Diskussion Benachteiligung Schule

vom 21.05.2009, 17:47 Uhr

Fühlst Du Dich in der Schule benachteiligt (Oder werden andere Schüler bevorzugt?)

Umfrage endete am 31.05.2009, 17:47
Ja!
2
33%
Nein, warum auch. Alle Lehrer sind durchweg objektiv!
1
17%
Mal Ja, mal Nein. Kommt auf den Lehrer an.
3
50%
 
Abstimmungen insgesamt : 6

In meiner letzten Philosophiestunde haben wir mit unserem Lehrer eine spannende Diskussion zum Thema Benachteiligung von Schülern geführt und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass Schüler durch verschiedene Umstände sehr stark durch die Schule und die Lehrkräfte benachteiligt werden. Wir sind sogar soweit gekommen, dass wir eine interessante These aufstellen konnten. Nämlich die, dass durch Benachteiligungen in der Schule in der Kombination mit einem schlechten sozialen Umfeld es kein Wunder ist, dass manche Schüler den Amoklauf als letzte Chance ergreifen!

Anfangs machten wir uns über die verschiedenen Gründe und Arten der Benachteiligung Gedanken und fanden viele verschiedene Antworten, wovon einige schockierend sind. Aus Erfahrungen von meinen Mitschülern und mir kam erst einmal heraus, dass Lehrer sehr subjektiv bewerten. Sie nutzen oft nicht die Leistung, sondern das Aussehen und die Persönlichkeit des Schülers als Leistungsorientierung und vergeben ihre Noten nach persönlichen Vorlieben. Einerseits ist dies in einem geringen Maß sicher verständlich, denn jeder Mensch hat seine Vorlieben und es gibt einfach Menschen, mit denen man nicht auf einen grünen Zweig kommen kann, aber insbesondere bei Lehrpersonal sollte man von einer gewissen Objektivität ausgehen. Schließlich wurden diese ausreichend geschult und sollten auch genug Persönlichkeit entwickelt haben, um die subjektive Einschätzung nicht in den Vordergrund kommen zu lassen.

Dennoch aber gibt es eine Vielzahl an Lehrern, die gewisse Schüler einfach nicht mögen und diese bekommen dann eine schlechtere Note. Bestes Beispiel ist eine Schülerin aus meiner Klasse. Bevor sie den Lehrer im Unterricht hatte, hatte sie vorher zwei Jahre eine andere Lehrkraft. Bei dieser stand die Schülerin durchweg gut, was jedoch verwunderlich war ist, dass sie bei dem neuen Lehrer nur noch ausreichende Leistungen gebracht hatte und nachdem sie diesen nicht mehr hatte, schrieb sie wieder gute Zensuren. Da kann es schon sehr nahe liegen, dass der Lehrer seinen Senf dazu gegeben hat.

Die Diskussion brachte uns aber auch zu dem Ergebnis, dass Lehrer keine Notizen über die aktive Mitarbeit machen und nach ihrem Gefühl entscheiden, wer welche Zensur bekommt. Als gutes Beispiel kann man dafür unseren Sportlehrer nehmen. Generell macht dieser sich nämlich keine Notizen und darüber hinaus kann er noch nicht einmal die Namen der Schüler, obwohl wir ihn mittlerweile seit drei Jahren in Sport haben. Wer im Sportverein ist und dem Lehrer dies kurz vor der Zeugnisvergabe sagt, bekommt bei diesem Lehrer in der Regel eine sehr gute Zensur, was irgendwie merkwürdig erscheint ist dabei, dass alle anderen nur befriedigende Zensuren bekommen. Die Krönung der ganzen Geschichten ist dann auch noch, dass dieser Lehrer nicht entschuldigte Schüler nicht aufschreibt und sich für die Schüler teilweise auch noch Ausreden ausdenkt. Man kann es ihm sicherlich nicht bewusst unterstellen, aber wenn ein absoluter Nichtsportler auf einmal ein Kreisauswahlspiel hat, oder dessen Großmutter Hodenkrebs hat, dann kann man auch dies sehr nahe an eine Benachteiligung, herausgehend aus einer Bevorzugung mancher Schüler, legen.

Zusätzlich dazu haben wir auch noch die Lehrer im Unterricht selbst analysiert. Wie merkwürdig es doch scheint, dass ein männlicher Lehrer zu 80 % Jungen drannimmt, obwohl sich mindestens genauso viele Mädchen wie Jungen. Es ist verwunderlich, dass der Sportlehrer bei einem Lauf auf Zeit bei jemand die Zeit absichtlich zu spät stoppt, oder das manche Schüler sich im Unterricht wie Tiere benehmen können. Ist es nicht unfair, dass ein Schüler den unterricht andauernd stören und den Lehrer beleidigen darf, ohne Konsequenzen zu bekommen, währenddessen ein anderer Schüler bei dem kleinsten laut den Klassenraum verlassen muss? Ist es nicht eine Benachteiligung, wenn einem Schüler keine gute Note gibt, weil man damit argumentiert, dass der Rest der Klasse mit der guten Zensur nicht einverstanden ist?

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» You » Beiträge: 548 » Talkpoints: -0,53 » Auszeichnung für 500 Beiträge



dass durch Benachteiligungen in der Schule in der Kombination mit einem schlechten sozialen Umfeld es kein Wunder ist, dass manche Schüler den Amoklauf als letzte Chance ergreifen!

Entschuldigung, was soll das denn für eine Logik sein. Also nach euer Meinung nach sind manche Schüler mit Problemen in der Schule, einem schlechten sozialen Umfeld gleich potenzielle Amokläufer. So was regt mich auf. Wenn es wirklich so seien würde wäre dann nicht fast jeden Tag bald ein Amoklauf geben. Und hättet ihr mal die Berichte über die letzten Amokläufe richtig verfolgt, hättet ihr mit bekommen, das die Amokläufer meistens aus einen ganz normalen Umfeld kommen. Und es gibt viele Schüler die richtig Probleme in der Schule haben und nie auf die Idee kommen würden einen Amoklauf zu machen.

Stell dir mal vor mein Mann war noch in der alten DDR auf ein Internat. Und dort hatte er es richtig schwer, wenn die Schüler da mal nicht gehört haben gab es auch schon mal eine Ohrfeige. Und zu Hause bei sich sah es auch nicht viel besser aus. Trotzdem kam er nie auf so eine absurde Idee. Für ihn war es eher eine Herausforderung etwas aus seinen Leben zu machen. Ich kann es nur bestätigen er hat es geschafft.

Deswegen würde ich mir diese Aussage, die ihr da getroffen habt noch mal überlegen. Denn die meisten ertragen ihre Problem und versuchen das beste aus ihren Leben zu machen.

» ys1980 » Beiträge: 356 » Talkpoints: 5,69 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Sicherlich gab es das auch schon zu meiner Zeit. Und da wurde oftmals bei den Schülern ein Auge zugedrückt, wo man die Eltern doch ab und an mal brauchte. Heisst, man bekam auf dem Zeugnis eben auch die bessere Note, wenn man im Schnitt bei Komma 5 lag. Und genauso haben zu meiner Zeit auch die Lehrer schon Schüler hinten runter fallen lassen, die absolut kein Interesse am Unterricht gezeigt haben.

Ich selbst bin heute in der Erwachsenenbildung und habe oft Kurse wo die Teilnehmer maximal mitte 20 sind. Und mal ehrlich. Warum soll ich meine Energie an eine junge Frau verschwenden, die offensichtliches Desinteresse am Unterricht zeigt, wenn ich den anderen dafür mehr beibringen kann und die auch echten Spass daran haben was zu lernen?

Bewertet werden Tests bei mir streng nach Punkten und nicht nach Sympathie. Aber es war mir doch ein innerlicher Vorbeimarsch, das ich am Ende genau dieses desinteresse was mir über Wochen gezeigt wurde mit einer glatten 6 bewerten zu können.

Das aber aus Benachteiligung, welcher Form auch immer, potentielle Amokläufer werden und das dies noch im Zusammenhang mit dem sozialen Umfeld zu sehen ist doch absoluter Nonsens. Denn die beiden Amokläufer, die wir bisher hatten, waren doch aus Familien wo das Umfeld recht stimmig war. Ihnen wurde keine Gewalt durch die Eltern vorgelebt und trotzdem haben sie den Weg der Gewalt gelebt.

Philosophie und ihre Thesen schön und gut. Aber man sollte doch nicht so einen Wahnwitz seinen Schülern beibringen, der wirklich jeglicher Grundlage entbehrt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Lehrer sind auch nur Menschen und von Menschen kann man nun mal keine wirkliche Objektivität erwarten. Jeder Lehrer hat so seine Lieblinge in der Klasse und andere Schüler, die er weniger mag. Dafür habe ich vollstes Verständnis. Allerdings sollten Lehrer eben ihre Zu- und Abneigungen gut verstecken können und weder durch unfaire Behandlung oder in der Notenvergabe zeigen.

Bei uns gab damals auf der Schule gab es auch den ein oder anderen wirklich unfairen Lehrer. Aber im Großen und Ganzen kann ich sagen, dass zumindest meine Lehrer ihr Bestes gegeben haben und wenn bestimmte Schüler ein wenig benachteiligt wurden, gab es dafür meist auch einen Grund (siehe Beitrag von Punktedieb: wer nicht mitmacht, wird auch nicht mitgezogen). Natürlich könnte man sagen, dass Lehrer gerade die Schwachen fördern und die Unwilligen motivieren sollen. Aber das Lehrerkollegium ist wie eine andere Firma auch: nur die wenigsten machen mehr als sie müssen.

Dass eine unfaire Behandlung Amokläufer zur Folge hat, glaube ich nicht. Wie schon erwähnt, müsste es sonst wesentlich mehr Amokläufe geben. Ich denke, bei solchen Taten spielt das gesamte Umfeld eine Rolle und man kann für sowas nicht nur den bösen Lehrern die Schuld in die Schuhe schieben.

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» Studia » Beiträge: 1182 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Benachteiligung in der Schule wird immer ein Thema sein, man kommt nie darum herum und ich denke, dass jeder Schüler früher oder später in seiner Schullaufbahn schon mal damit zu kämpfen hatte. Die Gründe sind unterschiedlich, mir persönlich sind auf meiner Schule mehrere Formen der Benachteiligung aufgefallen. Zum einen gibt es da beispielsweise die Lehrer, die einfach einen gewissen Geschmack haben und sich dann danach die Schüler aussuchen, die sie gut benoten. Faktoren sind in der Form ganz klar das Aussehen und möglicherweise dann auch noch gute Kleidung und so weiter. Das passiert bei weiblichen Lehrern genauso oft, wie auch bei männlichen. Man merkt es dann besonders daran, dass die Lehrer sich häufiger mal mit den ''auserwählten'' Schülern unterhalten, auch außerhalb des Unterrichts. Sie nehmen sie häufiger dran, verbessern Fehler geduldig und langsam und sind auch so weitaus toleranter und verständnisvoller.

Andere Lehrer hinwieder stehen besonders auf Schüler mit bestimmten Eigenschaften und verachten speziell welche, die andere Eigenschaften haben. So hatte ich schon Lehrer, die einfach die Schüler mochten, die gerne und ständig dummes zeug Gelabbert haben und jedes Mal losgeplappert haben, wenn ihnen was eingefallen ist. Es kam rein gar nichts bei rum und es wurde lediglich stundenlang gelabbert, aber die Schüler bekamen besonders in den mündlichen Fächern gute Noten. Quantität vor Qualität, von der man nämlich rein gar nichts hatte. Diese Lehrer haben dann stille aber kluge Schüler oftmals völlig verachtet und mir ist auch häufiger aufgefallen, dass dieser Typ von Lehrer ausländische Schüler weniger gut leiden kann. Ich will das natürlich nicht verallgemeinern, aber in etwa diese Art von Lehrer sind mir während meiner Schullaufbahn des häufigeren schon begegnet.

Der letzte Typ war dann nach meinen Beobachtungen der Lehrer, der nur die Schüler leiden konnte, die in dem Fach super gut waren. Das sehe ich bei einem Sportlehrer immer sehr gut, der die guten Sportler immer mit großem Vorzug behandelt. Auch in Chemie hatte ich das schon einmal, wobei ich in dem Fall selber die bevorzugte war, was mich dann natürlich auch nicht großartig gestört hat, allerdings habe ich das auch schon ab und an mal ausgenutzt, um die Lehrerin auf andere Schüler und deren Leistungen hinzuweisen.

Bevorzugungen wird es immer geben und die benachteiligen Schüler haben eigentlich keine anderen Chance, als zu versuchen aus allem noch das beste herauszuschlagen und die Lehrer soweit wie möglich darauf aufmerksam zu machen. Sollte es ganz extrem sein, kann man sich natürlich auch an die Schulleitung wenden und sich beschweren, wobei man hierbei nicht alleine sein sollte, sondern die Beschwerde als Klasse sein sollte und natürlich wäre es auch fair, dem ''Lieblingsschüler'' vorher Bescheid zu geben. Unfähige Lehrer machen aber neben Bevorzugung und Benachteiligung noch ganz andere Sachen, so gibt es in unserer Schule beispielsweise einen Lehrer, der ganzen Klassen eine einzige Note gibt: 1. Wie er damit durchkommt, wissen wir nicht, Tatsache ist aber, dass er das tut und das wird natürlich auch ausgenutzt.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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