Fußballtickets unverschämt überteuert

Hallo!
Ich bin selbst leidenschaftlicher Fußballspieler in einem kleinen Amateurverein. Außerdem interessiere ich mich sehr stark für Fußball im Fernsehen. Hauptsächlich verfolge ich die Bundesliga, aber auch internationale Spiele schaue ich mir sehr gerne an. Live vor Ort im Stadion zu sein, ist immer ein tolles Gefühl, denn man bekommt die super Stimmung im Stadion mit. Außerdem sieht man das Spiel aus einer Perspektive, in der man vor allem Laufwege, die das Fernsehen nicht aufzeigt, wahrnehmen kann.

Vor allem Champions Leaguepartien mit deutscher Beteiligung sind für mich ein absoluter Augenschmaus. Als Bayern-Fan habe ich auch das Glück, dass meine Mannschaft international fast jährlich in der Königsklasse vertreten ist. Bei einem Spiel der Königsklasse war ich leider noch nicht live im Stadion dabei. Die Karten sind auch unverschämt teuer, so dass ich sie mir auch einfach nicht leisten könnte, beziehungsweise mir das Geld dafür zu schade ist. Beispielweise kostet eine Karte im Champions League Finale 208 Euro. Das Problem hierbei ist, dass man jetzt auch noch gar nicht sicher weiß, ob seine Lieblingsmannschaft überhaupt an dem Finale teilnehmen wird, oder doch vorher schon ausscheidet.

Überlegt mal ihr wollt mit eurer vierköpfigen Familie zu diesem Spiel fahren. Dann müsst ihr allein für die Tickets über 800 Euro zahlen, wobei die Anreise noch nicht inbegriffen ist. Hinzu kommt sicherlich noch eine Stadionwurst für jeden und ein Getränk. Zusammen mit der Anreise seid ihr dann knapp 1000 Euro los. Ich finde das der absolute Wahnsinn! Findet ihr solche Preise gerechtfertigt oder würdet ihr, genauso wie ich, nicht so viel Geld für einen Stadionbesuch ausgeben? Wer gibt so viel Geld für ein Fußballspiel aus?

Ich finde diese hohen Preise auch nicht im geringsten gerechtfertigt. Aber die Vereine müssen ja irgendwie Ihre teuren Spieler finanzieren. Ich finde auch, dass man als professioneller Fußballspieler nicht so viel Geld verdienen dürfte. Genausowenig dürfte man mit den Spielern nicht so handeln, wie mit einer Ware. Bedenkt man wieviel Geld so ein Verein an einen anderen für Ablösesummen für die Spieler zahlt ist es kein Wunder, dass die Tickets so viel Geld kosten. Das ganze aber an den Fan abzugeben finde ich noch viel unverschämter.

Irgendwie müssen ja die 14,2 Millionen Euro Prämie, welche an die beiden Clubs im Champions League Finale ausbezahlt werden, ja auch finanziert werden. Der Verlierer erhält davon 5,2 Millionen Euro, während sich der Gewinner auf stolze 9 Millionen freuen darf. Auf dem Weg bis zum Sieg des Wettbewerbs kann ein Club theoretisch über 30 Millionen Euro an Preisgeldern einsacken, dafür müsste er dann aber auch alle Spiele gewinnen. Alle teilnehmenden Clubs (in der Gruppenphase) erhalten ein Minimum von 7,1 Millionen Euro an Prämien, gezahlt durch die UEFA, deren gesamte Einnahmen am Wettbewerb bei über einer halben Milliarde Euro liegen.

Ich habe diese riesengroßen Summen deswegen so explizit am Beginn meines Beitrages erwähnt, weil ich zu verstehen geben möchte, dass es sich bei der UEFA Champions League um Europas größten sportlichen Wettbewerb handelt.

Was die Preise für das Champions League Finale am 28. Mai 2011 im Wembley Stadion betrifft, so sind die 208 Euro nur die halbe Wahrheit. Zwar ist es absolut korrekt, dass die Preise unempört hoch sind, aber ganz so schlimm ist es dann auch wieder nicht. Tatsache ist nunmal, dass die kleinste Karte bei 150 Britischen Pfund beginnt und dazu noch 26 Pfund Bearbeitungsgebühren kommen. Das sind aber nur die Preise für die neutralen Sitzplätze, denn die Fans der beiden Finalteams müssen deutlich weniger bezahlen. So wird für sie die günstigste Karte nur 80 Pfund kosten - und selbst wenn man dazu noch die obligatorische Bearbeitungsgebühr rechnet, kostet ein solches Ticket 125 Euro. Das ist meiner Meinung nach ein Preis, den man für das Finalticket mit ruhigem gewissen bezahlen kann.

Wieso die Preise der neutralen Tickets schließlich so hoch angesetzt sind kann ich auch nicht sagen. In jedem Fall aber ist die 30 Euro hohe Bearbeitungsgebühr eine Frechheit, aber man muss auch bedenken, dass nicht unendlich viele Plätze verfügbar sind.