. Trotz des peto-Schutzes tragen sie tiefe Wunden davon.

Überall auf der Welt werden jedes Jahr etwa 200 Pferde getötet in der Arena. Solange Touristen bereit sind, für dieses Gemetzel Geld auszugeben um es zu sehen, ändert sich für die Tiere nichts.

Wie kann ein Mensch solches Elend der Tiere ertragen? Würdet ihr mit dem Wissen von heute während eures Urlaubes einer Corrida beiwohnen? Es müssen total abgestumpfte, ignorante Menschen sein, die Tiere so behandeln. Auch wenn es in diesen Ländern wie Spanien, Frankreich, Portugal, Mexiko u.a. Tradition ist, sollte sie doch abgeschafft werden, wie es teils schon geschehen ist. Habt ihr Verständnis dafür, dass die Tiere Höllenqualen erleiden, weil es die Tradition so will? Natürlich erleiden Tiere auf der ganzen Welt Qual und Pein, wenn sie gemästet werden, zusammengepfercht in Ställen und Transportern, qualvoll getötet, gefoltert und ihnen bei lebendigem Leib das Fell abgezogen wird. Aber irgendwo muss man doch anfangen, etwas beitragen zu einer Änderung. Und das könnten Touristen versuchen, meint ihr nicht auch?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Meinst du wirklich, das es soviel weniger werden würde, wenn die Touristen bei solchen Veranstaltungen wegblieben? Es sind die Traditionen von einigen Ländern und die würden dort auch weiterhin durchgeführt, wenn kaum mehr Touristen sich das anschauen würden.

Nur das eben der Rahmen dann kleiner werden würde. Aber insgesamt würde es nicht wirklich vielen Tieren helfen. Dazu sind einfach die Mentalitäten in diesen Ländern ganz andere wie bei uns. Da werden Traditionen, wie blutig sie auch sein mögen fortgeführt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Da hast du Recht, Punktedieb. Aber sicherlich würden sich die Verantwortlichen Gedanken machen, warum diese "Attraktion" nicht mehr von Touristen besucht würde und vor allem würden sie auch weniger Geld einnehmen. Die Einheimischen werden sich diese Vorstellungen wohl kaum entgehen lassen, das stimmt.

Bereits Ende des 18. bis zu Beginn des 19. Jahrhundert wurde der Stierkampf vom damaligen König in Spanien verboten. Pro Jahr finden etwa 70.000 Stiere den Tod und noch wesentlich mehr Pferde. In Spanien wurde der Stierkampf mit einem Beethoven-Konzert verglichen. Kannst du dir das vorstellen? Selbst am Königshof gibt es Meinungsverschiedenheiten. Während der König Juan Carlos seine Landsleute ermuntert entgegen der europäischen Meinung den Stierkampf fortzuführen und selbst an zahlreichen Stierkämpfen teilnimmt, liebt die Königin dieses blutrünstige Ritual nicht und bleibt den Corridas fern. Sie wird deswegen getadelt vom Volk.

In ganz Spanien ist die Zahl der Stierkämpfe schon gesunken. In Katalonien wurde im Juli vergangenen Jahres beschlossen, dass ab 2012 dort kein Stierkampf mehr stattfinden wird. Sie wollen den Kampf mit wilden Tieren nicht mehr riskieren und den Tieren - Stier und Pferden - Folter und Schmerz ersparen. Dafür hatten spanische Tierschützer gesorgt. Ich hoffe, dass das Beispiel Schule macht. Es würde mich für die Stiere und die vielen Pferde freuen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Also ich würde mir auf keinen Fall einen Stierkampf ansehen, da ich keine Arten von Tierquälerei unterstütze. Der Stierkampf ist für den Stier eine Höllenqual, das Loch bis kurz vors Herz des Stieres wird vor dem Kampf bereits vorgebohrt, damit der Stierkämpfer sein Schwert besser hineinstecken kann und es nicht so weit durchs Fleisch stechen muss.

Ich halte Stierkämpfe für Tierquälerei und bin deshalb dafür, dass man sie verbietet, allerdings wird das nicht passieren, da es vielen Leuten gefällt, wie ein Stier gequält und getötet wird, und sie dafür ihr Geld bezahlen.

» Max1250 » Beiträge: 827 » Talkpoints: 27,57 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Max1250, das ist mir ganz neu, dass das Loch schon vorgebohrt wird. Das wird ja immer schlimmer. Wer weiß, was sonst noch alles mit den armen Tieren gemacht wird. Ich hatte auch noch gelesen, dass sie vorher noch eine Menge Abführmittel bekommen damit sie noch mehr Probleme kriegen. Was tut man diesen Geschöpfen bloß an.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


So etwas ist das Letzte, daran erkennt man wie elend manche Menschen sind. Viele sind sich wahrscheinlich nicht klar was sie den Tieren damit antun, denn sie kennen es von klein auf und somit ist es für sie etwas ganz normales. Das ist jedoch nicht richtig, nur deswegen die Augen zu verschließen.

Viele Menschen verdienen auch ihr täglich Brot durch diese Aktivität, denn es ist ja immer noch ein Touristenmagnet. Doch all das ist das ganze Leid der Tiere ist das Geld nicht Wert. Alleine, dass die Stiere aufgespießt werden sowie die Pferden von den Stieren finde ich schon unerträglich.

Aber das die Pferde vorher noch 'beeinflusst' werden indem ihnen die Augen verbunden werden sowie das Gehör genommen wird ist noch eine Stufe höher. Dort verkrüppeln die Menschen die Tiere bewusster, als wenn sie diese in die Arena schicken.

Doch wenn der Touristenfluss aufhören würde, würden die Stier kämpfe noch lange nicht aufhören, denn schließlich gehört es zu deren Kultur und die Einheimischen würden sich das weiterhin nicht entgehen lassen. Die einzig richtige Möglichkeit währe ein kompletter Verbot dieser kämpfe, es würde wahrscheinlich noch illegale geben aber die Anzahl dieser Kämpfe würde rapide sinken.

» Arseen » Beiträge: 23 » Talkpoints: 0,08 »


An diesem Beispiel sieht man wieder einmal, wie schlecht und charakterlos die Menschheit in Wirklichkeit ist. Das betrifft zwar nicht alle Menschen, aber es ist schon so, dass es einen riesigen Markt für Tierquälerei aller Art gibt. Die meisten Menschen interessieren sich einfach nicht für das Leben anderer, solange es ihnen und ihrer eigenen Sippe gut geht. Das ist traurige Realität. Für andere Menschen und Tiere haben viele einfach keinen Gedanken übrig, solange sie auch noch kostengünstig von ihnen profitieren können. Beim Stierkampf leiden mehrere Wesen - nicht nur der Stier, sondern eben auch die Pferde. Die einzigen Gewinner dieser Perversion sind die Perversen, die diese Tiere abschlachten beziehungsweise, die sich dieses Gemetzel auch noch anschauen.

Wenn ich lese, dass auch die Pferde gezielt zerstört und zum Krüppel gemacht werden, damit sie sich von den Zweibeinern führen lassen, kriege ich wirklich zu viel. Diese verrohten Menschen, die den Tieren so etwas alles antun, laden sich so viel Schuld auf, dass sie das nie wieder gut machen können. Ich kann auch nicht verstehen, dass so etwas in Europa immer noch erlaubt ist. Es ist ja nichts Neues, dass manche Länder auch hier noch in der Steinzeit leben - ein gutes Beispiel dafür ist neben Spanien auch Frankreich (Stichwort: Foie Gras und Stierkampf). Dennoch verstehe ich nicht, dass sogar die Regierung diese kranken Gebräuche toleriert und den Irren, die sich für diesen Missbrauch ereifern können, noch ein Forum bietet, ihren Fetisch auszuleben.

Dass Touristen sich so etwas anschauen, finde ich ebenfalls schlimm und kann das noch weniger nachvollziehen als bei den Einheimischen. Letztere wachsen ja mit diesem Missbrauch auf und für sie ist es einfach normal, dass man Tiere misshandelt und ihnen aus Spaß weh tut. Das ist einfach ein charakterliches Defizit, das von Generation zu Generation weitergegeben wird. Wenn jemand diesen Background aber nicht mitbringt, kann ich wirklich nicht nachvollziehen, warum sich jemand einen Stierkampf anschaut. Das muss wohl eine kranke Lust am Leiden anderer sein, anders ist so etwas nicht zu erklären. Dennoch denke ich nicht, dass sich die Situation für die Tiere verbessern würde, wenn zumindest die Touristen sich diesen Schwachsinn nicht mehr anschauen würden. Es gibt genug Einheimische, die weiterhin dafür sorgen würden, dass neben der anderweitigen Befriedigung auch die finanzielle Seite stimmt. So bringt es leider auch nichts, wenn Touristen solche Länder oder zumindest diese Kämpfe konsequent meiden würden.

Mit Kultur hat das Ganze übrigens nichts zu tun und man sollte es auch nicht als solche verharmlosen. Kultur hat es in manchen Ländern auch, Frauen zu benachteiligen, zu misshandeln und ihnen die einfachsten Bürgerrechte zu verwehren. Kultur ist in dem Fall, ebenso wie im Fall der Corrida, nur ein anderes Wort für Barbarei.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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