Hühnerhaltung - Auf Wiese ohne Bäume möglich?

Wir haben neben unserem Grundstück eine Wiese angrenzen. Die Vorbesitzer unseres Hauses hatten diese Wiese gepachtet. Nun haben wir schon überlegt, ob wir nicht auch versuchen sollen, diese Wiese zu pachten. Wir würden dort dann ganz gerne ein paar Hühner und vielleicht auch Enten halten.

Im Garten haben wir einen Schuppen, den wir gut als Hühnerstall umbauen könnten. Da er direkt an der Wiese grenzt, würde sich das dann schon anbieten. Nun ist es jedoch so, dass es sich um eine einfach Wiese handelt. Dort wachsen weder Bäume noch Sträucher. Auf der Wiese steht ein alter Stall, der früher wohl als Taubenschlag diente. Ich frage mich nun, ob die Hühner nicht Bäume und Sträucher brauchen. Es gibt zum einen ja Schatten, wenn es im Sommer heiß ist und bietet ja auch Schutz vor natürlichen Feinden der Hühner. Brauchen Hühner unbedingt Sträucher und Bäume? Hält hier vielleicht jemand Hühner auf so einer Wiese?

Also unser Hühnerauslauf hat auch keinen natürlichen Schatten. Wir haben aber den ganzen Tag über Schatten durch die Stallwände die den Auslauf an 2 Seiten umschließen.

Wenn die Wiese groß genug ist und die Tierhaltung längerfristig sein soll würde ich wahrscheinlich ein paar Büsche pflanzen. Die wachsen erstaunlich schnell.

Hühner brauchen nicht unbedingt Bäume. Sie sind mit ausreichend Auslauf auf einer Wiese zufrieden. Wenn der Schuppen, den du ja als Hühnerstall umbauen willst, auf der Wiese steht, spendet dieser ja auch Schatten. Soweit ich weiß halten auch große Biobetriebe Ihre Hühner ohne Bäume auf der Wiese.

Ich würde schon schauen, dass der Auslauf der Hühner auch von oben gesichert ist, wenn die Hühner keine Versteckmöglichkeit haben. Bei uns in der Bekanntschaft ist es passiert, dass Raubvögel die Hühner gerissen haben. Man muss auch sehen, dass das Grundstück so gesichert ist, dass Fuchs und Marder sich nicht unter den Zaun graben können. Schattensprendende Bäume brauchen sie nicht unbedingt, wenn auch so noch Schatten da ist.

Aber vielleicht pflanzt ihr ja ein paar Bäume und Sträucher die schnell wachsen und so haben die Hühner dann einen natürlichen Schutz zusätzlich. Fragt doch einfach mal in der Baumschule nach, wie groß man Bäume pflanzen kann und wie schnell sie wachsen, so dass sie auch natürliche Schattenspender im Auslauf haben.

Sicher ist die Hühnerhaltung auf einer solchen Wiese möglich, artgerecht ist sie aber nicht. Hühner leben naturgemäß in Wald- oder zumindest Strauchgebiet. Dort fühlen sie sich einfach sicherer vor Fressfeinden und sie lieben es, heiße Nachmittage unter oder auch gerne in Sträuchern zu dösen oder staubzubaden. Wenn die Möglichkeit besteht, pflanze doch ein paar Johannisbeerbüsche und eventuell in eine Ecke Brombeeren. Holunder finden Hühner auch ganz toll.

Hühner mit Rückzugsmöglichkeiten halten sich eher selten im freien Gelände auf, dind ruhiger und ausgeglichener und such bei Gefahr durch Raubvögel dort Schutz. Auf einer freien Fläche ist der Stressfaktor höher, da die Umgebung viel genauer beobachtet werden muss und der Weg zur Deckung dann eher weit ist. Ein Huhn versteht nicht, wenn das Gehege überbetzt ist, der Stress bleibt trotzdem. Ich habe seit vielen Jahren viele Hühner und am Liebsten sitzen die jetzt im Winter in Kirschlorbeerbüschen und unter Thujas. Im Sommer bleiben sie gerne im Schatten unter den Obst- und Nussbäumen, schlafen dort oder baden.

Außerdem können langweilige, schlecht strukturierte Ausläufe langfristig zu anderen Problemen wie Federpicken, Eierfressen etc. führen. KÖNNEN, wohlgemerkt, nicht MÜSSEN. Darum sehen Hennen in Massenhaltung oft so gerupft oder struppig aus im Vergleich zu Bauernhofhühnern